Die Sigmund-Freud-Vorlesungen widmen sich in diesem Jahr zwei der sogenannten »Sieben Todsünden«, einem Kanon von Affekten, die eine Stigmatisierung als besonders verabscheuungswürdig und gefährlich erfahren haben. Im Konkurrenzkampf der neoliberalen Leistungsgesellschaft hingegen sind Neid, Gier und auch (Ehr-)Geiz zu wichtigen Triebfedern und sogar wertvollen »Skills« geworden. Am Neid mit seinen Spielarten und Nuancen entzündeten sich in der Psychoanalyse grundlegende Diskussionen und ebenso große Differenzen. In diesem Band werden Geschichte, Konzepte, innerpsychische Auswirkungen, klinische Schwierigkeiten und gesellschaftliche Implikationen der Gefühle »Neid« und »Gier« (eng verwandt mit Habgier, Habsucht, Geiz) untersucht. Die Autorinnen und Autoren erarbeiten, wann man eigentlich von Neid, von Gier, Geiz und Eifersucht spricht, welches ihre Parallelen und ihre Unterschiede sind. Und wie steht es nun um Penisneid und Gebärneid - sind diese Konzepte wirklich nur noch von historischer Bedeutung oder doch noch klinisch relevant?Darüber hinaus will die grundlegende Verbindung von Neid und Gier zum Narzissmus und damit zur Idealisierung, aber auch zur Psychose ausgelotet werden. Überhaupt: Welche Abwehrmaßnahmen spielen eine Rolle, wenn es um Neid und Gier geht? Kann Neid auch als Abwehr von Bewunderung fungieren, so wie die Idealisierung als Abwehr von Neid dient? Wie hängen Neid, Groll und Ressentiment, aber auch Scham und letztlich die Angst vor Abhängigkeit zusammen?
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