
Autor im Porträt
Christopher J. Sansom
zur AutorenweltToptitel von Christopher J. Sansom
Die Gräber der Verdammten / Matthew Shardlake Bd.7
Broschiertes Buch
Shardlake: jetzt als Serie bei Disney+
Der Nummer 1-Bestseller-Erfolg aus England und der siebte Roman in der Matthew-Shardlake-Serie von Spiegel-Online-Bestseller-Autor C. J. Sansom
1549: Seit dem Ableben Heinrichs VIII. steht Matthew Shardlake als Rechtsanwalt in Diensten von dessen jüngerer Tochter Elizabeth, der späteren Königin Englands. Als eine Verwandte, Edith Boleyn, brutal ermordet wird, entsendet Elizabeth Shardlake nach Norwich.
John Boleyn, Ediths Ehemann, wird beschuldigt, seine Frau getötet zu haben. Viele Rätsel ranken sich um Ediths Tod, doch Matthew Shardlake glaubt an die Unschuld seines Mandanten. Noch ehe er die Sache abschließen kann, kommt es zum blutigen Aufstand in Norwich - der junge Rebell Robert Kett befehligt eine Armee von Aufständischen und führt sie gegen die Stadt. Als die königlichen Truppen aufmarschieren, entdeckt Shardlake Indizien, die ihn direkt in das Camp der Rebellen wie auch in die besseren Kreise der Stadt selbst führen.
"Shardlake ist eine bemerkenswerte Figur, die mit jedem neuen Buch an Substanz gewinnt. . . Ein großartiges, historisches Epos. . . 800 Seiten in Shardlakes Nähe werden wie im Flug vorbeiziehen. "- Stephanie Merritt, The Observer
Alle Bände der Matthew-Shardlake-Serie:
Die Pforte der VerdammnisDas Feuer der VergeltungDer Anwalt des KönigsDas Buch des TeufelsDer Pfeil der RacheDie Schrift des TodesDie Gräber der Verdammten…mehr
Der Nummer 1-Bestseller-Erfolg aus England und der siebte Roman in der Matthew-Shardlake-Serie von Spiegel-Online-Bestseller-Autor C. J. Sansom
1549: Seit dem Ableben Heinrichs VIII. steht Matthew Shardlake als Rechtsanwalt in Diensten von dessen jüngerer Tochter Elizabeth, der späteren Königin Englands. Als eine Verwandte, Edith Boleyn, brutal ermordet wird, entsendet Elizabeth Shardlake nach Norwich.
John Boleyn, Ediths Ehemann, wird beschuldigt, seine Frau getötet zu haben. Viele Rätsel ranken sich um Ediths Tod, doch Matthew Shardlake glaubt an die Unschuld seines Mandanten. Noch ehe er die Sache abschließen kann, kommt es zum blutigen Aufstand in Norwich - der junge Rebell Robert Kett befehligt eine Armee von Aufständischen und führt sie gegen die Stadt. Als die königlichen Truppen aufmarschieren, entdeckt Shardlake Indizien, die ihn direkt in das Camp der Rebellen wie auch in die besseren Kreise der Stadt selbst führen.
"Shardlake ist eine bemerkenswerte Figur, die mit jedem neuen Buch an Substanz gewinnt. . . Ein großartiges, historisches Epos. . . 800 Seiten in Shardlakes Nähe werden wie im Flug vorbeiziehen. "- Stephanie Merritt, The Observer
Alle Bände der Matthew-Shardlake-Serie:
Die Pforte der VerdammnisDas Feuer der VergeltungDer Anwalt des KönigsDas Buch des TeufelsDer Pfeil der RacheDie Schrift des TodesDie Gräber der Verdammten…mehr
12,99 €
Die Schrift des Todes / Matthew Shardlake Bd.6
Broschiertes Buch
___ Platz 1 der englischen Bestsellerlisten___ Matthew Shardlake ermittelt in seinem sechsten FallTudor-London, Sommer 1546: Die Ära König Heinrichs VIII neigt sich ihrem Ende zu. Unerbittlich bekämpfen sich Katholiken und Protestanten, die Jagd auf Ketzer wird immer gnadenloser. In dieser aufgeheizten Situation wird Matthew Shardlake in den Palast der Königin gerufen. Er soll ein brisantes Buch wiederfinden, das sie verfasst hat und das aus ihren Gemächern gestohlen wurde. Der Inhalt dieses Werkes könnte sie aufs Schafott bringen. Doch bevor Shardlake und sein Gehilfe Jack Barak die Suche aufnehmen, wird in London ein Drucker tot aufgefunden.Bei ihm findet sich eine Seite des Buches.…mehr
20,00 €
Christopher J. Sansom
Christopher J. Sansom, 1952 in Edinburgh geboren, studierte Geschichte und Jura, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Berühmt wurde er durch seine historischen Kriminalromane mit dem Protagonisten Matthew Shardlake, die Serie ist preisgekrönt, weltweit wurden mehr als vier Millionen Bücher verkauft. Der Autor lebt in Brighton.Kundenbewertungen
Das Buch des Teufels / Matthew Shardlake Bd.4
London 1543: Roger Elliard, ein langjähriger Freund und Kollege des Anwalts Matthew Shardlake wird ermordet, und Matthew verspricht dessen Witwe Dorothy, den Mörder zu finden. Doch dann stellt sich heraus, dass Roger nicht das einzige Opfer war, und sich Erzbischof Cranmer für die Fälle interessiert, und so ist Matthew bald wieder in dessen Auftrag unterwegs.
