Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 18. August 2006
- Hersteller: EMI Music Germany GmbH & Co KG / Virgin,
- EAN: 0094636381022
- Artikelnr.: 20823555
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
| CD | |||
| 1 | Let Me Care | 00:04:16 | |
| 2 | Maybe A Dog | 00:03:42 | |
| 3 | You Push Me | 00:04:53 | |
| 4 | Don't Go Away | 00:04:30 | |
| 5 | Haven't Had Much | 00:03:03 | |
| 6 | Everybody's Darling | 00:03:07 | |
| 7 | I Never Know | 00:02:34 | |
| 8 | Come With Me | 00:04:15 | |
| 9 | Fun Fun Fun | 00:04:09 | |
| 10 | Does Anybody Know | 00:03:35 | |
| 11 | My Disguise | 00:04:09 | |
Die Sängerin Soffy O schüttelt tanzbaren Pop aus den Ärmeln
Daß Berlin zu den Orten gehört, an denen gehörig was passiert; daß die Hauptstadt angeblich zu den ganz spannenden Kreativitätssiedepunkten gehört, ist eine der Binsenweisheiten, die einem von unzähligen Musikern wieder und wieder unter die Nase gerieben werden. Und doch muß da etwas dran sein, zumindest ist die Geschichte der Schwedin Sophia Larsson Ocklind, die sich kurz und knackig Soffy O nennt, ein erneuter Beleg dafür. Vor acht Jahren kam sie aus Stockholm nach Berlin und tauchte tief in die dortige Clubszene ein. Hier lernte sie unter anderem den Exilkanadier Mocky kennen, der in Kreuzberg ein eigenes Studio betreibt und den weißen Soulberserker Jamie Lidell (F.A.Z. vom 18. September) zu kreativen Höhenflügen angetrieben hat.
Mocky hat sich nun für eine Platte mit Soffy O zusammengetan, die manchem noch von dem fünf Jahre alten Discohit "Missy Queen's Gonna Die" in Erinnerung sein wird. Schon damals hatte ihre Stimme eine eigene, herbe Qualität, aber man hielt Soffy O dennoch für eine dieser gesichtslosen Sängerinnen, die fremden Projekten ihre Stimme leihen. Ganz falsch, wie man nun auf ihrem Debüt-Album "The Beauty Of It" erkennen kann, für das sie sämtliche Texte geschrieben hat.
Es ist eine kühle Schönheit, die Soffy O hier zelebriert. Bei aller klanglichen Reduziertheit strahlt "The Beauty Of It" eine Art abseitigen Glamour aus. Und obwohl das Album eine ganz zeitgemäße Ästhetik transportiert, ist es Soffy O gelungen, Bausteine aus allen möglichen Epochen in ihre Musik zu integrieren, ohne sie allzusehr auszustellen. So erinnern die blubbernden Synthesizer auf "Don't Go Away" an das britische Elektro-Duo "Soft Cell", das mit seinem Faible für die düsteren Seiten des Lebens ganz eigentümlich schillernde Hits produzierte. Und "Everybody's Darling" borgt sich etwas vom Überschwang einer girl group aus den sechziger Jahren. Der Kniff, das musikalische Basismotiv des Songs auf dem Kontrabaß zu intonieren, gibt dem Stück die besondere Note.
Daß Popmusik Genuß ohne Reue propagiert, hat auch Soffy O verinnerlicht, und so kann man ihre Platte problemlos als schmissige Partyuntermalung goutieren. Dann würde man sich aber um den Spaß an ihren amüsanten Texten bringen. In "Maybe A Dog" empfiehlt Soffy O einem von ihr verschmähten Verehrer: "People can't be trusted, maybe a dog won't leave you."
ROLF THOMAS
Soffy O, The Beauty Of It. Virgin/EMI 3638102
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