Sehnsucht nach einem goldenen Zeitalter?
Warum sehnen wir uns nach der »guten alten Zeit«? Agnes Arnold-Forster führt uns auf eine faszinierende Reise durch die Geschichte der Nostalgie - von ihrer »Entdeckung« im 17. Jahrhundert in der Schweiz, wo sie als Krankheit galt, bis zu ihrer modernen Rolle als Marketing- und Politikinstrument. Die renommierte Historikerin zeigt, wie Nostalgie Ängste spiegelt, Erinnerungen prägt und uns zugleich bei heutigen Herausforderungen hilft. Ein Buch für alle, die verstehen wollen, warum uns die Vergangenheit nie loslässt.
Warum sehnen wir uns nach der »guten alten Zeit«? Agnes Arnold-Forster führt uns auf eine faszinierende Reise durch die Geschichte der Nostalgie - von ihrer »Entdeckung« im 17. Jahrhundert in der Schweiz, wo sie als Krankheit galt, bis zu ihrer modernen Rolle als Marketing- und Politikinstrument. Die renommierte Historikerin zeigt, wie Nostalgie Ängste spiegelt, Erinnerungen prägt und uns zugleich bei heutigen Herausforderungen hilft. Ein Buch für alle, die verstehen wollen, warum uns die Vergangenheit nie loslässt.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Interessiert, in einer Hinsicht aber auch kritisch bespricht der hier rezensierende Historiker Valentin Groebner Agnes Arnold-Forsters Buch über Nostalgie. Zunächst liest der Kritiker allerhand über die Genese des Begriffs: Entstanden im 17. Jahrhundert bezog er sich zunächst auf die Heimatssehnsucht von Menschen, die im Zuge von Kolonialismus und Sklavenhandel verschleppt wurden, später wurde er verallgemeinert hin auf eine Sehnsucht nach vergangenen, idyllischen Zeiten, außerdem wurde er ab dem 20. Jahrhundert nicht mehr als potenziell todbringende Krankheit gefasst, sondern als etwas, das im Inneren der Menschen wohnt. Außerdem geriet die Nostalgie ins Visier einer Kulturkritik, deren Muster sich in den letzten 100 Jahren kaum verändert haben und die selbst nostalgisch ist, insofern sie Nostalgie als eine Reaktion auf die chaotische Gegenwart brandmarkt, entnimmt Groebner dem Buch. So weit so gut, meint der Kritiker, der sich allerdings fragt, ob Arnold-Forster nicht etwas zu viel in einen Topf wirft, wenn sie im 17. Jahrhundert dieselbe Nostalgie vorzufinden scheint wie in der Trump-Ära. Insgesamt plädiert sie dafür, Nostalgie nicht zu verteufeln, sondern eher als kreatives Potenzial zu betrachten. Das wiederum, wie auch die im Buch entworfene Geschichte der Nostalgie insbesondere der jüngeren Vergangenheit, scheint Groebner tendenziell einzuleuchten.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein vielschichtiges und sehr anregendes Buch.« Deutschlandfunk Kultur












