Sgt. Dutch Van Den Broeck glaubt eine glückliche Ehe zu führen. Um so überraschter ist er, als er nach dem tödlichen Flugzeugabsturz seiner Frau feststellt, daß sie eine Affäre mit dem ebenfalls verunglückten Mann der Kongreßabgeordneten Kay Chandler hatte. Bald versuchen die beiden Betrogenen gemeinsam Licht ins Ehebrecherdunkel zu bringen, und ihre Verweiflung mündet in einer Affäre.
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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - Audiokommentar Sidney Pollak - Deleted SzenesSeine Ehe, wiewohl auf modische Weise offen, scheint völlig im Lot, ihre Ehe nicht minder. Er, Dutch Van Den Broeck, spürt als Sergeant im Washingtoner Dezernat für interne Angelegenheiten möglichen Verfehlungen seiner Kollegen nach. Sie, Kay Chandler, ist Kongressabgeordnete und lässt die absolute Ehrlichkeit auf dem Banner ihrer erhofften Wiederwahl flattern. Die beiden können einander nicht kennen, weil ihre Welten keine Berührungspunkte haben. Glauben sie.
In Wahrheit aber wird Dutchs Ehefrau Peyton die Verabredung zum Abendessen mit ihrem Mann nicht einhalten können, und Kays Ehemann Cullen ist auch nicht, wie er morgens beim Abschied behauptet hat, unterwegs nach New York. Peyton Van Den Broeck und Cullen Chandler haben sich heimlich gemeinsam nach Miami aufgemacht. Als ihr Flugzeug im Schneesturm abstürzt und keiner der Insassen überlebt, ist es um ihr Geheimnis geschehen. Denn Nachforschungen nach den Opfern der Katastrophe können nicht ausbleiben. Und wenn erst die schockartige Betäubung abgeklungen ist, werden sich Dutch und Kay dem Betrug stellen müssen, dass ihre jeweiligen Ehepartner ein Verhältnis miteinander hatten - und ein verstecktes Liebesnest obendrein.
Solange Sydney Pollacks Film "Random Hearts", der den sprachlich diffusen deutschen Titel "Begegnung des Schicksals" verpasst bekam, vornehmlich ins Visier nimmt, wie emotional unterschiedlich die Hauptfiguren ihren Schmerz angehen, hat die Geschichte nach Motiven des schon 1984 erschienenen gleichnamigen Romans von Warren Adler eine recht zwingende Kinosuggestion. Dutch, dessen Profession es doch ist, Menschen beim Lügen zu ertappen, wirft die Entdeckung des unvermuteten Ehebruchs seiner Frau vollkommen aus der Bahn. Sein Eifer, ihr nachträglich auf alle Schliche zu kommen, wird zur Manie, die ihn auch bei der Arbeit als Polizist in die Irre hetzt. Kay hingegen flüchtet in eine Versteinerung und Selbstverleugnung, als ließe sich, was man wahrzunehmen ablehnt, schon dadurch ungeschehen machen. Eine Frau, die vorgibt, keine Lügen zu akzeptieren, nötigt sich - vorgeblich, um die fünfzehnjährige Tochter zu schonen, tatsächlich aber auch, um ihre Wiederwahl nicht zu gefährden - in die Illusion von der Treue ihres nun toten Mannes.
In den Parallelmontagen des Beginns, im impulsiven Agieren Ford Harrisons als Dutch und in der kühlen Beherrschung der Kay von Kristin Scott Thomas findet Pollacks Film einen soliden Spannungsbogen. Darstellerisch ist dieser Film kein Zufallstreffer. Kaum werden die beiden aber vom Drehbuch Kurt Luedtkes angeregt, emotional aufeinander zuzugehen, verkehren sich Trauer und Erschütterung in einen ziemlich rührenden Prozess abstoßender und zugleich anziehender Kräfte. Konfusion und Streit weichen einer seltsam unentschiedenen Aufgeräumtheit, Bestürzung verliert sich in Larmoyanz, der Disput um die wahrhaftige Trauerhaltung wird zum populärpsychologischen Scharmützel, und die anfängliche Reserviertheit der so ungleichen Partner wider Willen gibt sich einer schwermütigen Romanze geschlagen. Als ob gedoppeltes Leid halbes Leid bedeute. Der Rest ist - dem renommierten Regisseur Pollack, der als sein eigener Nebendarsteller brilliert, zum Trotz - Gefühlskino Marke Hollywood, wobei Harrison Ford und Kristin Scott Thomas allerdings dafür einstehen, dass diese Ehebruchlandung nicht zuviel an Niveau verliert.
HANS-DIETER SEIDEL
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