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Der "Atlas eines ängstlichen Mannes" ist eine einzigartige, in siebzig Episoden durch Kontinente, Zeiten und Seelenlandschaften führende Erzählung. "Ich sah ", so beginnt der Erzähler immer wieder und führt sein Publikum an die fernsten und nächsten Orte dieser Erde: in den Schatten der Vulkane Javas, an die Stromschnellen von Mekong und Donau, ins hocharktische Packeis und über die Passhöhen des Himalaya bis zu den entzauberten Inseln der Südsee. Wie Landkarten fügen sich dabei Episode um Episode zu einem Weltbuch, das in Bildern von atemberaubender Schönheit Leben und Sterben, Glück und Schicksal der Menschen kartographiert.…mehr

Produktbeschreibung
Der "Atlas eines ängstlichen Mannes" ist eine einzigartige, in siebzig Episoden durch Kontinente, Zeiten und Seelenlandschaften führende Erzählung. "Ich sah ", so beginnt der Erzähler immer wieder und führt sein Publikum an die fernsten und nächsten Orte dieser Erde: in den Schatten der Vulkane Javas, an die Stromschnellen von Mekong und Donau, ins hocharktische Packeis und über die Passhöhen des Himalaya bis zu den entzauberten Inseln der Südsee. Wie Landkarten fügen sich dabei Episode
um Episode zu einem Weltbuch, das in Bildern von atemberaubender Schönheit Leben und Sterben, Glück und Schicksal der Menschen kartographiert.
Autorenporträt
Christoph Ransmayr wurde am 20. März 1954 in Wels, Oberösterreich geboren. Er wuchs in der Nähe von Gmunden am Traunsee auf. Er studierte von 1972 bis 1978 Philosophie und Ethnologie in Wien und arbeitete danach als Kulturredakteur und freier Autor für verschieden Zeitschriften. Ab 1982 lebte er dort als freier Schriftsteller. Er unternahm ausgedehnte Reisen nach Asien, Nord- und Südamerika und Irland. 1994 verlegte er seinen Lebensmittelpunkt nach West Cork in Irland. Er verbindet in seiner Prosa historische Tatsachen mit Fiktionen. Christoph Ransmayr erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1988 den Anton-Wildgans-Preis, 1992 den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 1995 den Franz-Nabl-Preis sowie den den Franz-Kafka-Preis, 1996 den Prix Aristeion, 1997 den Kulturpreis des Landes Oberösterreich und den Solothurner Literaturpreis, 1998 den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg, 2001 den Nestroy-Theaterpreis und 2004 den Bertolt-Brecht-Li

teraturpreis der Stadt Augsburg. Im Jahr 2014 wurde er mit dem Donauland Sachbuchpreis für sein Gesamtwerk ausgezeichnet.
Trackliste
CD 1
1Keine Titelinformation00:00:13
2Keine Titelinformation00:01:46
3Fernstes Land (Isla Salas y Gómez), Chile00:18:01
4Reviergesang, China00:15:35
5Herzfeld, Brasilien00:14:14
6Sternenpflücker, USA00:09:15
7Die Himmelsbrücke, Marokko00:05:24
8Tod in Sevilla, Spanien00:11:22
CD 2
1Gespenster, Island00:09:09
2Das Erlöschen einer Stadt, Griechenland00:08:35
3Am Rand des Wildnis, Österreich00:12:37
4Flugversuche, Neuseeland00:09:30
5Der Pfau, Indien00:06:45
6Das Attentat, Nepal00:11:44
7Luftangriff, Bolivien00:13:12
8Wilder Strand, Brasilien00:05:35
CD 3
1Mann am Fluß, Österreich00:04:33
2Der Beherrscher der Heroen, Griechenland00:10:47
3Ein Kreuzweg, USA00:11:21
4Besuch aus großer Ferne, Mexiko00:11:57
5Umbettung, Isla Robinsón Crusoe, Chilie00:12:10
6Beifang, Irland00:06:20
7In der Tiefe, Dominikanische Karibik00:12:39
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ein "Lebensbuch" sei das. Vierzig Jahre Reiseerfahrung hat Ransmayr hier verdichtet. Besprochen wird der Band in der SZ-Literaturbeilage vom Reiseautor Karl-Markus Gauß, der beurteilen kann, ob Ransmayrs Projekt geglückt ist. Es klingt ambitioniert: Siebzig Schilderungen von Begebenheiten aus den entlegensten Orten der Welt, stets beginnend mit der etwas hochtrabenden Formel "Ich sah...", die aus der Apokalypse des Johannes stammt und laut Gauß dem zuweilen leichten und heiteren Geschehen in Ransmayrs Aperçus reizvoll widerspricht. Manche der Erzählungen liest Gauß als "ungemein dichtes Textgewebe", andere scheinen ihm weniger gelungen, manchmal künstlich und nicht ganz glaubhaft, obwohl alle beanspruchen, auf wahren Begebenheiten zu beruhen. Gauß empfiehlt eine Lektüre in kleinen Portionen.

© Perlentaucher Medien GmbH
erfahrungssatt und tiefgründig. Florian Welle Süddeutsche Zeitung 20140805
Die Welt sehen
als Rettung

Fortgehen, um anzukommen: Das ist ein Topos der Ichfindung. Christoph Ransmayr geht seit mehr als 40 Jahren fort. Es hat ihn bis ans Ende der Welt geführt, in die russische Arktis ebenso wie auf die Osterinsel. Was er dabei gesehen hat, erzählt er im „Atlas eines ängstlichen Mannes“. In der letzten von insgesamt 70 Episoden befindet er sich in Nepal. Gemeinsam mit einem Freund und betenden Mönchen sitzt er in einer Höhle, es ist Nacht und eisigkalt, aber die Schrecken der Finsternis, die den Schriftsteller von Kindestagen an plagten, finden hier ihr Ende. Am Feuer übermannt ihn ein Gefühl tiefer Geborgenheit. Der Schlusssatz, und damit der letzte Satz des Buches, lautet: „Nun war ich angekommen.“

Jede Geschichte beginnt mit den Worten „Ich sah . . .“ Ransmayr sieht „einen schwarzen andalusischen Kampfstier“ und „die schmale Hand des Bootsmannes Sang“. Er ist ein Augenmensch, häufig stellt ein Fernrohr die Szenen zusätzlich scharf. Aus der Eingangsbeobachtung entfalten sich die nur wenige Seiten langen Miniaturen über Menschen, Tiere, Orte. Sie sind erfahrungssatt und tiefgründig. Die zentrale Rolle in ihnen spielt: der Tod.  FLORIAN WELLE

  
  
Christoph Ransmayr: Atlas eines ängstlichen Mannes. S. Fischer Verlag, Frankfurt/ M. 2014.
456 Seiten, 10,99 Euro.

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