Man muss das Leben beschwören, wenn man dem Tod ins Angesicht blickt Henning Mankells Reisebericht aus Uganda erzählt von seinen Gesprächen mit an Aids erkrankten Menschen und deren "Memory books" - den niedergeschriebenen Lebenserinnerungen für ihre Kinder, die sich bald ohne Eltern durchschlagen müssen. So erzählt auch die Lehrerin Christine Aguga für ihre Tochter von ihrer Kindheit und Familie, von der Krankheit und dem Kampf dagegen. Eindrucksvoll und ohne Pathos erzählt Axel Milberg exemplarisch die Erinnerungen Christine Agugas nach und vermittelt eine Ahnung von der afrikanischen…mehr
Man muss das Leben beschwören, wenn man dem Tod ins Angesicht blickt
Henning Mankells Reisebericht aus Uganda erzählt von seinen Gesprächen mit an Aids erkrankten Menschen und deren "Memory books" - den niedergeschriebenen Lebenserinnerungen für ihre Kinder, die sich bald ohne Eltern durchschlagen müssen. So erzählt auch die Lehrerin Christine Aguga für ihre Tochter von ihrer Kindheit und Familie, von der Krankheit und dem Kampf dagegen.
Eindrucksvoll und ohne Pathos erzählt Axel Milberg exemplarisch die Erinnerungen Christine Agugas nach und vermittelt eine Ahnung von der afrikanischen Lebenswirklichkeit, die erschüttert, berührt und zum Handeln auffordert.
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Autorenporträt
Henning Mankell, 1948 als Sohn eines Richters in Stockholm geboren, wuchs in Härjedalen auf. Als 17-jähriger begann er am renommierten Riks-Theater in Stockholm das Regiehandwerk zu lernen. 1972 unternahm er seine erste Afrikareise. Sieben Jahre später erschien sein erster Roman "Das Gefangenenlager, das verschwand". In den kommenden Jahren arbeitete er als Autor, Regisseur und Intendant an verschiedenen schwedischen Theatern. 1985 wurde Henning Mankell eingeladen, beim Aufbau eines Theaters in Maputo, Mosambik, zu helfen. Er begann zwischen den Kontinenten zu pendeln und entschied sich schließlich, überwiegend in Afrika zu leben. Dort ist auch der größte Teil der Wallander-Serie entstanden. Außerdem schrieb Henning Mankell Jugendbücher, von denen mehrere auch in Deutschland ausgezeichnet wurden. 2009 erhielt er den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis. Henning Mankell verstarb im Oktober 2015.
Verena Reichel, geboren 1945 in Grimma, Sachsen, wuchs zweisprachig in Stockholm und in Süddeutschland auf. Nachdem sie eine Ausbildung an einer Journalistenschule absolviert hatte, studierte sie Skandinavistik, Germanistik und Theaterwissenschaft. Seit 1972 arbeitet sie als freie Übersetzerin von Prosa, Lyrik und Theaterstücken aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen. Verena Reichel ist Mitglied im Verband Deutschsprachiger Übersetzer Literarischer und Wissenschaftlicher Werke im Verband Deutscher Schriftsteller. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen: 1987 den Übersetzerpreis der Schwedischen Akademie, 1992 den Helmut-M.-Braem-Preis, 1995 den Petrarca-Preis und den Nossack-Akademiepreis der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz (zusammen mit Lars Gustafsson), 1998 den Übersetzerpreis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung sowie 2008 den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung.Für Axel Milberg, geb. 1956, stand schon früh fest, dass er Schauspieler werden würde. Und so verließ der Sohn aus gutem Hause sofort nach dem Abitur seine Heimatstadt Kiel, um in München an der Otto-Falckenberg-Schule ein Schauspielstudium aufzunehmen. Noch während seiner Ausbildung bekam er sein erstes Angebot. Die Münchner Kammerspiele waren auf das junge Talent aufmerksam geworden und nahmen ihn 1981 unter Vertrag. Bis 1998 blieb Milberg treues Mitglied dieses Ensembles und konnte unter berühmten Regisseuren wie Peter Zadek, Thomas Langhoff und Dieter Dorn Stücke wie Nathan der Weise oder Don Juan spielen. Mitte der 90er Jahre wandte sich der wandelbare Schauspieler verstärkt Film und Fernsehen zu. Seither war er in zahlreichen erfolgreichen Produktionen zu sehen, wie zum Beispiel in der Rolle des gestressten Familienvaters in 'Nach fünf im Urwald', in Dieter Wedels Mehrteiler 'Der Schattenmann' oder als Kindermörder in Nico Hoffmanns Neuverfilmung 'Es geschah am helllicht
en Tag'. Seit 2003 ist Axel Milberg außerdem in seiner Heimatstadt Kiel als Tatort-Kommissar Klaus Borowski auff Verbrecherjagd. Im Jahr 2003 verkörperte Milberg in der Verfilmung über den Hitler-Attentäter Stauffenberg Generaloberst Fromm, welcher Stauffenberg und seine Mittäter nach dem Attentat zu Tode verurteilte.
Dass ein wenig von der Wut des Henning Mankell übrig bleibt, wünscht sich Rezensentin Susanne Mayer. Der Autor hat von seiner Reise nach Uganda, einer "Exkursion in die Angst", das memory book der jungen Christine Aguga mitgebracht, ihm einhundert Seiten eigener Gedanken und Beobachtungen vorangestellt und veröffentlicht. Bei den memory Books handelt es sich um ein ugandisches Projekt, für das sterbende, aidskranke Eltern ihre Erinnerungen für ihre Kinder festhalten. Die Notate Agugas sprächen für sich - Mankells "Vorwort" ebenso. Man könne nicht behaupten, dass der Autor "seine Emotionen kontrolliert". Mankell drückt seine ganze Wut und den Schmerz über das Elend Afrikas, die hohe Zahl der HIV-infizierten Menschen, die aus allen Nähten platzenden Waisenhäuser aus, schreibt die Rezensentin. Mit der Veröffentlichung des memory books habe er gezeigt, dass Menschen dem "Unausweichlichen gelegentlich doch noch etwas entgegenzusetzen haben."