Es war V.J. - 80, achtzig Jahre vor dem Versuchsjahrhundert. Die Menschheit hatte den Komfort der ihr vertrauten Welt aufgegeben, um den Versuch zu starten, auf E.D.N. III zu leben. Als immer mehr Menschen dorthin auswanderten, wurden für die wachsende Bevölkerung Einrichtungen errichtet. Die Kolonisierung schien erfolgreich. Als sich die Kolonie jedoch ausbreitete, entdeckten die Menschen eine neue außerirdische Lebensform, die sie sofort als feindlich erkannten: den Akriden. Da sie keine Waffen zur Verteidigung gegen Akriden- Angriffe hatten, mussten sie sich aus ihrer neuen Heimat zurückziehen. Bei ihrer Flucht vor der dunklen Bedrohung entdeckten die Menschen die kostbare Thermalenergie in den Körpern der Akride. Bei ihr handelte es sich um eine potente neue Energiequelle, und plötzlich waren die Menschen zum Kampf entschlossen. Sie entwickelten eine Waffe gegen die Akriden - die "Vital Suit" (kurz VS). Nun ist die Menschheit mit ihrer VS-Technologie nach E.D.N. III zurückgekehrt und hat das große Kolonisierungsexperiment wieder aufgenommen. Diejenigen, die beim ursprünglichen Rückzug zurückgelassen wurden, schlossen sich zu den Schneepiraten zusammen. Als Team durchstreiften sie in VS-Fahrzeugen den feindlichen Planeten und kämpften um das nackte Überleben. Bei ihren Streifzügen entdeckt eine kleine Gruppe Schneepiraten einen im Eis eingeschlossenen jungen Mann, der dem Tode nahe ist, und retten ihn. Der junge Mann erinnert sich nur an zwei Dinge aus seiner Vergangenheit: Er heißt Wayne und der Akrid, der seinen Vater tötete, ist unter dem Namen "Grünes Auge" bekannt. In der Hoffnung, dass Grünes Auge der Schlüssel zur Wiedererlangung seines Gedächtnisses ist, macht sich Wayne mit dem Schneepiraten-Team und einem VS auf die Suche nach dem Akriden. In einer feindlichen Welt, in der extreme Kälte herrscht, wird Wayne schnell erkennen, dass seine Vergangenheit und die Zukunft des verlorenen Planeten untrennbar miteinander verbunden sind...
Systemvoraussetzungen
- Minimum Requirements: OS - Windows XP
- CPU - Intel Pentium 4 supporting HT technology
- RAM - 512 MB (Windows XP) / 1 GB (Windows Vista)
- Hard Drive - 8.0 GB
- Monitor - 640x480
- DVD-ROM drive - DVD9 compatible
- Video - VRAM 256 MB
- DirectX9.0c / Shader3.0*
- NVIDIA GeForce 6600 or greater**
- Sound - DirectSound compatible. DirectX9.0c
- Peripherals - Mouse
- Keyboard
- *Operation not assured if VRAM is shared with Main Memory. **NVIDIA GeForce 7300 is not supported.
Vor knapp sechs Monaten präsentierte Capcom auf der Xbox 360 seinen Eiszeit-Shooter Lost Planet: Extreme Condition. Mittlerweile wird es Sommer und nun dürfen auch die Mädels und Jungs am PC eine Reise in die kalte Welt von EDN III machen und sich mit akridischen Monstern, Vitals Suits und unwirtlichen Bedingungen auseinandersetzen. Im Sommer an den Wintermantel zu denken, das fällt sicher den meisten schwer, aber die nächste Kälteperiode kommt bestimmt - auf dem PC läutet Capcom sie gerade ein. Was sich im Gegensatz zur Xbox-Version geändert, verbessert oder verschlechtert hat, das steht im 'Mach-mal-die-Heizung-an'-Test.
