Sattle deinen Nacken, Tod,
der Garten ist gemäht.
Zieh den Anker aus der Zeit.
Fliegen wir, wie abendrot
Ein Rabenflügelschlag verschwindet,
im Horizont, der Raben frisst.
Fliegen wir! Es wurde spät.
Hinaus in die Vergangenheit,
wo eins zu allem findet,
und alles mehr wird, als es ist.
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Da kann man nur gratulieren: Helmut Krausser hat aus seinen bisherigen Gedichtbänden - "Gedichte" (1999), "Strom" (2003) und "Plasma" (2007) - diejenigen Beispiele ausgewählt, die er für "die besten Gedichte" hält. Die meisten Albernheiten und Peinlichkeiten, die seine früheren Bände regelmäßig verunzierten, sind zum Glück entfallen. Etwa zwei Drittel der Gedichte wurden eliminiert. Auf dieser autorisierten Basis lohnt es sich nun, sich mit dem versierten Lyriker Krausser auseinanderzusetzen, der Stumpf- und Feinsinniges, Gereimtes und Ungereimtes routiniert zu verbinden weiß. Als Zugabe ("Bonusmaterial") offeriert er dreizehn Gedichte aus der jüngsten Zeit, darunter einen klangvollen Gegengesang in Sonettform gegen Eichendorff. "Ein Lied schläft nicht in allen Dingen", heißt es da und in fast barocker Weltverachtung: "Was lebt, wird ohne Unterschied / verrotten und verschwinden bald. / Was bleibt? Vielleicht ein kleines Lied, / sofern es nicht nur dir gefällt". Also doch noch einmal das Zauberwort? (Helmut Krausser: "Auf weißen Wüsten". Die besten Gedichte. Luchterhand Literaturverlag, München 2009. 157 S., br., 8,- [Euro].) WSg
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