Wenn Lebensformen gleich welcher Art zur Darstellung kommen sollen, bedarf es nicht einfach des Beschreibens von Zuständen, sondern spezifischer Verfahren, die das Erzählen von Strukturen ermöglichen. Es stehen dann nicht mehr singuläre Handlungen im Vordergrund, sondern Formen sich wiederholenden Verhaltens. Aus narratologischer Perspektive kann die von Gérard Genette eingeführte und ausdifferenzierte Kategorie des iterativen Erzählens für die Beschreibung eines solchen Erzählens innerhalb wie außerhalb der Literatur nutzbar gemacht werden. Die zwölf Beiträgerinnen und Beiträge dieses Bandes sind daher einerseits literarischen Texten von Marcel Proust, Gertrude Stein, Aleksandr Solzenicyn, Thomas Bernhard und Rainald Goetz gewidmet, andererseits ebenso dem Darstellungsmodus in Texten zur Völkerpsychologie, zum sogenannten Gewohnheitsverbrecher und der Erfolgsratgeberliteratur, aber auch dem Begriff der strukturellen Gewalt und dem Phänomen der Strichliste - oder einfach dem, wasgeschieht, wenn 'nicht eigentlich erzählt', sondern etwa 'geschildert' wird.
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