Eine Story so trist wie der Winter
Auf meinem Bildschirm trudeln die Schneeflocken so vor sich hin, überall ist es weiß, Eiszapfen hängen an der Höhlendecke und mir ist dabei gar nicht kalt. Möglich wird das mit Lost Planet, denn auf dem unwirtlichen Planeten EDN III kämpft die Menschheit ums Überleben - ihr übernehmt dabei die Rolle von Wayne, der nach dem Tod seines Vaters auf Rache sinnt und nun gegen Schneepiraten, Regierungstruppen und gegen Massen von Außerirdischen kämpft, um den verlorenen Planeten vor dem Untergang zu bewahren. Hier steckt auch schon der große - und um es vorweg zu nehmen - einzige gravierende Schwachpunkte von Lost Planet: Die Geschichte ist holperig und birgt keine großen Überraschungen, letztlich ist sie nur ein mittelmäßiges Bindeglied zwischen den einzelnen Missionen in Eis und Schnee. Der Handlungspfad, dem der Spieler folgt, hat sich im Gegensatz zur 360-Version nicht geändert - was aber auch nicht zu erwarten war.
Unser Held Wayne hat gegen die klirrende Kälte einen hervorragenden Schutz, den Harmonizer. Dieses Implantat ermöglicht es ihm, die natürliche Energieressource 'T-Eng' zu nutzen und rettet ihn vor dem Erfrierungstod. Dummerweise gibt es diese Energiequellen vornehmlich in den außerirdischen Lebensformen, die sich selbst damit gegen die Kälte schützen - um zu überleben, muss sich Wayne den Aliens stellen und deren freigewordene Energie aufnehmen.
Dabei ballert ihr euch mit verschiedenen Waffen entweder zu Fuß durch die sehr großzügigen Szenarien, die mitunter auch mehrfach verwertet werden, oder ihr schlüpft in einen VS, einen 'Vital Suit', mit dem ihr besser gepanzert seid, gleiten und schweben könnt. Am besten ist das mit Mech Warrior zu vergleichen, wobei die Blechkumpane dort weitaus größer sind als in Lost Planet: Extreme Condition. Mal abgesehen von der Geschichte ist demnach auch das Spielprinzip kein Meilenstein der Spielewelt, aber es macht einen Heidenspaß, mit Wayne durch den Schnee zu stapfen und Monster zu jagen. So viel kann ich schon vor dem Fazit verraten.
Wenn es dann da juckt, wo niemand hinkommt
Für den Spieler stehen zwei Modi zur Verfügung: Die Kampagne - wobei abgeschlossene Missionen auch einzeln angewählt werden können - und das Online-Spiel, bei dem ihr gegen 16 andere Zocker antretet. Zum Zeitpunkt des Tests war in der Lobby aber nichts los: Da das Spiel der Xbox-Version aber nicht hinterher hinkt, sollten auch online keine bösen Überraschungen auftreten.
Der Schwierigkeitsgrad der Kampagne ist in drei Stufen einstellbar - leicht, normal und schwer -, wobei es sich lohnt, auf der leichtesten Stufe mit der Steuerung warm zu werden; das passt dann auch zum Szenario. Das ist insofern ganz wichtig, weil die Steuerung nicht ganz so eingängig ist, wie viele Spieler sie vermutlich von anderen Shootern gewohnt sind. Zumal einige Funktionen bei Lost Planet eben auch etwas anders sind - wie zum Beispiel der Enterhaken, der mit der Taste 'C' ausgelöst wird und dabei hilft, dass sich Wayne auch über größere Entfernungen nach unten oder oben bewegen kann.