Gleichzeitig hat er, der nun am Court of Requestes mittellose Kläger unterstützt, einen brisanten Fall zu bearbeiten, Adam Kite wurde wegen religiösem Wahn nach Bedlam, einer Anstalt für Menschen mit psychischen Störungen, verbracht, In Bedlam ist er tatsächlich auch am sichersten verwahrt, denn in Zeiten, in denen Bischof Bonner Menschen jagt, die sich in seinen Augen ketzerisch verhalten, wäre er sonst schnell von Hinrichtung bedroht. Matthew will aber wenigstens erreichen, dass er in Bedlam nicht schlecht behandelt wird, und bittet außerdem seinen Freund, den Arzt Guy Malton, sich Adam anzuschauen. Guy selbst scheint auch nicht ganz glücklich zu sein, doch vorerst kann Matthew sich nicht damit befassen, zumal auch sein Gehilfe Jack Barak Probleme hat.
Es ist typisch für die Bände dieser Reihe, dass nicht nur der aktuelle Fall behandelt wird, sondern auch im Privatleben des Protagonisten und im historischen Hintergrund allerhand los ist. Historisch gesehen ist dies die Zeit, in der König Heinrich VIII seine sechste Ehe plant. Die Auserwählte, Catherine Parr, spielt neben anderen historischen Persönlichkeiten, wie Bischof Cranmer und den Brüdern Thomas und Edward Seymour, eine nicht unwichtige Rolle in der Geschichte. Ich mag es sehr, wenn die fiktiven und die tatsächlichen historischen so gelungen verknüpft werden wie hier.
Zudem ist Matthew Shardlake ein interessanter Protagonist, er ist klug, kompetent und hat das Herz am rechten Fleck. Immer wieder wird er, sehr zu seinem Leidwesen, in Fälle involviert, die politisch bedeutsam sind, und ihn daher in Gefahr bringen, denn unter Heinrich VIII lebte man nicht ungefährlich, wer heute dessen Freund war, konnte ganz schnell zum Feind erklärt werden und seiner Hinrichtung entgegensehen. Matthew hat außerdem ein körperliches Gebrechen, nämlich einen Buckel, der ihm auf verschiedenen Ebenen Probleme macht, mit dem er sich aber im wesentlichen abgefunden hat, immerhin kann er auf seinen Geist zählen.
Der Fall ist spannend, sehr grausam und passt gut in die Zeit. Man kann miträtseln, wird aber auch immer wieder überrascht. Die Auflösung finde ich nachvollziehbar. Wie immer ist der Roman gut recherchiert, sowie atmosphärisch und bildreich erzählt. Lesenswert sind auch die geschichtlichen Anmerkungen des Autors im Anhang.
Seit Band 1 gehört diese Reihe zu meinen Lieblingsreihen, und das hat sich auch mit diesem vierten Band nicht geändert. Wer gut recherchierte und atmosphärisch überzeugende historische Romane lesen mag, ist hier gut aufgehoben.
