Der Italiener Simon Simonini lebt in Paris, und er erlebt eine dunkle Geschichte: geheime Militärpapiere, die der jüdische Hauptmann Dreyfus angeblich an die deutsche Botschaft verkauft, piemontesische, französische und preußische Geheimdienste, die noch geheimere Pläne schmieden, Freimaurer, Jesuiten und Revolutionäre - und am Ende tauchen zum ersten Mal die Protokolle der Weisen von Zion auf, ein gefälschtes »Dokument« für die »jüdische Weltverschwörung«, das fatale Folgen haben wird.
Umberto Eco erzählt eine Geschichte des 19. Jahrhunderts - eine Geschichte, die tief in die Vergangenheit eindringt und doch immer auch von unserer Gegenwart erzählt.
Umberto Eco erzählt eine Geschichte des 19. Jahrhunderts - eine Geschichte, die tief in die Vergangenheit eindringt und doch immer auch von unserer Gegenwart erzählt.
'Der Friedhof in Prag' ist gelehrt, natürlich. Bitterböse, auch das. Florian Welle Süddeutsche Zeitung 20130604
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Durchwachsen findet Christiane Pöhlmann der neue Roman von Umberto Eco. Dass der Autor mit "Der Friedhof in Prag" nach eigenen Bekunden einen Roman mit "pädagogischer Absicht" geschrieben hat, scheint ihr ein wenig das Problem dieses Werks. Die Geschichte um den Mörder, Fälscher und Spitzel Simon Simonini, der sich zum willigen Werkzeug von mehreren Geheimdiensten macht und ihnen gefälschte Verschwörungen liefert, untersucht für sie auf der einen Seite gesellschaftliche Strukturen, auf der anderen die psychische Disposition des Protagonisten, der ein völliger Durchschnittstyp ist. Zwischen diesen beiden Ansätzen verliert sich nach Ansicht von Pöhlmann der Roman. Den Vorwurf des Antisemitismus, der dem Schriftsteller gemacht wurde, hält sie allerdings für absolut absurd. Nein, moralisch ist Eco in ihren Augen ohne jeden Fehl. Literarisch allerdings findet sie diesen Roman nicht so ganz gelungen. Den Grund sieht sie zum einen darin, dass Eco sich nicht zwischen Soziogramm und Psychogramm entscheiden kann, zum anderen darin, dass er dem Leser allzuviel vorkaut.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Umberto Eco zettelt eine Verschwörung gegen eine Verschwörung an und schreibt mal wieder einen fabelhaften Roman." Hannes Stein, Die Welt, 01.10.11 "Eco hat sich, geduldig und großartig dokumentiert wie stets, als Chronist der beliebtesten Verschwörungstheorien in Europas Geschichte betätigt. Neu ist, dass hier jemand den Wahnsinn von innen beschreibt." Dirk Schümer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.10.11 "Es ist ein Genuss, Eco, dem Hohepriester der Ironie, in seine raffinierte, kultivierte und stilistisch glänzende Parodie irrwitzig fabulierter Trivialklassiker zu folgen. In seinem neuen grandiosen Roman analysiert Umberto Eco den Antisemitismus." Stephan Maus, Der Stern, 06.10.11










