Das Buch führt in umfassender Weise in die Mythenwelt der römischen Sarkophage ein. Es zeigt, welch große Bedeutung die Mythen für das Leben der Zeitgenossen hatten. Zahlreiche Detailaufnahmen verführen zu eigenen Entdeckungen einer großen Kunst.
Die römischen Sarkophage haben die Nachwelt seit dem Mittelalter vor allem wegen ihrer mythologischen Reliefs fasziniert. Gläubige Symbolisten interpretierten die Bilder als Zeugnisse für einen tiefen Jenseitsglauben der Alten, Positivisten dagegen sahen in ihnen vor allem Reflexe verlorener griechischer Meisterwerke und Materialien der Mythenkunde. Heute beschäftigen sich die Spezialisten mit dieser vielfältigen Bilderwelt. Die vorliegende Publikation will die Sarkophagreliefs einem breiteren Publikum erschließen und dabei vor allem zeigen, was für eine zentrale Rolle die Mythenbilder im Leben der Zeitgenossen spielten, wie sie zu den Grabbesuchern sprachen und welche Vorstellungen von Selbstverständnis, Lebensfreude und Lebensgenuß sie vermittelten. Zum anderen aber sollen die zum Teil eigens für diese Publikation angefertigten Aufnahmen die hohe Qualität dieser Reliefkunst vor Augen stellen, zum Nachdenken über die Aussagen der Bilder anregen und zum Genuß der Kunstwerke einladen. Der Text bietet neben einer systematischen Einführung in das Verständnis der Bilder eine Analyse ausgewählter Sarkophage, die auch eine detaillierte Darstellung der jeweiligen Mythen und ihrer Ikonographie enthält.
Die römischen Sarkophage haben die Nachwelt seit dem Mittelalter vor allem wegen ihrer mythologischen Reliefs fasziniert. Gläubige Symbolisten interpretierten die Bilder als Zeugnisse für einen tiefen Jenseitsglauben der Alten, Positivisten dagegen sahen in ihnen vor allem Reflexe verlorener griechischer Meisterwerke und Materialien der Mythenkunde. Heute beschäftigen sich die Spezialisten mit dieser vielfältigen Bilderwelt. Die vorliegende Publikation will die Sarkophagreliefs einem breiteren Publikum erschließen und dabei vor allem zeigen, was für eine zentrale Rolle die Mythenbilder im Leben der Zeitgenossen spielten, wie sie zu den Grabbesuchern sprachen und welche Vorstellungen von Selbstverständnis, Lebensfreude und Lebensgenuß sie vermittelten. Zum anderen aber sollen die zum Teil eigens für diese Publikation angefertigten Aufnahmen die hohe Qualität dieser Reliefkunst vor Augen stellen, zum Nachdenken über die Aussagen der Bilder anregen und zum Genuß der Kunstwerke einladen. Der Text bietet neben einer systematischen Einführung in das Verständnis der Bilder eine Analyse ausgewählter Sarkophage, die auch eine detaillierte Darstellung der jeweiligen Mythen und ihrer Ikonographie enthält.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Römische Sarkophage irritieren, weiß Valeska von Rosen. Sie stehen meistens in "schlecht beleuchteten Museumskorridoren", die Reliefs sind in ihrer Kleinteiligkeit schwer zu entziffern, vor allem aber entspricht ihre von heiteren dionysischen Vergnügungen erzählende Bildsprache so gar nicht dem, was man, eine christliche Prägung vorausgesetzt, von "sepulchraler Kunst" erwartet. Was hat das zu bedeuten, fragen sich die Archäologen - ging es den Römern um die Bebilderung jenseitiger "fröhlicher Gefilde" oder nur um inhaltleeren Bildungsprunk? Paul Zanker beantwortet die Frage in diesem "hervorragend ausgestatteten Band" zur vollen Zufriedenheit der Rezensentin, indem er anhand genauer Einzelanalysen die künstlerische Adaption der Mythenwelt nachvollzieht und gerade an Hand der dabei vorgenommenen Abweichungen nachweist, dass die Römer sich "ihr identifikatorisches Potential" zunutze machten. Die Verstorbenen wurden quasi zu Akteuren des im Relief neu belebten Mythos, das (im Falle von Trauerszenen) unmittelbar Trost spendete oder (im Falle von fröhlichen Szenen) über den Verlust hinweghalf. "Es ist dieser sensible und zugleich vielfältige interpretatorische Umgang mit Bildern, der die Studie so faszinierend macht", schreibt Rosen und kann außerdem noch hinzufügen, dass Zanker sie mit "sprachlicher Eleganz" formuliert hat. Ein Lob ohne jeden Abstrich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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