Das Buch des Teufels / Matthew Shardlake Bd.4
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Man muss sich jedoch für die Geschichte von Heinrich des VIII sowie der religösen Hintergründe interessieren. Durch das Buch wird man in ein Zeitalter geführt, dass machteinflößend und zugleich grausam ist. Wie ich mit dem Lesen des Buches angefangen hatte, habe ich gemerkt, dass es noch mehr Bücher von diesem Autor geben muss, denn es werden immer wieder Verbindungen aufgezeigt. Da habe ich mir gleich alle 3 Vorläufer bestellt und die lesen sich wunderbar. Es ist ein ganz ander Schreibstil, der mir so noch nie begegnet ist. Für alle die sich für diese geschichtliche Epoche interessieren, sind die Bücher ein Muss. Und die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten. Echt lesenswert.
Das Buch des Teufels / Matthew Shardlake Bd.4
Bewertung von tassieteufel am 10.07.2014
Als Anwalt Matthew Shardlake am Ostertag die brutal zugerichtete Leiche seines Freundes Roger Elliard im Brunnen von Lincolns Inn findet,gibt er dessen Witwe Dorothy ein folgenschweres Versprechen,nämlich den Mörder ihres Mannes zu fassen. Doch damit gerät er nicht nur selbst in große Gefahr,sondern begibt sich auch wieder in die Gefilde der hohen Politik,die er eigentlich meiden wollte. Nach ersten Nachforschungen stellt sich heraus,daß Roger nicht das 1. Opfer des Mörders war.Die Taten des Mörders scheinen religiös motiviert u.der Erzbischof von Canterbury,Thomas Cranmer, hat die Morde zur politisch brisanten Geheimsache erklärt.In Cranmers Auftrag machen sich Matthew u.sein Gehilfe Barak auf die Suche nach einem Serienmörder,der es scheinbar auf abtrünnige Reformer abgesehen hat.
Der inzwischen 4.Fall für den Anwalt Matthew Shardlake entführt den Leser erneut in die Tudorzeit unter Heinrich dem VIII.Der König steht wieder mal vor einer Heirat,diesmal mit Lady Parr,die auf Seiten der Reformer steht.Der Arzt ihres kürzlich verstorbenen Gatten,Dr. Gurney war das 2.Opfer des Serienmörders u.religiös bedingte Morde im Umfeld von Lady Parr will der Erzbischof unbedingt vor dem König verheimlichen,doch das bedeutet auch,daß die Morde vor der breiten Öffentlichkeit u.vor allem vor den erstarkenden Papisten verschwiegen werden müssen.Daher gestalten sich Matthews Ermittlungen doppelt schwer.Zudem hat er in einer Nebenhandlung noch einen Fall von religiösem Wahn zu vertreten, hier muß er einen jungen Mann vor der Anklage der Häresie u.dem drohenden Scheiterhaufen bewahren.Bis der Fall restlos geklärt ist, muß Adam Kite im Irrenhaus Bedlam verbleiben u.auch diese Unterbringung bereitet Matthew einigen Ärger u.viel Arbeit.Gerade durch diesen Fall erfährt man viel über den medizinischen Stand der damaligen Zeit u.den Umgang mit Geisteskrankheiten.Wie in allen Vorgängern,so ist auch diesmal wieder der hist.Hintergrund hervorragend recherchiert u.in die Geschichte eingebunden. Das London des Jahres 1543 ersteht quasi vor den Augen des Lesers u. man kann in die aufgeheizte Atmosphäre eintauchen.London wird regelrecht von Bettelvolk überschwemmt,ein Resultat der Auflösung der Klöster,das viele Menschen obdachlos u.zu Bettlern werden ließ. Zudem spitzt sich der religiöse Konflikt zwischen Reformern u. Papisten immer mehr zu u.droht zu eskalieren.All das wird beim Lesen greifbar,ebenso wie die Sorgen u.Nöte der einfachen Menschen,die zwischen den religiösen Zwistigkeiten aufgerieben werden.Und auch Matthew Shardlakes Entwicklung schreitet weiter voran,der einst glühende Reformer wendet sich mehr u.mehr vom Glauben ab u.hinterfragt die Entscheidungen der Mächtigen.
