Unter den bis heute wichtigen historischen Wurzeln einer europäischen Kultur nimmt die Geschichte der Juden eine besondere Stellung ein. In den Quellen, die in diesem Buch präsentiert werden, stellen sich die Juden als keineswegs hilflos der christlichen Gesellschaft ausgeliefert dar. Die Wirklichkeit scheint von großer Lebenskraft vieler Gemeinden bestimmt gewesen zu sein. Als Grundzug der hier behandelten Epoche jüdischer Geschichte in der Spätantike zeigt sich, dass die mehrheitlich christliche Judentheologie und die Realität des Lebens zum Teil weit auseinanderfielen. Dies aber machte die Lage der Juden instabil und unberechenbar.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ganz vorzüglich findet Rezensent Wilfried Nippel diesen von Karl Leo Noethlichs kommentierten Band übersetzter Quellen, der Aufschluss gibt über die verbesserte Lage der Juden im Römisch-Christlichen Reich. Sie wurden - anders als christliche Häretiker und Heiden - in ihren Rechten bestätigt und den Synagogen wurde Schutz gewährt, berichtet Nippel. Dennoch gab es Ausnahmen und auch im Alltagsleben habe es Abgrenzungen gegeben. Kein Wunder, schließlich wurde der theologisch motivierte Antijudaismus weiter entwickelt. Aber auch darüber, so Nippel, gebe der Band hervorragend Auskunft.
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