Was für ein Depüt
Der Thriller geht unter die Haut. Nicht nur wegen der Spannung, sondern wegen der Menschlichkeit, die zwischen den Schatten hervorblitzt.
Schon als ich das Cover gesehen habe, wusste ich, dass mich dieses Buch nicht mehr loslassen wird. Die einsame Figur im Nebel, der leere
Strand, die blutigen Fußspuren. Es wirkt alles nicht laut oder schockierend, sondern leise bedrohlich.…mehrWas für ein Depüt
Der Thriller geht unter die Haut. Nicht nur wegen der Spannung, sondern wegen der Menschlichkeit, die zwischen den Schatten hervorblitzt.
Schon als ich das Cover gesehen habe, wusste ich, dass mich dieses Buch nicht mehr loslassen wird. Die einsame Figur im Nebel, der leere Strand, die blutigen Fußspuren. Es wirkt alles nicht laut oder schockierend, sondern leise bedrohlich. Genau diese Mischung aus Stille und Gefahr liebe ich an guten Psychothrillern, und Der Dunkelläufer trifft dieses Gefühl von der ersten Sekunde an. Beim Lesen war ich dann schnell komplett in der Geschichte versunken. Die kleine Hafenstadt, die eigentlich so idyllisch wirken könnte, bekam für mich etwas Beklemmendes, fast Klaustrophobisches. Tobias Grabeck schafft es, diese Atmosphäre so detailreich und zugleich subtil aufzubauen, dass ich beim Umblättern manchmal unbewusst die Luft angehalten habe. Besonders gepackt hat mich die Figur Eric Solberg. Er ist nicht der glatte Held, nicht der typische Ermittler. Und gerade darum war er mir so nah. Ich mochte seine Verletzlichkeit, seine Zweifel, seine inneren Schatten. Man spürt, dass er einer von denen ist, die stark wirken, aber innerlich kämpfen. Genau solche Figuren bleiben mir lange im Gedächtnis. Und dann diese Botschaften, diese Andeutungen, die kleinen Fäden, die man verfolgt und die plötzlich wieder verschwinden … Ich habe ständig mitgerätselt, war mir dauernd sicher, jetzt zu wissen, wohin alles führt und lag doch jedes Mal daneben. Das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Der Thriller ist düster, ohne hoffnungslos zu sein; spannend, ohne effekthascherisch zu werden. Und er zeigt etwas, das mich besonders berührt, dass die wirklich gefährlichen Abgründe oft nicht draußen lauern, sondern in den Menschen selbst. Als ich die letzte Seite gelesen habe, blieb ich noch eine Weile sitzen. Ein bisschen atemlos. Ein bisschen nachdenklich. Und sehr beeindruckt.