Aus den Vorgängern trifft man viele Figuren wieder,die man inzwischen lieb gewonnen hat u.kann auch deren Entwicklung weiter verfolgen,wie z.B.bei Barak u.Tamasin, die verheiratet sind u.mit div.Problemen kämpfen o. Guy,der inzwischen als Arzt praktizieren darf u.natürlich stößt man auch auf einige unsympathische Charaktere wie Anwalt Bealknap,der ein extrem unangenehmer Zeitgenosse ist.Das Auftauchen von div.historisch verbürgten Charakteren wie Erzbischof Cranmer,Thomas Seymour o.Cathrine Parr verleiht der Geschichte zusätzlich Authentizität u.trägt zum stimmigen Gesamtbild bei.
Die Jagd nach dem Mörder ist spannend u.wendungsreich geschildert u.die Lösung am Ende in sich schlüssig,so daß keine Fragen offen bleiben.Zwischendurch gibt es ab u.an ein paar kleine Längen,da hier die Nebenhandlungen etwas vom Krimifall ablenken,da aber in diesen Szenen der historische Hintergrund u.die Figuren weiter beleuchtet werden,stört das beim Gesamtkonzept in keiner Weise.
FaziT:wer einen anspruchsvollen historischen Krimi mit einem spannenden,gut durchdachten,kniffligen Krimifall,authentischen u.lebensnah gezeichneten Charakteren u.mit einem bildhaft u.detailliert geschilderten historischen Hintergrund sucht,kann hier bedenkenlos zugreifen.Auch der 4.Teil der Serie überzeugt restlos!
Die Schrift des Todes / Matthew Shardlake Bd.6
Bewertung von tassieteufel am 08.02.2016
London, Sommer 1546: König Heinrich ist krank und obwohl es Hochverrat ist, vom Tod des Königs zu sprechen, ist sein Ableben scheinbar nur eine Frage der Zeit. Daher tobt hinter den höfischen Kulissen ein gnadenloser Machtkampf zwischen Protestanten und Katholiken, jeder möchte so viel wie möglich an Boden gut machen beim König, geht es doch darum, wer als Regent den jungen Kronprinzen Edward unter seine Obhut bekommt.
In dieser explosiven Stimmung wird Matthew Shardlake in den Palast der Königin gerufen. Er soll ein brisantes Buch wieder finden, dass die Königin verfaßt hat und das nun aus ihren Gemächern verschwunden ist. Nachdem es ihren Gegnern nicht gelungen ist, sie beim König zu diskreditieren, könnten sie nun der Inhalt des Buches, als auch seine Existenz in arge Bedrängnis bringen, da schon das Schreiben des Buches vom König als Illoyalität angesehen würde.
Mit seinem sechsten Fall für Anwalt Matthew Shardlake ist es dem Autor erneut gelungen, die Tudorzeit und besonders die Ära Heinrichs des VIII lebendig werden zu lassen und ein buntes und farbenfrohes Bild dieser Zeit zu zeichnen, in das der Leser eintauchen kann. Atmosphärisch dicht wird sowohl das Leben bei Hofe, als auch der Alltag der kleinen Leute mit ihren Sorgen und Nöten beschrieben. Ein großes Thema dieser Zeit war die Glaubensfrage. Der wankelmütige König änderte recht abrupt seine Ansichten, das Volk mußte folgen, sonst drohten drakonische Strafen und manch einer kam hier schnell in Zwiespalt über seinen Glauben und den Gehorsam dem König gegenüber. Sehr anschaulich schildert der Autor die religiösen Schwierigkeiten der verschiedenen Lager untereinander und man erfährt einiges über radikale Sekten, die schon damals aus dem Boden sprossen.
Neben dem fundierten historischen Hintergrund bekommt der Leser natürlich auch wieder einen spannenden und kniffligen Krimifall geboten, der lange Zeit undurchschaubar bleibt. Hier gelingt es dem Autor gekonnt, den Leser im Dunklen tappen zu lassen und immer wieder neue Wendungen einzubauen, die dem Fall eine neue Richtung geben. Neben seinen Ermittlungen für die Königin, hat Matthew noch einen weiteren sehr unangenehmen Fall zu bearbeiten, der sich immer mal mit seinen anderen Ermittlungen kreuzt. Am Ende werden beide Fälle logisch aufgelöst und es bleiben keine Fragen offen.
Während der Lektüre trifft man eine ganze Reihe bekannter sympathischer und weniger netten Figuren aus den Vorgängern wieder und kann hier miterleben, wie die Charaktere sich entwickelt haben, sich neue und unerwartete Konstellationen bilden und sich einige Figuren nicht als das entpuppen, was sie zu sein vorgeben. So muß sich Matthew vorrübergehend mit seinem Erzfeind Rich verbünden, es gibt Ärger und neue Entwicklungen in Matthews Haushalt und auch seine Freundschaft zu Guy wird auf eine Probe gestellt.
