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Ein leicht kurzsichtiger Herr wohnt im gleichen Haus, in dem auch eine schüchterne und von Grund auf junge Dame wohnt. Der Herr und die Dame leben in achtbarer Einsamkeit. Sie sehen sich praktisch jeden Tag - bei einer raschen und zufälligen Begegnung, mit leichtem Lächeln und hingehauchtem Gruß. Das gänzlich unerhebliche Problem, das jeder für den anderen darstellt, hört nicht auf, das Leben beider auf geringfügige, aber hartnäckige Weise zu beunruhigen ... Giorgio Manganelli braut hundertmal einen Cocktail aus Vermutungen, Spekulationen, Lügen und Phantasien. Die vielbeschworene Krise des…mehr

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Produktbeschreibung
Ein leicht kurzsichtiger Herr wohnt im gleichen Haus, in dem auch eine schüchterne und von Grund auf junge Dame wohnt. Der Herr und die Dame leben in achtbarer Einsamkeit. Sie sehen sich praktisch jeden Tag - bei einer raschen und zufälligen Begegnung, mit leichtem Lächeln und hingehauchtem Gruß. Das gänzlich unerhebliche Problem, das jeder für den anderen darstellt, hört nicht auf, das Leben beider auf geringfügige, aber hartnäckige Weise zu beunruhigen ... Giorgio Manganelli braut hundertmal einen Cocktail aus Vermutungen, Spekulationen, Lügen und Phantasien. Die vielbeschworene Krise des Romans, die fanatischen Feuilletondebatten um Bibliotheken der hundert wichtigsten Romane - Giorgio Manganelli setzt sich munter darüber hinweg, vielmehr, er macht sich gar darüber lustig. Und präsentiert eine schmale, dafür umso gehaltvollere Sammlung: hundert Romane in Pillenform, die das ganze Manganellische Textuniversum zu Drogen verdichten.

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Autorenporträt
Giorgio Manganelli, 1922 in Mailand geboren, galt lange Zeit als Außenseiter der italienischen Literaturszene. Nach dem Studium der Politikwissenschaft in Pavia verdiente er zwischen 1947 und 1971 seinen Lebensunterhalt als Lehrer für Englisch in Mailand und Rom. Er arbeitete für die RAI und verschiedene Zeitungen, insbesondere für den »Corriere della Sera«, für den er unter anderem Literaturkritiken verfasste. Sein literarisches Debüt hatte er 1964 mit dem experimentellen Roman »Hilaro-tragedia« (dt. »Niederauffahrt«), der ein Überraschungserfolg wurde, gefolgt von Essaybänden, Reiseliteratur (insbesondere über Indien und China) und weiteren Prosastücken. »Irrläufe« (ital. »Centuria«) ist Manganellis in Deutschland bekanntestes Buch. Er übersetzte aus dem Englischen, vor allem Edgar Allan Poe, und war ein zentrales Mitglied des Gruppo 63. 1990 starb er in Rom. Zahlreiche seiner Bücher erschienen bei Wagenbach.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Andreas Rossmann rät zu Giorgio Manganellis Prosa als zu einer vergnüglichen, wenngleich unheimlichen Lektüreerfahrung. Dass der Wagenbach Verlag das Buch des abgründigen Autors in dritter Auflage in der "frischen" Übertragung von Iris Schnebel-Kaschnitz herausbringt, ist für Rossmann auch Anlass, an Klaus Wagenbach und seinen Verlegermut zu erinnern. Manganelli bestürzt den Rezensenten auf unterhaltsame Weise mit seinen kurzen Stücken über Drachen und Gespenster, mit Liebes- und Lügenstorys, die Rossmann an Kafka, Poe, Calvino erinnern. Eines sind sie sämtlich, versichert er: unkonventionell.

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