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Im Zentrum von Reinhart Kosellecks Werk steht die Begriffsgeschichte, deren Paradigma er der "denkende Historiker", wie Hans-Georg Gadamer ihn einmal genannt hat maßgeblich entwickelt und zur Grundlage des von ihm mitherausgegebenen Großlexikons der Geschichtlichen Grundbegriffe gemacht hat. Die Begriffsgeschichte Koselleckscher Prägung wendet sich ganz spezifisch gegen eine abstrakte Ideengeschichte. Sie richtet sich auf den tatsächlichen Sprachgebrauch im sozialen, politischen und rechtlichen Leben. Dabei werden konkrete Erfahrungen und Erwartungen an der Gelenkstelle zwischen…mehr

Produktbeschreibung
Im Zentrum von Reinhart Kosellecks Werk steht die Begriffsgeschichte, deren Paradigma er der "denkende Historiker", wie Hans-Georg Gadamer ihn einmal genannt hat maßgeblich entwickelt und zur Grundlage des von ihm mitherausgegebenen Großlexikons der Geschichtlichen Grundbegriffe gemacht hat. Die Begriffsgeschichte Koselleckscher Prägung wendet sich ganz spezifisch gegen eine abstrakte Ideengeschichte. Sie richtet sich auf den tatsächlichen Sprachgebrauch im sozialen, politischen und rechtlichen Leben. Dabei werden konkrete Erfahrungen und Erwartungen an der Gelenkstelle zwischen sprachgebundenen Quellen und politisch- sozialer Wirklichkeit ausgemessen.
Mit dieser Sammlung von 25 Untersuchungen hinterläßt ihr Autor ein Vermächtnis. Er erzählt die Geschichte unserer, der modernen Welt anhand der Begriffsgeschichten von "Staat", "Revolution ", "Aufklärung", "Emanzipation", "Bildung " und "Utopie". Stets wird dabei der Doppelstatus dieser Begriffe, ihre Indikatoren- und Faktorenrolle im historischen Prozeß, deutlich. Die semantisch- pragmatische Analyse der Begriffe macht Kontinuitäten ebenso wie Umschlagpunkte der Sozial- und Kulturgeschichte sichtbar und gibt so eine eigene Form geschichtlicher Erfahrung frei: Die Historie der Begriffe wird zum Medium der historischen Selbstaufklärung der Gegenwart.
Autorenporträt
Willibald Steinmetz ist Professor für Geschichte an der Universität Bielefeld.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als Historiker hat der zu Beginn dieses Jahres gestorbene Reinhart Koselleck seine Arbeit gern in den Zusammenhang aktueller politischer Debatten gestellt, meint Michael Jeismann. So habe sich der Autor, dessen gesammelte Aufsätze zur "Begriffsgeschichte und Semantik" nun postum erschienen sind, beispielsweise 1979 eingehend mit der "modernen Ökologie" und ihre Implikationen für die Politik auseinander gesetzt und seine Befunde hätten noch heute Bestand, stellt der Rezensent fest. Bei diesem Thema sieht Koselleck zwei "Systeme" aufeinander stoßen, nämlich das des technisch-ökonomischen Fortschritts und das der sich selbst erhaltenden Natur, wobei er ein früheres Grundvertrauen in die Segnungen der Technik schwinden sieht, referiert der Rezensent, der das Buch offenbar mit großem Interesse gelesen hat.

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