Wie schon bei der Xbox-Version gibt es aber auch beim PC eine Stelle, die juckt, die ihr aber nicht kratzen könnt: Direkt nach oben könnt ihr nicht sehen oder schießen, da hilft kein Ruckeln mit der Maus. Das ist ärgerlich, weil sich einige der Außerirdischen fliegend fortbewegen und einige Nester auch direkt über euch hängen - da hilft es nur, ein paar Schritte zu gehen, bis der Winkel passt. Apropos Steuerung: Steigt ihr in einen 'Vital Suit', kommt eine tolle, sehr übersichtliche Seite mit den Steuerungsmöglichkeiten. Dummerweise wird dabei dann aber nur die Belegung des Xbox-Controllers eingeblendet, die Tastaturbelegung fehlt vollkommen. Vollkommener Unsinn? Wer es schafft, im Missionsmodus den Schwierigkeitsgrad zu verstellen, dem überreiche ich einen Papporden am Geschenkband - diese Funktion wird gar nicht erklärt.
Und wenn ich schon beim Meckern bin: Für ein Konsolenspiel ist es in Ordnung, dass es keine Schnellspeicherfunktion gibt, für die PC-Umsetzung von Lost Planet hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht als müde Rücksetzpunkte. Schließt ihr die Mission nicht ab und beendet das Spiel, müsst ihr beim nächsten Start wieder von vorn beginnen.
Als Waffen stehen euch Maschinengewehre, Schrotflinten, Plasmagewehre oder auch Raketenwerfer zur Verfügung, ein Sturmgewehr mit Zielfernrohr gibt es auch. Doch wirklich Stimmung kommt dann auf, wenn ihr im ersten VS Platz genommen habt: Die kleinen, futuristischen Wunderwerke machen einfach Spaß, sind meistens mit zwei Waffen bestückt, die ihr mit der linken und rechten Maustaste abfeuert werden, die Geräte können springen, schweben, gleiten und je nach Typ noch andere Kleinigkeiten - als kleines Schmankerl hat der große Panzer auch einen Bohrer, mit dem ihr den gegnerischen VS erheblichen Schaden zufügen könnt. Als Waffen stehen euch neben der fast obligatorischen Gatling-Minigun unter anderem auch schwere Raketenwerfer, Laser in verschiedenen Ausführungen oder eine Partikel-Kanone zur Verfügung. Dabei könnt ihr während des Spiels euren VS noch modifizieren, sammelt Updates auf oder montiert eine neue Waffe. Als Krönung des Ganzen könnt ihr, nachdem euer VS zu stark beschädigt ist und ihr euch per Notausstieg gerettet habt, einfach eine der Waffen demontieren und als schweres Gerät selbst damit feuern.
Wenn es knallt und brennt und zischt...
Gut, bis hierhin ist alles noch solide Hausmannskost, was aber macht Lost Planet: Extreme Condition zu einem Spielerlebnis? Zum einen ist die Grafik wirklich gut gelungen: Wayne, die Vital Suits und auch die Gegner sind hervorragend animiert, die Umgebung ist stimmungsvoll gestaltet und gerade in den Höhlen wird dem einen oder anderen Spieler vermutlich der Mund offen bleiben. Aber auch die Außenwelt sieht klasse aus, Waynes mühsames Stapfen durch den Schnee, sein Stolpern, wenn ein riesiger Wurm die Erde erzittern lässt - das ist schon einen Blick, eine spielerische Reise nach EDN III wert. Wer dann die mitunter gigantischen Außerirdischen sieht, der wird ebenfalls seinen Spaß haben. Die Clipping-Fehler, die es schon auf der Xbox 360 gab, sind auch beim PC zu finden - aber das sind auch hier Ausnahmeerscheinungen.
Ärgerlicher bleibt da das rein logische Problem, dass sich der Held Wayne in der schwülstigen Lavahöhle, die so wundervoll gezeichnet und animiert ist, dass selbst mir ganz warm wurde, Sorgen um seinen Erfrierungstod machen muss. Spätestens hier wird die Geschichte unglaubwürdig, auch wenn die Grafikabteilung dabei weiter punktet.
Und bei der Grafik darf auch das Folgende nicht vergessen werden: Unter DirectX 9 sieht das Geschehen schon gut aus, wer Windows Vista und die 10er Version auf seinem Computer hat, kann für die Grafik noch einen fetten Punkt mehr berechnen - vorausgesetzt, er hat genug Power unter dem Gehäuse. Wobei das wirklich nur noch Kleinigkeiten sind, denn für die Augen wird definitiv genug getan.
