Fast sechs Jahre ist es her, dass Arvids Vater bei einem Schiffsbrand ums Leben kam, zusammen mit seiner Frau und den beiden jüngsten Söhnen. Nur Arvid, 43, Schriftsteller, und sein älterer Bruder sind übriggeblieben. Doch Arvid fällt es schwer, sich aus der Trauer zu lösen und mit seinen ambivalenten Gefühlen gegenüber dem Vater umzugehen. Behutsam und eindringlich erzählt Petterson, wie ein Sohn im Kielwasser einer Katastrophe versucht, sich selbst nicht zu verlieren.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Mit "Kielwasser" liegt nun auch der Vorgänger-Roman von Per Pettersons "Pferde stehlen" vor, der Nico Bleutge bereits letztes Jahr begeistert hat. In diesem Buch, in dessen Mittelpunkt ein Schriftsteller steht, dessen ganze Familie bis auf den älteren Bruder bei einem Fährunglück ums Leben gekommen ist, zeigt sich der norwegische Autor ein weiteres Mal als "Meister der Gleichzeitigkeit", so der Rezensent beeindruckt. Während der Protagonist sich zögernd den Erinnerungen hingibt und sich verzweifelt seiner Identität zu vergewissern sucht, fließt Vergangenheit und Gegenwart ineinander und die Chronologie scheint zu verschwimmen, erklärt Bleutge. Er preist die kraftvolle Komposition, die sich beispielsweise an der Figur des Vaters beweist, der in seiner ganzen Ambivalenz dargestellt ist, und sieht sich in den mäandernden Reflexionen des Ich-Erzählers an Schwarzweißfilme erinnert. Einzig der Versuch von Petterson, die Lebensbilanz des Ich-Erzählers in ein Gesellschaftsporträt zu weiten, erscheint dem ansonsten sehr eingenommenen Rezensenten etwas prätentiös und wenig überzeugend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Eine Schule hellsichtiger Wahrnehmung und aufrichtiger Gefühle." Andreas Breitenstein, Neue Zürcher Zeitung, 06.02.07 "Petterson hat mit "Pferde stehlen" und nun mit "Im Kielwasser" binnen kurzer Zeit zwei großartige Romane vorgelegt. Das kann kein Zufall mehr sein." Christoph Schröder, Die Tageszeitung, 17./ 18.02.07 "Ein schmerzhaft schöner Roman, das Glanzlicht dieser Saison." Ulrich Baron, Die Zeit, 22.03.07 "Ein beeindruckendes Vaterbuch, das nebenbei die Geschichte einer Generation erzählt." Wolfgang Schneider, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.04.07 In Per Pettersons Romanen ist "kein Wort zu viel, kein Wort zu wenig, kein Wort am falschen Platz. Sie entwickeln eine Sogkraft, einen leisen, aber mächtigen Zauber." Sigrid Löffler, Literaturen, 04/07







