Die Spielplatzgang, die Rico und Oskar in den Kurzfilmen aus der Sendung mit der Maus begleitet, lernen die beiden in "Rico und Oskar und das Vomhimmelhoch" kennen. Dieses Kennenlernen ist ein zweiter Handlungsstrang, der in mehreren Rückblenden erzählt wird und spielt im Sommer, während der
aktuelle Erzählstrang - wie der Titel wahrscheinlich erahnen lässt - kurz vor Weihnachten spielt.
Es ist…mehrDie Spielplatzgang, die Rico und Oskar in den Kurzfilmen aus der Sendung mit der Maus begleitet, lernen die beiden in "Rico und Oskar und das Vomhimmelhoch" kennen. Dieses Kennenlernen ist ein zweiter Handlungsstrang, der in mehreren Rückblenden erzählt wird und spielt im Sommer, während der aktuelle Erzählstrang - wie der Titel wahrscheinlich erahnen lässt - kurz vor Weihnachten spielt.
Es ist der Winter nach Ricos und Oskars letztem Abenteuer. Ricos Mutter und der Bühl sind mittlerweile verheiratet und aus dem Liebesurlaub in Sri Lanka sind die beiden nicht alleine zurückgekehrt: Ricos Mutter ist hochschwanger und der Entbindungstermin liegt Anfang Januar. Da ist es natürlich Ehrensache, dass Rico auch für sein Geschwisterchen ein Weihnachtsgeschenk besorgt und dem Leser damit eine der lustigsten Szenen der Geschichte beschert. Aber auch sonst dreht sich alles rund um das übliche Weihnachtschaos, dass dank der Bewohner der Dieffe 93 vielleicht noch etwas durchgeknallter und schräger ist als anderswo... Zum Glück bereitet Frau Dahling wie früher ihre leckeren Müffelchen zu, so dass es immer einen Rückzugsort gibt, sei es, wegen dem angekündigten Schneesturm, dem Beziehungsstress zwischen Irina und ihrem Freund Sebastian oder weil den Kesslers ihre Zwillinge auf der Nase herumtanzen. Bei all dem Weihnachtstrubel könnte man beinahe überlesen, dass Oskar ein Geheimnis vor Rico hat. Was er wohl vor seinem besten Freund zu verbergen hat und ob es mit dem Streit im Sommer zu tun hat, auf Grund dessen die Spielplatzgang zerfallen ist?
Tatsächlich plätschert die Geschichte am Anfang in relativ ruhigem Fahrwasser dahin. Die Fälle, die die beiden Jungs in ihren ersten Abenteuern lösen mussten, waren spannender angelegt und trieben einen beim Lesen schneller voran. So dominieren auf einer vergleichbar langen Strecke in diesem Buch das Treffen auf altbekannte Figuren, die Sommergeschichte, in der Rico seine neuen Freunde kennenlernt, und die weihnachtlichen Episoden rund um die Bewohner der Dieffe 93. Fahrt und Spannung nimmt das Ganze erst auf, als es in der Sommergeschichte zum Streit zwischen den Kindern kommt, beziehungsweise Rico im aktuellen Erzählstrang in der Weihnachtsgeschichte klar wird, dass sein Freund Oskar ein Geheimnis vor ihm hat.
Nichts desto trotz habe ich das Buch von Anfang bis Ende sehr gerne gelesen, da mir - soweit das bei fiktiven Figuren möglich ist - die beiden Jungs sehr ans Herz gewachsen sind und ich Andreas Steinhöfels Humor in dieser Buchreihe unheimlich liebe! Wer bereits die ersten drei Romane um die ungleichen Freunde kennt, darf sich auch hier wieder auf Ricos Worterklärungen freuen und seine ganz besondere Sicht auf alltägliche Dinge. Man trifft auf sehr viele altbekannte Charaktere, dazu kommen Ricos und Oskars neue Freunde. Da die Handlung dieser Geschichte sehr eigenständig ist im Gegensatz zu Tieferschatten, Herzgebreche und Diebstahlstein, die in mehrfacher Hinsicht aufeinander aufbauen beziehungsweise untereinander verknüpft sind, lässt sich das Vomhimmelhoch auch gut lesen, wenn man Ricos und Oskars vergangene Abenteuer nicht kennt, wobei sich der Lesespaß meiner Meinung nach besser entfaltet, wenn man die Titelhelden sowie die anderen Bewohner der Dieffe 93 bereits aus den Vorgängerbänden kennt.
Das Buch beginnt als lustige Wintergeschichte und es braucht eine Weile, bis ähnliche Spannungssequenzen zum Einsatz kommen, wie man sie aus Ricos und Oskars ersten Abenteuern kennt. Spätestens dann kann man das Buch aber nicht mehr aus der Hand legen, zumal Andreas Steinhöfel als besonderen Clou die Bewohner im Showdown mit Hilfe des Schneesturms ans Haus fesselt. So wie der Schneesturm sich am Ende legt, lösen sich aber auch die teils stürmischen Episoden zwischen den Bewohnern des Hauses zu einem weihnachtlichen Happy End auf. Denn wäre es überhaupt eine richtige Weihnachtsgeschichte, wenn am Ende nicht jeder das bekommen würde, was er sich am meisten gewünscht hat?