Wie die meisten literarischen Werke des französischen Aufklärers Denis Diderot konnte auch dieser philosophische Dialogroman über das Herr-Knecht-Verhältnis erst nach dem Tod des Autors erscheinen: Während einer nicht näher beschriebenen Reise unterhalten sich der Diener Jacques und sein adliger Herr. Beide verkörpern diametral entgegengesetzte Geisteshaltungen. Während der agile und interessierte Diener ein Fatalist ist, der sein Lebenschicksal als von Gott vorgezeichnet akzeptiert, glaubt ausgerechnet sein träger und gelangweilter Herr an die Freiheit des Willens, nutzt sie aber aus Desinteresse nicht.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Hinrich Schmidt-Henkels Neuübertragung von Denis Diderots den Leser forderndem Roman ist Wolfgang Schneider höchstes Lob wert. Aus Anlass einer Übersetzung, die um Gegenwärtigkeit und Frische bemüht, aber nicht zwanghaft modernisierend ist, nimmt sich Schneider den Text vor und stellt fest, dass Diderots aberwitziges Handlungskonstrukt und seine Poetik der Abschweifung noch immer jede Menge Spaß machen und Lust, dem Diener Jacques und seinem Herrn auf ihrer abenteuerlichen Reise durch Frankreich zu folgen. Elegantes Erzählparlando trifft hier für Schneider auf eine aufklärerische Analyse der Gefühle, wobei die Neuübersetzung genau hier punktet, in der Wiedergabe des leichten Tons zur philosophischen Textur über Freiheit und Determinismus.
© Perlentaucher Medien GmbH
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