Es war dem Cover geschuldet, dass ich auf dieses Buch aufmerksam wurde. Obwohl ich von Fanny Leicht noch nie gehört oder gelesen hatte, war mir Schwabenbräu durchaus ein Begriff. Ich bin im Stuttgarter Umland aufgewachsen, und auf nahezu allen Festlichkeiten gab es Schwabenbräu als Hausbier. Es war
mir somit ein großes Bedürfnis, diesen Roman lesen zu wollen, um vielleicht auch ein paar…mehrEs war dem Cover geschuldet, dass ich auf dieses Buch aufmerksam wurde. Obwohl ich von Fanny Leicht noch nie gehört oder gelesen hatte, war mir Schwabenbräu durchaus ein Begriff. Ich bin im Stuttgarter Umland aufgewachsen, und auf nahezu allen Festlichkeiten gab es Schwabenbräu als Hausbier. Es war mir somit ein großes Bedürfnis, diesen Roman lesen zu wollen, um vielleicht auch ein paar Kindheitserinnerungen aufleben zu lassen.
Der Roman startet lange bevor Fanny geboren wurde. Es ist sozusagen eine Zeitreise der Familie Leicht, in die Fanny geheiratet hatte. Der Autor beschreibt mehrere Generationen der Leichts, um dann schlussendlich bei Robert zu landen. Robert ist Brauer und auf Wanderschaft, arbeitet in mehreren Brauereien und verdingt sich damit seine Erfahrungen und natürlich auch sein Geld. Fannys Bruder stirbt in jungen Jahren und sie verspricht ihm am Totenbett, sich um die elterliche Brauerei zu kümmern. Dieses ist aber als Frau leider nicht möglich. Das Brauhandwerk war ausschließlich den Männern vorbehalten. Also musste ein Brauer her. Ihr ahnt es schon, hier treffen Robert und Fanny aufeinander.
Der Autor, selbst Diplom Braumeister, beschreibt die Lebensgeschichte der Beiden teils sehr faktisch, aber auch mit einer netten Geschichte. Der Leser begleitet die beiden Hauptprotagonistin durch schöne, harmonische Zeiten, aber auch dunklen Stunden, die durch den Nationalsozialismus geprägt sind. Aber stets bleibt deutlich, dass Fanny eine Kämpferin ist und ganz genau weiß, was sie will. Sie setzt sich nebenbei auch noch für die Ausbildung der Frauen ein. Ja, Fanny Leicht war eine absolute starke Frau.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, auch wenn teilweise die Aufzählung von Fakten den Lesefluss etwas zäh werden ließen.
Vielen Dank dafür, dass ich eine so starke Frau in einer damaligen absoluten Männerdomäne kennenlernen durfte. Schade, dann man ihr Andenken nicht mehr so wertschätzt, wie sie es eigentlich verdient hätte.