Mit dem am 1.1.2002 in Kraft getretenen Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostituierten hat die Prostitution für das deutsche Rechtssystem ihren sittenwidrigen Charakter verloren. In den Augen vieler Bürgerinnen und Bürger ist und bleibt sie allerdings noch immer eine sittenwidrige Tätigkeit. In diesem Buch geht Norbert Campagna der Frage nach, ob dieses seit Jahrhunderten dominante negative Urteil überhaupt stichhaltig ist. Auch wenn der Autor keineswegs bestreitet, daß bestimmte Formen der Prostitution und bestimmte Umgangsformen in der Prostitution moralisch zu beanstanden und sogar strafrechtlich zu verbieten sind, kommt er dennoch zur Schlußfolgerung, daß es keine überzeugenden prinzipiellen Gründe gibt, die Prostitution als solche - der freiwillige Tausch eines sexuellen gegen ein nichtsexuelles Gut mittels direktem Körperkontakt - moralisch zu verurteilen oder gar ihre Ausübung bzw. Indienstnahme rechtlich verbieten.
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