Schicksalsdrama
Zum Inhalt:
Nach der Rückkehr ihres Mannes aus der Gefangenschaft hofft Agnes auf ein glückliches Leben. Doch Walter zieht sich von ihr zurück und lässt sie an seinem Leben nicht teilhaben. Ihre Bestätigung findet sie bei der Arbeit der französischen Besatzungsverwaltung. Bei
einem Treffen der Kriegskameraden bei ihnen zu Hause erfährt Agnes etwas Schreckliches über Walter.…mehrSchicksalsdrama
Zum Inhalt:
Nach der Rückkehr ihres Mannes aus der Gefangenschaft hofft Agnes auf ein glückliches Leben. Doch Walter zieht sich von ihr zurück und lässt sie an seinem Leben nicht teilhaben. Ihre Bestätigung findet sie bei der Arbeit der französischen Besatzungsverwaltung. Bei einem Treffen der Kriegskameraden bei ihnen zu Hause erfährt Agnes etwas Schreckliches über Walter. Kann sie damit ein selbstständiges Leben erwirken?
Die Goldschmiedin Lilo wird von ihrer Mutter gebeten, einen Brief einzuwerfen, der Adressat, ein Verwandter ihrer Mutter. Lilo stellt ihr Fragen, denn sie weiß nichts über deren Familie, doch diese weicht aus und behauptet, dass Agnes ihr Leben zerstört hat. Auch der Empfänger des Briefes beschuldigt Agnes, die Familie zerstört zu haben. Was hat ihre Großmutter nur Ungeheuerliches getan, damit eine Familie komplett zerbricht? Neben eigenen Sorgen mit dem neuen Mitarbeiter versucht Lilo herauszufinden, welches Geheimnis die Familie umgibt.
Meine Meinung:
Flüssig und teilweise sehr berührend bietet Valerie Jakob einen Schicksalsroman an, der in zwei Zeitebenen aus der Sicht der jeweiligen Hauptprotagonistin erzählt wird. Ein dunkles Kapitel aus der NS-Zeit, das mir bisher nicht bekannt war, wird mit den literarischen Protagonistinnen verbunden.
Agnes‘ Leben ist geprägt von den letzten Jahren des Krieges und den Nachkriegsjahren. Erschreckend, welche Macht die Männer damals über ihre Ehefrauen hatten. Sie versucht verzweifelt, sich ein schönes Leben aufzubauen, doch Missverständnisse, Lüge und Intrige machen Sie zum Sündenbock. Auf Agnes konnte ich mich vollkommen einlassen und ihre Geschichte sowie die eingebundene Tatsache aus der NS-Zeit, die ich bisher nicht wusste, hat mich tief erschüttert. Den Teil mit Lilo und ihrer Mutter Monika beobachtete ich stattdessen distanzierter. Monika spielt nur subtil eine Rolle in der ganzen Geschichte, da sie ja nie so richtig mit der Sprache herausrückt. Zum Ende hin kann ich sie sogar teilweise verstehen. Lilo war mir im Hinblick auf den neuen Mitarbeiter etwas naiv und ihre Versuche, über Agnes etwas herauszufinden, wirkten irgendwie halbherzig, da sie ihre Mutter nicht verletzen wollte. Doch zum Schluss kam sie der Wahrheit ein gutes Stück näher.
Mit jeder Zeile, die ich gelesen habe, hoffte ich auf ein glückliches Ende für die Protagonistinnen. Letztendlich hat mich das Buch aufgewühlt zurückgelassen.
Fazit:
Ein Roman, der mit seiner Tragödie sehr berührt.