Dieser erste Band - ohne Science Fiction Elemente - ist ein wundervoller Auftakt zu einer Fantasyreihe, die sich wohl mit der Belgariad-Saga von D. Eddings oder Ruwenda-Reihe v. M. Zimmer-Bradley wird messen können.
Harald Evers hat eine reinrassige, völlig neue Fantasy-Welt erschaffen, wie sie
ihres gleichen sucht. Farbenprächtig entführt der Autor den Leser in die Höhlenwelt und vermag fast…mehrDieser erste Band - ohne Science Fiction Elemente - ist ein wundervoller Auftakt zu einer Fantasyreihe, die sich wohl mit der Belgariad-Saga von D. Eddings oder Ruwenda-Reihe v. M. Zimmer-Bradley wird messen können.
Harald Evers hat eine reinrassige, völlig neue Fantasy-Welt erschaffen, wie sie ihres gleichen sucht. Farbenprächtig entführt der Autor den Leser in die Höhlenwelt und vermag fast von den ersten Seiten an zu fesseln, denn etwas fad, geruhsam plätschernd kommt die Story daher, nicht mit einem Donnerhall. Keine exakte anfängliche Beschreibung und Vermittlung von Ortskenntnissen - der Leser wird subtil aufgefordert, seiner Fantasie anfangs freien Lauf zu lassen, die langsam einsickernden Informationen zu sammeln und am Ende die Höhlenwelt zu erschaffen:
Leandra, Novizin der Magie, steht vor ihrer Aufnahme zur Adeptin und beschließt in einer stürmischen Nacht zum Asgaard - einen magischen, mit äußerst starken und für Novizen gefährlichen Energien aufgeladenen Steinkreis - zu gehen, um sich einen sog. Norikelstein zu suchen. Ihre magisch geschulten Sinne erfassen bald eine näher kommende dunkle Präsenz, schwarze Reiter nähern sich der heiligen Stätte. Angesichts dieser Gefahr sucht sich Leandra ein notdürftiges Versteck und wird Zeugin eines magischen Mordes. Doch ihre Anwesenheit bleibt nicht unentdeckt und so entkommt die Novizin nur knapp dem aus stygischer Energie entfesselten Ungeheuer.
Farbenprächtig und mit normaler Sprache ohne Schnörkel schildert der Autor die verschiedenen Formen der Magie, ihre Handhabung, die Umgebung, Handlungen und haucht den einzelnen Protagonisten verschiedene Charaktere ein, wobei auch hier die Beschreibung der Guten und Bösen erfreulich plastisch ausfällt. Manchmal sehr ausführlich, um die Vorstellungskraft des Lesers anzuregen - wie zum Beispiel auch bei der Beschreibung der Felsdrachen-Sippe - aber nie langweilig werdend. Gerade durch diese stellenweise Ausführlichkeit erlangt der Leser ein tiefes Verständnis für Begebenheiten der Höhlenwelt und sieht diese langsam vor sich erwachen und entstehen...
H. Evers beweist ein ausgezeichnetes Fingerspitzengefühl, rechtzeitig auf die Handlung zu schwenken und immense Spannung aufzubauen. Die geschickt gelegten Spannungsbögen und die tiefgehende, niemals oberflächlich werdende Handlung, lassen dieses Buch zu einem durchdachten Geniestreich werden.
Durch diese fast magisch zu nennende überzeugende Erzählweise, versinkt der Leser förmlich in dieser einmaligen Fantasy-Welt und fiebert mit Leandra und ihren Freunden, wenn es den Gefahren zu trotzen gilt. Wird es Leandra gelingen, sich aus der Gewalt ihrer Entführer zu befreien und rechtzeitig ihren Altmeister Munuel warnen zu können? Werden die drei Artefakte der Macht rechtzeitig zusammengeführt, wer sind ihre Träger, und ... kann die kleine Gruppe gegen die mächtige Bruderschaft von Yoor bestehen?
Lassen Sie sich nicht von den über 700 Seiten abschrecken, Sie werden süchtig nach jedem Wort und werden sich wundern, wie schnell dieses Buch - dank auch seines flüssigen Schreibstils - verschlungen wurde. Wer hätte gedacht, dass es in unserer Zeit und den vielfältigen Büchern dieses Genre, noch eine so großartige Überraschung geben kann. Ich widme mich in jedem Fall dem 2. Band und hoffe, dass die nachfolgenden Bände nach diesem fulminanten Auftakt keine Enttäuschung oder SF-lastig werden.