Als seine älteste Schwester stirbt, kehrt Salm zurück nach Hamburg und in die Familie, der er immer entkommen wollte. So schnell wie möglich will er wieder zurück in sein eigenes Leben. Aber was ist das, das eigene Leben? Salms jüngere Schwester Bille verliert ihren Job, sein Vater nähert sich immer mehr der Hilflosigkeit. Salm wird gebraucht, und auch er selbst braucht Rat. Rolf Lappert erzählt in seinem eigenen, menschenfreundlichen Ton vom Wunder der kleinen Dinge. Über den Winter zieht unaufhaltsam hinein in das Denken und Fühlen eines Mannes in der Mitte des Lebens, auf seinen Wegen durch die Stadt seiner Kindheit.
Über den Winter steht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2015.
Über den Winter steht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2015.
© BÜCHERmagazin, Margarete von Schwarzkopf (mvs)
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Nach Meinung von Rezensent Lars Weisbrod ist Rolf Lappert gescheitert mit seiner Kritik am Prinzip Selbstverwirklichung. Dem Rezensenten scheint allzu deutlich, worauf der Autor hinauswill mit seinem Buch über einen 50-jährigen Konzeptkünstler, der zurückkehrt zu seinem pflegebedürftigen Vater und damit zu familiärer Verantwortung und Abhängigkeit. Besonders stört sich Weisbrod daran, dass Lappert ständig eine mittlere Beschreibungsebene einnehme. Dadurch fehle ihm "sowohl der Sinn für Genauigkeit als auch der für das große Ganze", der Effekt sei zunehmende Ermüdung beim Leser. Zwar würdigt der Kritiker auch das wegen seiner "soziohistorischen Vogelperspektive" für ihn schönste Kapitel des Romans - doch letztlich nur, um zu bemängeln, dass man dem Protagonisten seine innere Leere an keiner Stelle so wirklich glauben könne.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein schönes Buch, das von seiner melancholischen Grundstimmung und den vielen liebevoll gezeichneten Charakteren lebt." Jens Laloire, Weser Kurier, 25.10.15 "Rolf Lappert ist wieder ein äußerst atmosphärischer Roman mit überzeugenden Figuren gelungen." Mareike Ilsemann, WDR 5, 16.09.15 "Faszinierend, was er mit uns macht. Dass er uns an einen Ort versetzt, wo wir eigentlich nich hin wollen. ... Von Poesie durchdrungen, die mich sehr überzeugt." Christine Lötscher, SRF Literaturclub, 15.09.15 "Künstlerroman? Familienroman? Das Buch von Rolf Lappert ist beides. Es erzählt, wie sich ein Mann wandelt, zurückkehrt in die Familie und dort ein Zuhause findet - beeindruckend." Melanie Thun, NDR Kulturjournal, 07.09.15 "Rolf Lappert gelingt das fesselnde Porträt eines Mannes, der mit knapp 50 schließlich doch noch erwachsen wird." Heide Soltau, NDR Kultur, 01.09.15 "Ein sprachmächtiger Familienroman, der in seinem grandiosen Rückblenden und feinsinnigen, psychologisch austarierten Porträts an die Werke der grossen deutschen Erzähler des 19. Jahrhunderts erinnert. ... Ein wunderbar anrührender Roman." Sandra Leis, NZZ am Sonntag, 30.08.15 "Mit einer bildstarken Sprache zeichnet Rolf Lappert ein Bild der Gegenwart.. ... Rolf Lappert ist ein Seismograph der Gegenwart. Sein Familien- und Gesellschaftsroman zeichnet subtil die Vereinzelung in der Massengesellschaft nach." Guido Kalberer, Der Tages-Anzeiger, 25.08.15
