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Wie die meisten sozialdemokratischen Nachkriegspolitiker unterhalb der direkten Parteispitze hat auch Erik Nölting in der historischen Forschung bislang zu wenig Beachtung gefunden. Dies ist umso erstaunlicher, als er nach 1945 erster Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens war, sich maßgeblich an der Reorganisation der Wirtschaftsverwaltung und -Verfassung beteiligte und von Kurt Schumacher als Minister in einer möglichen SPD-geführten Bundesregierung vorgesehen war.
Darüber hinaus zählte Erik Nölting zu jenen Sozialdemokraten, die sich bereits vor 1933 politisch profiliert hatten.
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Produktbeschreibung
Wie die meisten sozialdemokratischen Nachkriegspolitiker unterhalb der direkten Parteispitze hat auch Erik Nölting in der historischen Forschung bislang zu wenig Beachtung gefunden. Dies ist umso erstaunlicher, als er nach 1945 erster Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens war, sich maßgeblich an der Reorganisation der Wirtschaftsverwaltung und -Verfassung beteiligte und von Kurt Schumacher als Minister in einer möglichen SPD-geführten Bundesregierung vorgesehen war.

Darüber hinaus zählte Erik Nölting zu jenen Sozialdemokraten, die sich bereits vor 1933 politisch profiliert hatten. Während der Weimarer Zeit trat er nicht nur als Wirtschaftstheoretiker und als Abgeordneter im preußischen Landtag hervor, sondern engagierte sich auch in der Kultur- und Bildungspolitik ? u.a. im Frankfurter Kulturkartell und in der Akademie der Arbeit.

Nach 1945 wirkte er maßgeblich am Wandel der SPD von einer proletarisch-kämpferischen Klassenpartei marxistischen Zuschnitts zur bürgerlich-demokratischen Massenpartei mit. Als Gegenspieler Ludwig Erhards verband sich mit seinem Namen vor allem die Debatte um die Frage: Planwirtschaft oder Soziale Marktwirtschaft? Die Betonung indirekter Lenkungsmethoden zeigte ihn als Vorläufer dessen, was später als Lenkung der leichten Hand zum Synonym sozialdemokratischer Wirtschaftspolitik wurde.