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Wie viel kostet einmal Überleben?1943: Deutschland, Italien und Japan sind im Dreimächtepakt verbunden. Eine kleine italienische Community in Japan weigert sich, Mussolinis Repubblica di Salò anzuerkennen. Darunter auch Fosco Maraini und seine Frau Topazia. Daraufhin wird die gesamte Familie interniert. Die siebenjährige Tochter Dacia ist der Kälte, den Parasiten und dem Sadismus der Wachen ausgesetzt, sie ernährt sich von wenigen Körnern Reis und Ameisen. Während die Mutter versucht, die bröckelnde Solidarität der Gruppe zu kitten, hackt sich der Vater in der Tradition der Samurai einen…mehr

Produktbeschreibung
Wie viel kostet einmal Überleben?1943: Deutschland, Italien und Japan sind im Dreimächtepakt verbunden. Eine kleine italienische Community in Japan weigert sich, Mussolinis Repubblica di Salò anzuerkennen. Darunter auch Fosco Maraini und seine Frau Topazia. Daraufhin wird die gesamte Familie interniert. Die siebenjährige Tochter Dacia ist der Kälte, den Parasiten und dem Sadismus der Wachen ausgesetzt, sie ernährt sich von wenigen Körnern Reis und Ameisen. Während die Mutter versucht, die bröckelnde Solidarität der Gruppe zu kitten, hackt sich der Vater in der Tradition der Samurai einen Finger ab, als Akt verzweifelter Selbstbehauptung. Jetzt wird ihnen eine einzige Ziege zugestanden, die ihr Überleben sichert.Vom Zusammenhalt in dunklen Zeiten: die verstörende Kindheit der großen europäischen Autorin.
Autorenporträt
Dacia Maraini ist eine der wichtigsten literarischen Stimmen Italiens sowie feministische Pionierin. Geboren 1936 in Fiesole, aufgewachsen in Japan und Sizilien. Sie war eine der Ersten, die über Gewalt an Frauen schrieb. Sie begründete experimentelle Theater, reiste mit Pier Paolo Pasolini für Filmprojekte nach Afrika und schrieb Drehbücher, u. a. für Margarethe von Trotta. Bei Folio erschien zuletzt: "Tage im August" (2024).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Dacia Maraini erinnert sich, als Kind von den Mitgefangenen gehasst worden zu sein - wegen eines halben Löffels Reis pro Tag, staunt die Rezensentin Nina Apin. Die heute 89-jährige italienische Schriftstellerin schildert in ihrem Buch ihre Kindheit in einem japanischen Internierungslager, in das ihre antifaschistischen Eltern 1943 mit ihren drei Töchtern verbracht wurden. Die Kritikerin hebt hervor, wie eindringlich Maraini von Hunger, Krankheit und Ausgrenzung berichtet - etwa wenn der Vater sich einen Finger abschneidet, um im Gegenzug eine Ziege für die Lagergemeinschaft zu erhalten. Zugleich bietet das Buch eindrucksvolle Reflexionen über Krieg, Propaganda und Menschlichkeit. Marainis Perspektive bleibt klar moralisch, ihre Erinnerungen verbinden persönliche Anekdoten mit einem bislang wenig bekannten Kapitel der Weltkriegsgeschichte, lobt die Kritikerin. Eine tief bewegende, kluge und politisch hellwache Lektüre, so Apins Fazit.

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