Mit fast 800 Seiten ein dicker Wälzer, der sich aber zügig lesen läßt und der den Spannungsbogen durchweg hält. Der fast 30 seitige Anhang zu historischen Fakten und der Interpretation durch den Autor ist ebenfalls sehr interessant und ein guter Abschluß der Lektüre!
FaziT: Wieder eine gelungene Mischung aus Fakten und Fiktion, der Autor begeistert mit einem akribisch recherchierten historischen Hintergrund und Detailwissen, dass einen perfekten Rahmen für den Krimifall bietet. Bevölkert wird die Geschichte mit facettenreichen und lebensnahen Charakteren, die einem ans Herz wachsen. Bleibt zu hoffen, dass man auf einen möglichen Folgeteil nicht wieder so lange warten muß.
Pforte der Verdammnis / Matthew Shardlake Bd.1
Bewertung von tassieteufel am 18.12.2013
In England in der Mitte des 16. Jahrhunderts ist die Reformation in vollem Gange, Heinrich der VIII hat sich selbst zum Oberhaupt der Kirche ernannt und ist erpicht darauf, den Kirchenbesitz in die Finger zu bekommen. Kleinere Klöster wurden bereits geschlossen und Kommissare inspizieren im Auftrag des Königs die bedeutenderen Häuser um dort Mißstände aufzudecken. Im Kloster Scarnsea an der Südküste Englands scheinen die Ereignisse völlig aus dem Ruder zu laufen, dort wurde einem königlichen Kommissar mit einem einzigen Säbelhieb der Kopf abgetrennt und in der Kirche wurde ein schwarzer Hahn auf dem Altar geopfert. Matthew Shardlake, Rechtsanwalt in Cromwells Diensten wird in das Kloster beordert um dort den Mord und andere Machenschaften aufzudecken. Doch die Mönche scheinen einiges vor dem Kommissar zu verbergen zu haben, denn die Ermittlungen kommen nicht so recht voran, bis es zu weiteren Todesfällen kommt.
Von Anfang an ist es dem Autor gelungen, mich mit seiner atmosphärisch dichten Beschreibung über Land, Leute und die schwierige politische Lage Mitte des 16. Jahrhunderts zu fesseln. Mit Matthews Ankunft im Kloster kommt eine düstere, beklemmende Stimmung auf, es ist tiefster Winter, die Temperaturen eiskalt und das Kloster mehr oder weniger eingeschneit, hinzu kommt die unsichere Lage für die Mönche. Das alles ist für den Leser spürbar und wird authentisch vermittelt. Matthew Shardlake, der sich als Buckliger selbst genug Vorurteilen ausgesetzt sieht, ist ein glühender Verehrer der Reformation, doch nach und nach sieht er sich mit unschönen Wahrheiten konfrontiert, vor denen er die Augen nicht verschließen kann. Diese Entwicklung der Hauptfigur ist dem Autor sehr gut gelungen, denn die langsam einsetzende Erkenntnis ist für den begeisterten Reformator nicht leicht zu ertragen. Auch die anderen Figuren hat der Autor mit Ecken und Kanten versehen und schildert ebenso bildhaft die Sorgen und Nöte der einfachen Leute die unter der Unsicherheit der Reformationszeit zu leiden haben, wie auch die Profiteure dieser Epoche, die die vorhandenen Gegebenheiten gnadenlos ausnutzten.
Die Ermittlungen gestalten sich zunächst schwierig, es gibt kaum Hinweise und mehrmals gerät Shardlake auf die falsche Fährte, langweilig wird es trotzdem nie, da es genügend Wendungen und Ereignisse gibt, die die Aufmerksamkeit des Lesers fesseln. Neben der Frage nach dem Mörder, ist es auch das unklare Schicksal des Klosters und das zunehmend ablehnende Verhalten das Mark Poer, Matthews Schützling, diesem entgegenbringt, das die Vermutungen des Lesers anregt. Auf die Auflösung wäre ich trotzdem nicht gekommen, von allen möglichen Verdächtigen war mir die Person am wenigsten verdächtig und so war das Ende für mich dann doch überraschend!