Musikalisch bietet das Spiel eine nette Hintergrundmusik, die das Geschehen auf dem Bildschirm hübsch untermalt, die Soundeffekte sind passend und wirken nicht überzogen. Lästig ist es hingegen, dass das Spiel nicht synchronisiert, sondern nur mit Untertiteln versehen wurde. In den Zwischensequenzen ist das noch zu verzeihen, wenn ihr im Kampf mit dem Endgegner aber eine undeutliche, englische Anweisung bekommt und dann versucht, den Untertitel zu lesen, macht euch schon mal auf den Weg zum letzten Speicherpunkt, denn Zwischenspeichern ist ja leider nicht möglich.
Fazit: In Ordnung: Lost Planet: Extreme Condition macht auf dem PC eine gute Figur, aber eine wirklich gelungene Umsetzung ist das für mich nicht. Zwar punktet Capcom mit seinem Shooter - wie auch schon bei der Xbox 360 - vor allen Dingen in grafischer Hinsicht, die fehlende Möglichkeit zu speichern ist aber allein schon ein Grund für eine Abwertung. Hinzu kommt, dass die Steuerung schwer auf den Xbox-Controller fixiert ist: Zwar ist die Tastaturbelegung im Handbuch dokumentiert, doch wer sich mit dem Keyboard in die kalte Region begibt, stirbt schnell an kalten Fingern. Ein guter, stimmungsvoller Shooter bleibt Lost Planet, aber für einen Award hätte Capcom die Fehler der 360-Version noch ausmerzen müssen und die Steuerung nicht so sehr auf den Konsolen-Controller festlegen dürfen.
Wertung: 83 von 100 Punkten
(Armin Sengbusch/GameCaptain.de)
Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-BesprechungEine Story so trist wie der Winter
Auf meinem Bildschirm trudeln die Schneeflocken so vor sich hin, überall ist es weiß, Eiszapfen hängen an der Höhlendecke und mir ist dabei gar nicht kalt. Möglich wird das mit Lost Planet, denn auf dem unwirtlichen Planeten EDN III kämpft die Menschheit ums Überleben - ihr übernehmt dabei die Rolle von Wayne, der nach dem Tod seines Vaters auf Rache sinnt und nun gegen Schneepiraten, Regierungstruppen und gegen Massen von Außerirdischen kämpft, um den verlorenen Planeten vor dem Untergang zu bewahren. Hier steckt auch schon der große - und um es vorweg zu nehmen - einzige gravierende Schwachpunkte von Lost Planet: Die Geschichte ist holperig und birgt keine großen Überraschungen, letztlich ist sie nur ein mittelmäßiges Bindeglied zwischen den einzelnen Missionen in Eis und Schnee. Der Handlungspfad, dem der Spieler folgt, hat sich im Gegensatz zur 360-Version nicht geändert - was aber auch nicht zu erwarten war.
Unser Held Wayne hat gegen die klirrende Kälte einen hervorragenden Schutz, den Harmonizer. Dieses Implantat ermöglicht es ihm, die natürliche Energieressource 'T-Eng' zu nutzen und rettet ihn vor dem Erfrierungstod. Dummerweise gibt es diese Energiequellen vornehmlich in den außerirdischen Lebensformen, die sich selbst damit gegen die Kälte schützen - um zu überleben, muss sich Wayne den Aliens stellen und deren freigewordene Energie aufnehmen.
