An der Schwelle zum Schlaf, unterwegs durch die Großstadt, begegnen wir Nikolai Gogol und Marianne Faithfull, Sockendandys und Partymädchen, Versehrten und Abgehängten, »mit dem gesicht nach unten«, »am broadway an der haltestelle«, »für zehn, fünfzehn minuten wirklich«. Sie sind »der spiele so müde, selbst die messer haben das stechen satt«. Denn was ist das Herz anderes als »ein muskulöses hohlorgan« - Kraken haben drei davon, wir Menschen: »eine plötzliche angst vor zügen«.
Mit untrüglichem Rhythmusgefühl und einem Ohr auf der Tanzfläche horcht Juliane Liebert in ihren flirrenden Gedichten auf »die einsamen, die lauten, die leichten dinge« und schreibt Verse von solcher Zartheit, dass sogar die Battlerapper getröstet werden. Denn selbst wenn die Erde »immer langsamer rotiert« und die Niagarafälle »abends abgestellt« werden - »morgens stellt man sie wieder an«.
Mit untrüglichem Rhythmusgefühl und einem Ohr auf der Tanzfläche horcht Juliane Liebert in ihren flirrenden Gedichten auf »die einsamen, die lauten, die leichten dinge« und schreibt Verse von solcher Zartheit, dass sogar die Battlerapper getröstet werden. Denn selbst wenn die Erde »immer langsamer rotiert« und die Niagarafälle »abends abgestellt« werden - »morgens stellt man sie wieder an«.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Tobias Lehmkuhl scheint durchaus angetan von Juliane Lieberts Gedichten. Dass die Texte einer langen Zeitspanne entstammen, lässt den Band laut Lehmkuhl dennoch nicht beliebig wirken. Der sehr deutsche Ernst der Gedichte überrascht ihn zuweilen, kennt er die Autorin doch als popaffine Musikjournalistin, doch selbst dem Topos Tod, den Liebert unter anderem an verschiedenen "verschiedenen" Dichtern durchspielt vermag die Autorin laut Rezensent etwas Komisches abzugewinnen. Das provozierte Lachen ist gleichwohl ein teuflisches, meint er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Primo Levi paraphrasierend denke ich oft, dass Gedichte lebensrettend sein können. ... Wenn es stimmt, dass Lyrik einem den Langatem für all das geben kann, was außerhalb des Lyrischen passiert, dann ist Juliane Lieberts Gedichtband lieder an das große nichts ein solches Beatmungsgerät.« Sascha Marianna Salzmann Süddeutsche Zeitung 20211229







