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Was kann die psychoanalytische Fallgeschichte eines Einzelnen für die Erklärung historisch-gesellschaftlicher Prozesse im Allgemeinen und speziell des Antisemitismus leisten? Kann sie dazu beitragen, den Zivilisationsbruch des Holocaust besser zu verstehen? Muss die Psychoanalyse selbst ihre Kategorien neu überdenken, gar korrigieren? Diese Fallgeschichte rekonstruiert die Macht der transgenerationalen Weitergabe des Antisemitismus nationalsozialistischer Eltern an den Sohn in zweiter Generation. Gekle rekonstruiert im ersten Teil die dramatische Geschichte dieser Analyse, die Phasen höchster…mehr

Produktbeschreibung
Was kann die psychoanalytische Fallgeschichte eines Einzelnen für die Erklärung historisch-gesellschaftlicher Prozesse im Allgemeinen und speziell des Antisemitismus leisten? Kann sie dazu beitragen, den Zivilisationsbruch des Holocaust besser zu verstehen? Muss die Psychoanalyse selbst ihre Kategorien neu überdenken, gar korrigieren? Diese Fallgeschichte rekonstruiert die Macht der transgenerationalen Weitergabe des Antisemitismus nationalsozialistischer Eltern an den Sohn in zweiter Generation. Gekle rekonstruiert im ersten Teil die dramatische Geschichte dieser Analyse, die Phasen höchster Belastung überstehen musste, während der zweite Teil eine doppelte Ausrichtung hat: Zum einen dient er der theoretischen Begründung dieser Analyse, zum anderen wendet er zentrale Kategorien der Psychoanalyse selbstkritisch gegen sie selbst und fragt nach deren Veränderung durch den Zivilisationsbruch des Holocaust. Konzentriert sich die psychoanalytische Praxis ausschließlich auf das Individuum, so zeigt ihre Theorie, dass die Psyche tief eingelassen ist in den gesellschaftlichen und kulturellen Prozess, also auch in die Vergangenheit. Die dort zu verortende Schuld verlängert sich in die Zukunft, sofern es nicht gelingt, die bewusste und vor allem unbewusste Identifikation mit der Generation der Nazieltern, wie in diesem Fall, aber auch die Identifikation mit den Nazigroßeltern aufzulösen. Der gegenwärtig wiedererstarkte Antisemitismus spricht eine unüberhörbare Sprache.
Autorenporträt
Hanna Gekle, Staatsexamen in Philosophie, Germanistik, Geschichte. Promotion 1982 in Philosophie unter dem Titel Blochs Philosophie des Noch-Nicht-Bewussten und Freuds Theorie des Unbewussten (1985). Zusammenarbeit mit Ernst Bloch von 1970 bis zu seinem Tod 1977, zuletzt als wissenschaftliche Assistentin. Studium der Psychologie von 1977, Diplom 1982; Ausbildung zur Psychoanalytikerin der DPV/IPV 1982 bis 1989; angestellte Psychologin an der Psychotherapeutischen Beratungsstelle Tübingen; wissenschaftliche Angestellte am Religionswissenschaftlichen Seminar Tübingen; wissenschaftliche Angestellte am Sigmund-Freud-Institut ab 1989; seit 1999 niedergelassene approbierte Psychoanalytikerin in eigener Praxis; seit 2018 Lehranalytikerin der DPV/IPV; Stiftungsratsmitglied der Ernst-Bloch-Stiftung Ludwigshafen; zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich Philosophie, Literatur, Kunst sowie Theorie und Klinik der Psychoanalyse. Jüngste Veröffentlichungen: Der Fall des Philosophen - Eine Archäologie des Denkens am Beispiel von Ernst Bloch 1918; Die Komödie als Tragödie des Über-Ich: oder wie sich Kleists Richter Adam als Ödipus der Moderne in die Wahrheit lügt.