Jussi Adler-Olsen ist ein neuer Stern am Himmel der spannenden Unterhaltungsliteratur. Den er versteht es den Leser schon mit den ersten Zeilen an die Hand zu nehmen und zu begleiten in eine beinah unglaubliche Geschichte, wo man im Nachhinein beinah der Meinung ist, das diese Geschichte der
Wahrheit entsprechen könnte. Aufgrund seiner medizinischen Ausbildung ist es ihm möglich die Szenen und…mehrJussi Adler-Olsen ist ein neuer Stern am Himmel der spannenden Unterhaltungsliteratur. Den er versteht es den Leser schon mit den ersten Zeilen an die Hand zu nehmen und zu begleiten in eine beinah unglaubliche Geschichte, wo man im Nachhinein beinah der Meinung ist, das diese Geschichte der Wahrheit entsprechen könnte. Aufgrund seiner medizinischen Ausbildung ist es ihm möglich die Szenen und Empfindungen intensiv aber ohne es aufzubauschen darzustellen.
So findet man hier unter den Charakteren nicht nur einen leicht psychotischen Ermittler , nein man findet hier auch bedauernswerte Personen, wie zum Beispiel den querschnittsgelähmten Hardy, der eigentlich nur eines im Sinne hat, das unsägliche Leben zu beenden. Auf der einen Seite wirkt der Ermittler arg arrogant, vor allem wenn er im Umgangston mit seinen Kollegen dargestellt wird, auf der anderen Seite wirkt er auch leicht hilflos, ebenso verhält es sich mit manchen Nebencharakteren, was aber bei dem Konstrukt der Handlung aus meiner Sicht aber genau passend ist, es müssen ja nicht immer alle brav sein und dem normal gewohntem Ermittlerklischee entsprechen. Und diese Charaktergestaltung ist es auch, die in der Handlung zum tragen kommt, und für den gewissen Pfiff sorgt. Die Handlung ist hier eh etwas besonderes, was man selber nicht so wirklich in eigene und zutreffende Worte auszudrücken vermag so laufen hier zwei Handlungsstränge auf lange Sicht nebeneinander her, aber letztendlich haben beide Stränge etwas miteinander zu tun, die Kluft zwischen beiden besteht aus einem ganz schmalen Grat. Dieser schmale Grat ist es, der den Leser eins um andere Mal aufatmen lässt, in der Hoffnung nun ist es geschehen, aber nein, der Autor hat vollkommen Recht, bis zum Ende muss man diese Handlung am laufen halten. Nicht nur den Ermittler- Strang, sondern auch den zweiten Strang, der sich mit der Person in der Druckkammer befasst. Diese beiden Handlungsstränge werden dem Leser immer wie hin und her geworfene Bälle präsentiert, so das hierdurch schon eine enorme Spannung aufgebaut wird.
Aber nicht nur diese Spielerei mit den Handlungssträngen ist ein Spannungsfaktor, nein auch die Entwicklung der Charaktere im Laufe der Handlung als solches, nicht nur deren Gebaren wie der Autor sie in die Story-Abfolge eingeflochten hat. So wird man im Laufe der sich zuspitzenden Entwicklung unfreiwillig feststellen, das auch hier eine gehörige Portion Sozialkritik eingebaut wurde, so unter anderem Kritik am Polizeiapparat sowie an der Maschinerie desselben, aber auch ein wenig an der eigenen Person als solches.
Dieses lockert das ganze auch noch ein wenig auf, und gibt der Handlung die richtige Würze. Weiter ein wirklich unterstreichender Punkt im Gesamtwerk, man erfährt so einiges von den realen Handlungsorten, wer schon einmal dort war, hat sogar noch mehr Vorteile davon aber auch ohne Dänemark-Kenntnisse kann man der Handlung folgen, da die Ortsbeschreibungen nicht wirklich relevant sind. Denn anhand der gelungen Beschreibungen bzw. Darstellungen entwickelt sich ein wunderbares Kopfkino.
Neben den hier durchweg gut und sorgfältig dargestellten Charakteren sowie der wirklich exzellent konstruierten Handlung mit einer spitzfindigen Thematik, kommt hier auch ein wahrhaftig hoher und stetig ansteigender Spannungsbogen zum wirken, welchem man sich als Leser nun wirklich nicht mehr entziehen kann, denn manche Situationsszenen sind wirklich aus der Lesersicht reichlich eng und man knabbert unweigerlich an den Fingernägeln, und man fragt sich insgeheim ob es dann nun zum Showdown kommt, aber dann kommt ein gekonnt gesetzter Schauplatzwechsel und der Leser wird dann wieder in den zweiten mitreißenden Part des Spannungsbogen geworfen.... das ist kein normaler Thriller mehr, das ist schon beinah psychologischer Nervenkitzel. Von daher 5*.