Gewinner des Premio Alfaguara de Novela: Eine mitreißende Geschichte über kollektive Manipulation und den Kampf um Selbstbehauptung in einem totalitären System. Zehn Jahre sind seit dem Ausbruch des Krieges vergangen, und der Erzähler weiß noch immer nicht, wofür seine im Krieg verschollenen Söhne überhaupt gekämpft haben. Er und seine Frau befolgen Befehle und bewirtschaften ihren Hof, bis angeordnet wird, dass alle Bewohner der Gegend in die neue Hauptstadt umziehen müssen. Diese Stadt erscheint zunächst als wahres Paradies. Unter einer atemberaubenden Glaskuppel findet sich ein endloses…mehr
Gewinner des Premio Alfaguara de Novela: Eine mitreißende Geschichte über kollektive Manipulation und den Kampf um Selbstbehauptung in einem totalitären System. Zehn Jahre sind seit dem Ausbruch des Krieges vergangen, und der Erzähler weiß noch immer nicht, wofür seine im Krieg verschollenen Söhne überhaupt gekämpft haben. Er und seine Frau befolgen Befehle und bewirtschaften ihren Hof, bis angeordnet wird, dass alle Bewohner der Gegend in die neue Hauptstadt umziehen müssen. Diese Stadt erscheint zunächst als wahres Paradies. Unter einer atemberaubenden Glaskuppel findet sich ein endloses Gewirr aus durchsichtigen Straßenzügen, Gebäuden, Geschäften. Für alles Lebensnotwendige ist gesorgt, und die Frau lebt sich schnell in ihr neues Leben ein. Doch der Mann findet keine Ruhe in dieser vollkommenen Transparenz, in der es weder Geheimnisse noch blickdichte Mauern gibt. Wer gegen die unausgesprochenen Regeln verstößt, muss mit den schlimmsten Konsequenzen rechnen, wie der Erzähler bald feststellt. Wird er am Ende kapitulieren und sich einfügen, oder gelingt ihm die Flucht aus diesem Alptraum? Eine spannende Parabel über Autoritarismus, Propaganda und das Verschwinden der Privatsphäre - und eine eindringliche Erzählung von den Anstrengungen, die wir unternehmen, um noch unter den widrigsten Umständen Liebe, Hoffnung und Menschlichkeit zu bewahren.
Ray Loriga, geboren 1967 in Madrid, ist ein spanischer Autor, Drehbuchautor und Regisseur. Sein Werk wurde in vierzehn Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschienen zahlreiche Romane, etwa »Tokio liebt uns nicht mehr« Als Drehbuchautor hat er u.a. mit Pedro Almodóvar gearbeitet. Loriga wurde vielfach ausgezeichnet, für »Kapitulation« erhielt er den mit 175.000 Dollar dotierten Premio Alfaguara de Novela und den California Book Award.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Prächtig amüsiert hat sich Rezensentin Marlen Hobrack bei der Lektüre von Michel Decars Kleinkünstler-Roman. Hauptfigur László Carassin leidet so offensichtlich an Selbstüberschätzung, dass er auf den Leser nur liebenswürdig wirken kann, meint Hobrack. Der nicht gerade erfolgreiche Kleinkünstler gewinnt zur Abwechslung 7.500 Euro und geht damit erstmal nach Bulgarien, um seinen Lebensabend dort zu verbringen - was mit der Summe ja kaum gelingen kann, spöttelt Hobrack. Decar schafft es, so Hobrack, in Zeiten der "massenmedialen Dauerbeschallung" in kurzweiliger Art und Weise einen sympathischen Dichter zu kreieren, der diesem Trend trotzt - und in seinem Scheitern nahbar wirkt. Außerdem mutet der Roman, lesen wir, an vielen Stellen so an, als würde nun eine höhere Handlung, etwa ein Krimi, beginnen, was genauso schnell wieder versandet. Decar gelingt somit eine perfekte Definition von Literatur selbst: "Nichts ist signifikant, alles ist überdeterminiert", schließt Hobrack.