In der vorliegenden Arbeit sind die komplexen Nanostrukturen von Systemen, die das anionische Tensid Natrium-bis(2 ethylhexyl)sulfosuccinat (AOT) enthalten, untersucht worden. Der Schwerpunkt liegt auf der Struktur der L3-Phase, von der gemeinhin angenommen wird, dass sie eine Schwammstruktur ist. Im ölfreien System besteht diese Struktur aus zwei kontinuierlichen, verworrenen Wasserdomÿnen, die durch eine kontinuierliche Tensid-Doppelschicht getrennt sind. Im ölhaltigen Pendant quillt die Tensid-Doppelschicht durch das Ã?l. Diese Struktur ist in der Literatur immer mal wieder in Frage gestellt worden. Ziel war daher, die alleinige Existenz der Schwammstruktur in der L3-Phase zu untermauern oder zu widerlegen. Zunÿchst wurde der Existenzbereich der L3-Phase des Systems Wasser (H2O), Natriumchlorid (NaCl) und AOT als Funktion vom AOT- und NaCl-Massenanteil (γ und ε) bei T = 25 °C gemessen. Die Leitfÿhigkeits- und Viskositÿtswerte in dieser Phase deuten auf einen strukturellen Ã?bergang mit steigendem γ und ε hin, nÿmlich von einer kontinuierlichen Wasserphase zu einer Struktur, die sowohl eine kontinuierliche als auch eine diskontinuierliche Wasserphase hat. Aufnahmen mit dem Transmissionselektronenmikroskop (TEM) zeigen tatsÿchlich den Ã?bergang von einer bikontinuierlichen Schwamm- zu einer Polyederstruktur. Die Polyeder sind sehr polydispers und bestehen aus geschichteten AOT-Doppelschichten, weshalb der Begriff Zwiebelstruktur eingefÿhrt wurde. Die diskontinuierliche Wasserphase befindet sich zwischen den AOT-Doppelschichten und die kontinuierliche Wasserphase zwischen den Polyedern. Die StrukturgröÃ?en der TEM-Aufnahmen sind durch Streuexperimente bestÿtigt. Die Zugabe des Monomers n-Hexylmethacrylat (C6MA) zum oben beschriebenen System H2O/NaCl â?? AOT fÿhrt zu dem untersuchten quaternÿren System. Bei konstantem AOT-Massenanteil (γ) und T = 25 °C wurde der Existenzbereich der L3-Phase als Funktion vom C6MA- und NaCl-Massenanteil (α und ε) gemessen. Ausgehend von einer Schwammstruktur bei α = 0 zeigen die Leitfÿhigkeits- und Viskositÿtswerte in diesem Kanal einen Ã?bergang von einer kontinuierlichen zu einer diskontinuierlichen Wasserphase mit zunehmendem α und abnehmendem ε. TEM-Aufnahmen zeigen, dass die Struktur mit der diskontinuierlichen Wasserphase aus Wasserpolyedern besteht, die von einer kontinuierlichen C6MA-Phase umhÿllt sind. Die theoretisch berechneten StrukturgröÃ?en stimmen mit denen der TEM-Aufnahmen und denen der Streuexperimente ÿberein. Fÿr diese Struktur wurde der Begriff Schaumstruktur eingefÿhrt. Darÿber hinaus ist in der L3-Phase bei γ = 0.25 der Ã?bergang von einer Zwiebel- zu einer Schaumstruktur mit zunehmendem α und abnehmendem ε gezeigt. Zusammenfassend erweitern die gezeigten experimentellen Ergebnisse das Bild von der Struktur der L3-Phase grundlegend.
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