Von Frankreich ausgehend, hat der Strukturalismus in den sechziger Jahren die geistes- und sozialwissenschaftlichen Fakultäten der europäischen Universitäten erobert. Anthropologen und Psychoanalytiker, Kulturwissenschaftler ebenso wie Philosophen, Linguisten und Literaturwissenschaftler brachen mit ihren Traditionen und entwickelten einen disziplinübergreifenden Ideenaustausch. Namen wie Claude Levi-Strauss und Louis Althusser, Roland Barthes und Jacques Lacan, Gilles Deleuze, Michel Foucault, Jacques Derrida, Jean-Francois Lyotard oder Julia Kristeva stehen für die tiefgreifende und weitreichende methodologische Veränderung, die der Strukturalismus bewirkt hat. Francois Dosse verbindet die Kenntnis der breiten Werkbasis mit zahlreichen Gesprächen mit den Akteuren, die den gesellschaftlich-politischen Hintergrund und das Klima an den Universitäten im Verlauf der wechselvollen Geschichte dieses intellektuellen Abenteuers spürbar werden lassen. Der zweite Band der Geschichte des Strukturalismus reicht von 1967 bis in die Gegenwart. Die Politisierung im Zeichen des Mai 1968 wird beschrieben, aber auch der Prozeß der institutionellen Anerkennung, die die strukturalistischen Denker fanden. Dosse stellt geschichtliche Entwicklungen und Ideen dar, die - das deuten Schlagworte wie Postmoderne und Dekonstruktion an - wirkungsmächtig geworden sind. In dieser wohl detailliertesten Auseinandersetzung mit dem Epochenphänomen Strukturalismus wird die ganze Vielfalt ähnlicher und doch widerstreitender Ansätze deutlich.
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