'Unverdächtig' ist ein hintergründiger Roman über große Hoffnungen und noch größere Enttäuschungen - und Verrat. Er ist Kriminalgeschichte und Liebesroman in einem und stellt einen der begabtesten jungen französischen Autoren erstmals auf deutsch vor. Sam und Lise sind ein Paar. Sie arbeitet als Animierdame und schläft am Tag. Er hingegen schläft nachts und verbringt seine Tage vor dem Fernseher. Der Traum von einem anderen Leben scheint auf ewig ein Traum bleiben zu müssen. Bis Lises bester Kunde Henri ihr einen Heiratsantrag macht. Das ist die Chance, findet Lise und unterbreitet Sam den perfekten Plan. Und so wird Sam der Bruder von Lise, ihr Trauzeuge gar und Golfpartner seines neuen >Schwagers<. Er ist über jeden Verdacht erhaben...
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Bizarr und "ziemlich brillant" findet Hans-Peter Kunisch diesen Thriller von Tanguy Viel, der von einem jungen abgerissenen Pärchen erzählt, das sich die Chance auf ein besseres Leben nicht entgehen lassen will. Lise und Sam leben in einem bretonischen Küstenstädtchen - sie arbeitet in einem Striplokal, er sitzt vor der Glotze - bis Lise beschließt, den Antiquitätenhändler Henri zu heiraten, um an sein Geld zu kommen. Aber nicht legal und Monat für Monat, sondern auf einen Schlag. Der Plan ist, den Mann zu entführen und Lösegeld zu kassieren. Das Ende ist wohl recht absehbar, aber dass Kunisch die Schlusspointe verrät, ist wirklich eine Gemeinheit. Zumal er zuvor recht anregend von Witz und Tempo schwärmt, die Viel vorlegt, von seinem souveränen "Stil-Management" und seinen "schön geschwungenen Sätzen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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