"Ich lebe ein gefährliches Leben. Jetzt bin ich hier. Im nächsten Moment kann ich ganz woanders sein. Ein Schritt nur. Das hat mit den Türen zu tun."Heiner Boie, genannt "Lazyboy", geht durch Türen. Doch im Gegensatz zu anderen Leuten bringen sie ihn manchmal nicht in den angrenzenden Raum, sondern ganz woanders hin: Mal an ihm wohlbekannte Orte, mal an Plätze, die er nie zuvor gesehen hat. Zwar kann er das Ganze nicht kontrollieren und fühlt sich eher als Anti-Superheld, findet aber Gefallen an seinen Fähigkeiten.Bis er bei einem Türensprung die 13-jährige Daphne kennenlernt, die das alles gar nicht beeindruckt: Sie hat in ihrem Keller selbst so eine Tür, die nicht das macht, was sie soll. Lazyboy geht hindurch - aber diesmal kommt er an einen Ort, wo er noch nie war. Und dort geht die Geschichte erst los.Michael Weins erzählt in "Lazyboy" mit melancholischem Witz von einem, der erst spät bei sich ankommt - und der dazu eines Wunders bedarf, an das er selbst nicht glauben kann.Michael Weins, _1971, lebt als Autor und Psychologe in Hamburg. Er ist Mitbegründer der Literaturclubs Machtclub und Schischischo. Er veröffentlichte bisher die Romane "Delfinarium" (2009) und "Goldener Reiter" (2002) sowie die Erzählbände "Krill" (2007) und "Feucht" (2001).
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dass der Autor hauptberuflich Psychologe ist, merkt Kirsten Voigt dem Roman an, den sie übrigens hochkomisch findet und parabolisch lehrreich dazu. Der Held scheint ihr sympathisch genug, obwohl er tatsächlich ein echter Verantwortungsverweigerer zu sein scheint. Ob er auch einen Knall hat, vermag Voigt nicht zu sagen, möglicherweise ist es auch die Realität, mit der etwas nicht stimmt in diesem Buch. Immerhin gelangt der Held in eine Parallelwelt, die ein bisschen aussieht, wie das Gehirn seiner komatösen Freundin. Spannend findet Voigt das allemal, bildwuchtig auch, und es rührt sogar an Grunderfahrungen unseres Seins, staunt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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