Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Axel Schmidt stellt Hermann Glaser als Verfasser einer dreibändigen "Kulturgeschichte der Bundesrepublik" vor, betont aber, dass die vorliegende "Kleine deutsche Kulturgeschichte" keineswegs ein "Kondensat" dieses Werkes ist, wie man annehmen könnte. Glaser hat diesen Band über die deutsche "Kulturlandschaft", vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart nämlich nicht nur um die Perspektive auf die Sowjetisch Besetzte Zone und die DDR erweitert, sondern auch seine Ausführungen in geschlossene Geschichten gegliedert, erklärt der Rezensent. Als "Glanzstück" des Bandes lobt er das erste Kapitel, in dem es um den kulturellen Neuanfang nach 1945 geht. Allerdings findet er, die "Metaphorik der "Stunde Null" werde von Glaser etwas zu stark betont, während die kulturellen "Kontinuitäten" aus der Zeit vor Kriegsende weitgehend ignoriert würden. Vom dritten Kapitel, in dem der Autor vergleichende Blicke auf die ost- und die westdeutsche Gesellschaft wirft, ist der Rezensenten weniger überzeugt. Hier, meint Schmidt, zeigt sich doch sehr deutlich, "wie fremd" dem Autor ostdeutsche Kultur bleibt. Außerdem stört ihn, wie "trocken" Glaser die Politik der Zeit referiert. Auch die "ausführlichen" Zusammenfassungen und Zitate der Literatur sind ihm zu viel. Doch alles in allem ein Buch, dass Appetit auf eine eingehendere "Beschäftigung mit der deutschen Kulturlandschaft" macht, lobt der Rezensent ganz zufrieden und verweist auf die ausführliche Literaturliste zum Weiterlesen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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