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Was ist Wahrheit, was Lüge? Und ist es möglich, ohne Gewissheit zu leben? Marie NDiayes aufwühlender Roman über eine Frau in einer Extremsituation ist ein raffiniertes, abgründiges Spiel mit uns und unseren Erwartungen und Ängsten.
Maître Susane, Anwältin in Bordeaux, erhält in ihrer Kanzlei Besuch von einem gewissen Gilles Principaux. Sie glaubt in ihm den Jungen aus ihrer Kindheit wiederzuerkennen, bei dem sie einmal zu Besuch war. Etwas war damals geschehen, aber sie erinnert sich kaum. Andeutungen ihres Vaters, der Junge könne ihr zu nahegekommen sein, weist sie empört zurück.…mehr

Produktbeschreibung
Was ist Wahrheit, was Lüge? Und ist es möglich, ohne Gewissheit zu leben? Marie NDiayes aufwühlender Roman über eine Frau in einer Extremsituation ist ein raffiniertes, abgründiges Spiel mit uns und unseren Erwartungen und Ängsten.

Maître Susane, Anwältin in Bordeaux, erhält in ihrer Kanzlei Besuch von einem gewissen Gilles Principaux. Sie glaubt in ihm den Jungen aus ihrer Kindheit wiederzuerkennen, bei dem sie einmal zu Besuch war. Etwas war damals geschehen, aber sie erinnert sich kaum. Andeutungen ihres Vaters, der Junge könne ihr zu nahegekommen sein, weist sie empört zurück. Principaux bittet sie, die Verteidigung seiner Frau Marlyne zu übernehmen, die ein entsetzliches Verbrechen begangen hat: sie hat ihre drei Kinder getötet. Maître Susane übernimmt den Fall - und stürzt ins Bodenlose. Was ist los mit dieser Mutter? Wer ist dieser Gilles Principaux wirklich? Und ist sie selbst überhaupt diejenige, die sie zu sein glaubt?

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Autorenporträt
Marie NDiaye, 1967 in Pithiviers bei Orléans geboren, veröffentlichte mit 17 Jahren ihren ersten Roman; weitere Romane und Theaterstücke folgten. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Preise, u. a. den Prix Goncourt für Drei starke Frauen. NDiaye lebt in Paris. Claudia Kalscheuer, geboren 1964 in Berlin, studierte Romanistik, Linguistik und Philosophie in Berlin und Toulouse. Seit 1994 ist sie als Übersetzerin aus dem Französischen tätig.
Rezensionen
»Durch viele kleine und große Roman-noir-Stellschrauben wird wohlige Lesefolter verbreitet, die die Lektüre zum Genuss macht ... Der makellose klassische Stil, mit dem [NDiaye] ins Herz der unausweichlichen Dunkelheit vordringt, macht ihre Figuren groß und tragisch.« Iris Radisch DIE ZEIT 20211104

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensentin Iris Radisch singt eine Hymne auf Marie NDiaye, ihr Werk im Allgemeinen und den neuen Roman im Besonderen. Einmal mehr bewundert die Kritikerin die sehr französische "Raffinesse", mit der die Autorin die Untiefen der Seele auslotet und zu den "archaischen Leidenschaften und Ekstasen" ihrer Figuren vordringt. Wenn NDiaye von Anwältin Susane erzählt, die eine Mutter vertritt, die ihre drei Kinder ertränkte, um von ihrem Mann loszukommen, und dabei feine Fäden zwischen den Figuren spinnt, spürt Radisch nicht zuletzt dank der Noir-Atmosphäre eine "wohlige Lesefolter". Und wie die Autorin die vielen Spuren, Irrungen und Wirrungen in sich "elegant auftürmende französische Satzperioden" packt, ringt ihr ohnehin größte Anerkennung ab. Nicht zuletzt verneigt sich die Kritikerin vor der Übersetzung von Claudia Kalsche.

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