Franz Joseph I., ein Kaiser, der nicht bloß über ein Reich herrschte, das einen "Anachronismus" darstellte, sondern der auch längst jeden Kontakt mit einer sich rapide verändernden Welt verloren hatte? Dieses Buch zeichnet ein ganz anderes Bild und unternimmt eine Neubewertung der Epoche und der Person Franz Josephs, der sich zu einem der bestunterrichteten Politiker seiner Zeit entwickelte und nach der Krise der 1860er-Jahre Schritt um Schritt seine innenpolitische Handlungsfreiheit zurückgewann. Er verstand es, die Habsburgermonarchie in einem Zustand wohltemperierter Unzufriedenheit zu belassen, die kein gemeinsames Agieren der liberalen Kräfte ermöglichte, aber auch nicht den Bestand übergreifender Institutionen gefährdete. Diese Balance, die ständig nachjustiert werden musste, war das Geheimnis der Regierungskunst Kaiser Franz Josephs I.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Die Schwierigkeit, fast sieben Jahrzehnte Herrschaft auf rund 150 Seiten zu bringen, ist Rainer Blasius wohl bewusst. Lothar Höbelt, erklärt er uns anerkennend, gelingt es in seinem Buch über Franz Joseph I. Dass sich der Autor zu diesem Zweck auf die Herrschaftstechnik im Vielvölkerstaat konzentriert und seiner Studie Kapitel über den Kulturkampf und den Nationalitätenkonflikt oder die Rolle Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg einfügt, geht für ihn in Ordnung. Schlussendlich bekommt der Leser "pointiert" Geschildertes über die "Trinkgeldobstruktion" des Thronfolgers oder den innenpolitischen Ausgleich von 1867.
© Perlentaucher Medien GmbH
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