Dabei ballert ihr euch mit verschiedenen Waffen entweder zu Fuß durch die sehr großzügigen Szenarien, die mitunter auch mehrfach verwertet werden, oder ihr schlüpft in einen VS, einen 'Vital Suit', mit dem ihr besser gepanzert seid, gleiten und schweben könnt. Am besten ist das mit Mech Warrior zu vergleichen, wobei die Blechkumpane dort weitaus größer sind als in Lost Planet: Extreme Condition. Mal abgesehen von der Geschichte ist demnach auch das Spielprinzip kein Meilenstein der Spielewelt, aber es macht einen Heidenspaß, mit Wayne durch den Schnee zu stapfen und Monster zu jagen. So viel kann ich schon vor dem Fazit verraten.
Wenn es dann da juckt, wo niemand hinkommt
Für den Spieler stehen zwei Modi zur Verfügung: Die Kampagne - wobei abgeschlossene Missionen auch einzeln angewählt werden können - und das Online-Spiel, bei dem ihr gegen 16 andere Zocker antretet. Zum Zeitpunkt des Tests war in der Lobby aber nichts los: Da das Spiel der Xbox-Version aber nicht hinterher hinkt, sollten auch online keine bösen Überraschungen auftreten.
Der Schwierigkeitsgrad der Kampagne ist in drei Stufen einstellbar - leicht, normal und schwer -, wobei es sich lohnt, auf der leichtesten Stufe mit der Steuerung warm zu werden; das passt dann auch zum Szenario. Das ist insofern ganz wichtig, weil die Steuerung nicht ganz so eingängig ist, wie viele Spieler sie vermutlich von anderen Shootern gewohnt sind. Zumal einige Funktionen bei Lost Planet eben auch etwas anders sind - wie zum Beispiel der Enterhaken, der mit der Taste 'C' ausgelöst wird und dabei hilft, dass sich Wayne auch über größere Entfernungen nach unten oder oben bewegen kann.
Wie schon bei der Xbox-Version gibt es aber auch beim PC eine Stelle, die juckt, die ihr aber nicht kratzen könnt: Direkt nach oben könnt ihr nicht sehen oder schießen, da hilft kein Ruckeln mit der Maus. Das ist ärgerlich, weil sich einige der Außerirdischen fliegend fortbewegen und einige Nester auch direkt über euch hängen - da hilft es nur, ein paar Schritte zu gehen, bis der Winkel passt. Apropos Steuerung: Steigt ihr in einen 'Vital Suit', kommt eine tolle, sehr übersichtliche Seite mit den Steuerungsmöglichkeiten. Dummerweise wird dabei dann aber nur die Belegung des Xbox-Controllers eingeblendet, die Tastaturbelegung fehlt vollkommen. Vollkommener Unsinn? Wer es schafft, im Missionsmodus den Schwierigkeitsgrad zu verstellen, dem überreiche ich einen Papporden am Geschenkband - diese Funktion wird gar nicht erklärt.
Und wenn ich schon beim Meckern bin: Für ein Konsolenspiel ist es in Ordnung, dass es keine Schnellspeicherfunktion gibt, für die PC-Umsetzung von Lost Planet hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht als müde Rücksetzpunkte. Schließt ihr die Mission nicht ab und beendet das Spiel, müsst ihr beim nächsten Start wieder von vorn beginnen.
Als Waffen stehen euch Maschinengewehre, Schrotflinten, Plasmagewehre oder auch Raketenwerfer zur Verfügung, ein Sturmgewehr mit Zielfernrohr gibt es auch. Doch wirklich Stimmung kommt dann auf, wenn ihr im ersten VS Platz genommen habt: Die kleinen, futuristischen Wunderwerke machen einfach Spaß, sind meistens mit zwei Waffen bestückt, die ihr mit der linken und rechten Maustaste abfeuert werden, die Geräte können springen, schweben, gleiten und je nach Typ noch andere Kleinigkeiten - als kleines Schmankerl hat der große Panzer auch einen Bohrer, mit dem ihr den gegnerischen VS erheblichen Schaden zufügen könnt. Als Waffen stehen euch neben der fast obligatorischen Gatling-Minigun unter anderem auch schwere Raketenwerfer, Laser in verschiedenen Ausführungen oder eine Partikel-Kanone zur Verfügung. Dabei könnt ihr während des Spiels euren VS noch modifizieren, sammelt Updates auf oder montiert eine neue Waffe. Als Krönung des Ganzen könnt ihr, nachdem euer VS zu stark beschädigt ist und ihr euch per Notausstieg gerettet habt, einfach eine der Waffen demontieren und als schweres Gerät selbst damit feuern.
