Jumala wurde als Mythos entworfen, als Märchen gedruckt und kann als Exempel dienen, wie Einsichten in die Werkgeschichte eine an Stoffen und Motiven interessierte Interpretation bereichern können.Carl Spittelers literarische Strategie, Erwartungen, die eine humanistische Bildung hervorbringt, zu enttäuschen, findet sich in seiner Überarbeitung des Mythos Iminen zum Märchen Jumala sowohl in Form der von ihm so genannten »Entnennung« bedeutungsvoller und traditionsreichen Namen als auch in der »Frivolisierung des Epos« im Sinne Burckhardts und in Spittelers »bescheidener Mythologie«. Im Märchen konzentriert sich die Darstellung anders als im Mythos auf den Herrn Jumala und seinen Diener Iminen und auf die Frage von Schuld und Vergebung. Die Überarbeitung der Handlung in der Entstehungsgeschichte lässt sich so als Veränderung der Figurenkonstellation beschreiben. Der Verlauf der Geschichte in Jumala setzt die Figuren und Motive in neue Verhältnisse und unterstreicht ihre Ambivalenz. Das Märchen weiß um die Kontingenz der erzählten Erlösung.
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