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Das Buch fragt nach dem Politikbegriff des Benjaminschen `Passagenwerks'. Der Autor folgt dabei einem interpretatorischen Zugang, der in der Benjamin-Literatur noch nie beschritten wurde, obwohl er für den Gegenstand des Passagenwerks - der Revolutionsmetropole Paris - naheliegt: er greift die Intentionen der nachrevolutionären Philosophie des deutschen Idealismus auf und stellt die Frage, ob die kosmopolitische Pariser Großstadtkultur und der ungeheure Torso der Benjaminschen Erfahrung mit ihr "rettend" angeeignet werden können, wenn man sie vor dem Hintergrund einiger Begriffe der Polis,…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch fragt nach dem Politikbegriff des Benjaminschen `Passagenwerks'. Der Autor folgt dabei einem interpretatorischen Zugang, der in der Benjamin-Literatur noch nie beschritten wurde, obwohl er für den Gegenstand des Passagenwerks - der Revolutionsmetropole Paris - naheliegt: er greift die Intentionen der nachrevolutionären Philosophie des deutschen Idealismus auf und stellt die Frage, ob die kosmopolitische Pariser Großstadtkultur und der ungeheure Torso der Benjaminschen Erfahrung mit ihr "rettend" angeeignet werden können, wenn man sie vor dem Hintergrund einiger Begriffe der Polis, will sagen: der Tragödie und politischen Philosophie der Griechen abbildet.Im Zentrum steht das ästhetisch-mythologische Hauptmotiv des frühen `Passagenwerks': die "totenhafte Erstarrung" in "Zweideutigkeit". Benjamin spürt sie aus der beginnenden Massenkultur des neunzehnten Jahrhunderts heraus. Die Studie versteht das Motiv zunächst historisch als Ausdruck der gescheiterten Revolution: in ihm spiegeln sich nachrevolutionäre Trauerprozesse am Beginn des 19. Jahrhunderts. Zum anderen wird eine konzeptionelle Schicht herausgearbeitet: nach dem Vorbild der Tragödie des Sophokles wird die Ästhetik des nachrevolutionären Paris als Totenkult gedeutet, d.h. als Rätsel- oder Vexierbild der Freiheit und der Gerechtigkeit - und damit als hochkarätige kultisch-mythologische Ressource der Politik. Gemeinsam mit den Folgebänden Polis und Kosmopolis II & III (Erscheinungstermin vorausichtlich 1. Halbjahr 2000), die diese "Politik", soweit sie im `Passagenwerk' entworfen ist, ausarbeiten, unternimmt das Buch im deutschen Sprachraum zum ersten Mal den Versuch, die unterschiedlichen Arbeitsschichten des Benjaminschen `Passagenwerk' in einem Zusammenhang zu verstehen.

Zum Autor/Herausgeber: Martin Blobel studierte Politikwissenschaft, Literaturwissenschaft und Religionsphilosophie. Er ist Lehrbeauftragter für Politische Philosophie an der FU Berlin.

Zielgruppe: Literaturwissenschaftler, Philosophen, Politikwissenschaftler