Wenn es knallt und brennt und zischt...
Gut, bis hierhin ist alles noch solide Hausmannskost, was aber macht Lost Planet: Extreme Condition zu einem Spielerlebnis? Zum einen ist die Grafik wirklich gut gelungen: Wayne, die Vital Suits und auch die Gegner sind hervorragend animiert, die Umgebung ist stimmungsvoll gestaltet und gerade in den Höhlen wird dem einen oder anderen Spieler vermutlich der Mund offen bleiben. Aber auch die Außenwelt sieht klasse aus, Waynes mühsames Stapfen durch den Schnee, sein Stolpern, wenn ein riesiger Wurm die Erde erzittern lässt - das ist schon einen Blick, eine spielerische Reise nach EDN III wert. Wer dann die mitunter gigantischen Außerirdischen sieht, der wird ebenfalls seinen Spaß haben. Die Clipping-Fehler, die es schon auf der Xbox 360 gab, sind auch beim PC zu finden - aber das sind auch hier Ausnahmeerscheinungen.
Ärgerlicher bleibt da das rein logische Problem, dass sich der Held Wayne in der schwülstigen Lavahöhle, die so wundervoll gezeichnet und animiert ist, dass selbst mir ganz warm wurde, Sorgen um seinen Erfrierungstod machen muss. Spätestens hier wird die Geschichte unglaubwürdig, auch wenn die Grafikabteilung dabei weiter punktet.
Und bei der Grafik darf auch das Folgende nicht vergessen werden: Unter DirectX 9 sieht das Geschehen schon gut aus, wer Windows Vista und die 10er Version auf seinem Computer hat, kann für die Grafik noch einen fetten Punkt mehr berechnen - vorausgesetzt, er hat genug Power unter dem Gehäuse. Wobei das wirklich nur noch Kleinigkeiten sind, denn für die Augen wird definitiv genug getan.
Musikalisch bietet das Spiel eine nette Hintergrundmusik, die das Geschehen auf dem Bildschirm hübsch untermalt, die Soundeffekte sind passend und wirken nicht überzogen. Lästig ist es hingegen, dass das Spiel nicht synchronisiert, sondern nur mit Untertiteln versehen wurde. In den Zwischensequenzen ist das noch zu verzeihen, wenn ihr im Kampf mit dem Endgegner aber eine undeutliche, englische Anweisung bekommt und dann versucht, den Untertitel zu lesen, macht euch schon mal auf den Weg zum letzten Speicherpunkt, denn Zwischenspeichern ist ja leider nicht möglich.
Fazit: In Ordnung: Lost Planet: Extreme Condition macht auf dem PC eine gute Figur, aber eine wirklich gelungene Umsetzung ist das für mich nicht. Zwar punktet Capcom mit seinem Shooter - wie auch schon bei der Xbox 360 - vor allen Dingen in grafischer Hinsicht, die fehlende Möglichkeit zu speichern ist aber allein schon ein Grund für eine Abwertung. Hinzu kommt, dass die Steuerung schwer auf den Xbox-Controller fixiert ist: Zwar ist die Tastaturbelegung im Handbuch dokumentiert, doch wer sich mit dem Keyboard in die kalte Region begibt, stirbt schnell an kalten Fingern. Ein guter, stimmungsvoller Shooter bleibt Lost Planet, aber für einen Award hätte Capcom die Fehler der 360-Version noch ausmerzen müssen und die Steuerung nicht so sehr auf den Konsolen-Controller festlegen dürfen.
Wertung: 83 von 100 Punkten
(Armin Sengbusch/GameCaptain.de)
