Acht Geschichten von Sehnsucht, Zauber und Gefährdung: «ach, all beauty must die / vorbei: loreley.»
Menschen vom Rhein. Manche schwingen wilde Reden, andere führen kurze Gespräche über das Suchen und Finden des Glücks. Da ist die Witwe, die noch mal den großen Schritt wagen und ein Motel eröffnen will. Ein Motel, in dem es, ihres Erachtens, ruhig ein wenig anrüchig zugehen darf. Da ist der Journalist, der in Asien Jagd auf einen geheimnisvollen Robbenmann macht. Wie er auf der Suche ist Motte, die Ausreißerin. «Zelte mal allein in der Stadt, in der du immer schon warst.» Das ist seltsam, findet sie, und besingt ihre Heimatstadt Bonn und ein schönes Mädchen von außerhalb, das möglicherweise Anlass geben könnte zu einer Dichtung, zu einem weltberühmten, touristisches Potenzial entfaltenden Heimatgedicht.
Wo sie auch sind, wohin sie auch streben, am Ende verorten sie sich hartnäckig am Rhein. Und lassen uns dort das Fantastische im Realismus finden, das Spielerische im Ernst.
«Andreas Stichmann ist ein Spezialist für gerade so weit ins Fantastische verrückte Geschichten, dass zwar die Ränder verschwimmen, man das Zentrum aber umso klarer sieht ... Das hat Stil und Humor.» Frankfurter Allgemeine Zeitung
Menschen vom Rhein. Manche schwingen wilde Reden, andere führen kurze Gespräche über das Suchen und Finden des Glücks. Da ist die Witwe, die noch mal den großen Schritt wagen und ein Motel eröffnen will. Ein Motel, in dem es, ihres Erachtens, ruhig ein wenig anrüchig zugehen darf. Da ist der Journalist, der in Asien Jagd auf einen geheimnisvollen Robbenmann macht. Wie er auf der Suche ist Motte, die Ausreißerin. «Zelte mal allein in der Stadt, in der du immer schon warst.» Das ist seltsam, findet sie, und besingt ihre Heimatstadt Bonn und ein schönes Mädchen von außerhalb, das möglicherweise Anlass geben könnte zu einer Dichtung, zu einem weltberühmten, touristisches Potenzial entfaltenden Heimatgedicht.
Wo sie auch sind, wohin sie auch streben, am Ende verorten sie sich hartnäckig am Rhein. Und lassen uns dort das Fantastische im Realismus finden, das Spielerische im Ernst.
«Andreas Stichmann ist ein Spezialist für gerade so weit ins Fantastische verrückte Geschichten, dass zwar die Ränder verschwimmen, man das Zentrum aber umso klarer sieht ... Das hat Stil und Humor.» Frankfurter Allgemeine Zeitung
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Andreas Stichmanns Erzählband entflammt bei Rezensent Dirk Knipphals eine neue Kurzgeschichten-Euphorie. Denn wie Stichmann es schaffe, auf wenigen Seiten der Geschichten meist über unscheinbare Schicksale und Mikro-Ereignisse in einem bundesrepublikanischen Setting große Gefühle von Wehmut und Heimat zu wecken und das Ganze mit lakonischem Humor vor dem Kitsch zu bewahren, kann Knipphals kaum glauben. Es geht etwa um die junge, am Rhein in einem Zelt wohnende Punkerin Motte, um die eher pragmatische Liebesnacht zwischen zwei verwitweten Nachbarn, oder um eine "herzumdrehende" unglückliche Romanze zwischen einem grasdealenden Flüchtling und einer jungen Frau namens Asfael - aber immer, wenn es ins "Niedliche" zu kippen drohe, setze Stichmann gekonnt andere Akzente, erzähltechnisch spannende Klammern oder "klemmende" Unterhaltungen, staunt Knipphals. Geradezu "lehrbuchhaft" gelungen komponierte Geschichten, die besser nicht funktionieren könnten, meint der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Immer ist es überraschend, Stichmanns Geschichten zu lesen, Geschichten ohne besonderen Effekt ... dabei aber dermaßen kunstvoll, dass einem die Zeit nie lang wird und die Geschichten immer noch weitergehen sollten, aber Stichmann denkt nicht dran ... Großartig. Judith von Sternburg Frankfurter Rundschau 20240403







