Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Um Pferde geht's, doch mitnichten um den Stoff, aus dem die Mädchenträume sind. Vielmehr erkennt Michael Althen in diesem Buch den "ungerührten Blick der Ethnografin auf einen Menschenschlag, der sein Leben den seltsamen Ritualen des Pferderennsports widmet". Was wieder bedeutet, dass neben dem Pferd ("Sea Biscuit"), "das populärer war als Roosevelt, Hitler und Mussolini", auch die Geschichte der Leute an seiner Seite sowie die Geschichte ihres Landes zur Sprache kommt. Spannend, in der Lesart des amerikanischen Traums geschildert findet Althen, wie den tragischen Niederlagen endlich der Ruhm folgte, aber auch, wie Pferde und Jockeys in den Dreißigern "gnadenlos verheizt" wurden: Berichte über Methoden wie das Bandwurmeierschlucken zwecks Gewichtsregulierung lehren den Leser das Gruseln.
© Perlentaucher Medien GmbH
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