Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Georges Perec konnte den Rezensenten Alex Rühle nicht wirklich überzeugen mit seinem Brevier "Über die Kunst seinen Chef anzusprechen und ihn um eine Gehaltserhöhung zu bitten", das, wie schon der Titel verrät, sich mit dem mühevollen Gang zu mehr Geld beschäftigt. Der Rezensent erläutert, dass das Buch auf einem Organigramm von Jacques Perriaud basiert, einem Freund des Autors, der darin die verschiedenen Wege zum Chefgespräch grafisch darstellte. Jedoch stört Rühle, dass die Übersichtlichkeit des Organigramm durch die "erschöpfende Durchführung" bei Perec verloren geht. Auch brauche man beim Lesen des Buches nicht auf einen gewöhnlichen Ratgeber oder einen "How to make things better"-Optimismus hoffen. Viel mehr sieht Rühle in dem Buch ein "Dokument der Vergeblichkeit", des "sinnlosen Ehrgeizes" und deshalb bekommt der Angestellte letzten Endes auch nicht das, was er will. Weiter klärt Rühle auf, dass Perec, wie schon in vorhergehenden Büchern, vollkommen auf sprachliche Formalitäten verzichtet. In diesem Fall auf Interpunktion und Groß- und Kleinschreibung - ein anderes Buch schrieb er ganz ohne den Vokal "e".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH







