Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dies ist ein wichtiges und sehr originelles Werk, versichert Rezensent Mark Siemons. Und man müsse das umso nachdrücklicher sagen, als sein Autor, der in Korea geborene, aber in Deutschland philosophisch sozialisierte Denker Byung-Chul Han auf alle großen Originalitätsansprüche einfach verzichtet - nicht zuletzt, indem er sein Denken ganz in den Traditionen des Westens formuliert, die von Walter Benjamin bis Giorgio Agamben bis - titelinspirierend - Peter Handke reichen. Unter der Hand aber geht, so Siemons, etwas ganz anderes vor sich: Byung-Chul Han unterzieht den Westen einer östlich inspirierten und darum auch so höflichen, unmerklichen radikalen "Kulturkritik". Es zeichne sich darin das Unterlaufen westlicher Differenzierungen, des "Freund-Feind-Denkens" ebenso wie falscher Ideen zum Individuum, ab. So ganz genau geht aus Siemons' frühere Bücher des Autors mit heranziehender Besprechung nicht hervor, worauf Byung-Chul Han seiner Ansicht nach hinaus will: Aber vielleicht ist auch die Vorstellung vom Auf-Etwas-Hinauswollen schon verkehrt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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