Hilfreich hätte ich allerdings ein Glossar gefunden, in dem die ganzen klösterlichen Titel wie Bursarius, Infirmarius, etc. erklärt werden. Einiges ergibt sich zwar beim Lesen, aber ein paar Erläuterungen wären hier nicht schlecht gewesen.
FaziT: für mich ein spannender und kniffliger historischer Krimi, der vor allem durch seine atmosphärisch dichte, wenn auch beklemmende Stimmung und den hervorragend vermittelten Zeitgeist und seine vielschichten Figuren glänzt!
Der Pfeil der Rache / Matthew Shardlake Bd.5
Bewertung von tassieteufel am 15.08.2014
Matthew Shardlakes inzwischen 5. Fall führt den Leser erneut in die Tudorzeit, diesmal hat der Autor den Seekrieg mit Frankreich als Hintergrund gewählt und dieses sehr spannende Setting liefert einen wirklich grandiosen historischen Hintergrund für Matthews Ermittlungen. Die Geschehnisse rund um den Seekrieg hat der Autor wie von ihm nicht anders gewohnt wunderbar recherchiert, beschrieben und in Szene gesetzt und ebenso gelungen ist die Verknüpfung mit den anwaltlichen Ermittlungen die Shardlake mitten hinein in die Kampfhandlungen führen.
Doch bevor sowohl Matthew als auch der Leser in die dramatischen Vorgänge in Portsmouth verwickelt werden, bekommt man zunächst einen Einblick, was seit dem Vorgänger „Buch des Teufels“ passiert ist. 2 Jahre sind seither vergangen und im Leben der Hauptprotagonisten ist einiges geschehen. Matthews Haushalt ist durch den Tod seiner langjährigen Haushälterin aus den Fugen geraten, Guys Haus wurde von Vandalen verwüstet und er wohnt vorübergehend bei Matthew und Barak ist es gelungen, Tamasin wieder für sich zu gewinnen, die Beiden wohnen in einem kleinen Häuschen und erwarten wieder ein Baby.
Wie man es aus den anderen Büchern kennt, löst Matthew auch hier wieder 2 Fälle gleichzeitig. Neben den Ermittlungen für die Königin möchte der Anwalt nun endlich in Erfahrung bringen, was Ellen Fettiplace vor 16 Jahren widerfahren ist und wer für ihren Aufenthalt in Bedlam zahlt. Daher kommt ihm die Reise nach Portsmouth gelegen, kann er doch so auch in Ellens Fall recherchieren. Die Krimifälle bzw. die Ermittlungen dazu kommen zunächst nur schleppend in Gang, die Reise nach Süden an die Küste ist ein wenig lang geraten, dafür brilliert der Autor wieder mit einer detailreichen, farbenfrohen und opulenten Schilderung der damaligen Zeit. Die Gemächer der Königin im Palast, die Irrenanstalt Bedlam, und auch die bescheidenen Unterkünfte von Matthew oder Barak erstehen dabei vor den Augen des Lesers. Atmosphärisch dicht schildert der Autor die aufgeheizte Situation in London, die Truppenzüge an die Küste, ebenso wie die bedrückende Lage auf dem Landsitz der Hobbeys oder die brodelnde Stimmung in Portsmouth. Hier wird man als Leser für den etwas gemächlichen Start des Buches entschädigt und kann tief in die Tudorzeit eintauchen.
Die Geheimnisse, die es diesmal zu entwirren gibt, sind reichlich verworren, viele Zusammenhänge werden verschleiert und Matthew, der sich wie ein Terrier in beide Fälle verbeißt, kann und will nicht locker lassen und bringt sich dabei wieder einmal in höchste Gefahr. Ganz witzig fand ich diesmal die vertauschten Rollen, sonst ist ja Barak immer eher der Draufgänger der keine gefährliche Situation ausläßt, doch der will diesmal nur zu seiner Tamasin nach Hause und seine Loyalität zu Matthew wird auf eine harte Probe gestellt.
Überhaupt sind die Charaktere sehr glaubwürdig geschildert und gerade bei Matthew und Barak kann man eine überzeugende und für ihre Zeit stimmige Entwicklung mit verfolgen.
Im letzten Drittel zieht die Spannung ungemein an, es kommt zu dramatischen Entwicklungen in Portsmouth und beide Krimifälle werden entwirrt und aufgelöst. Matthew muß erkennen, dass er in einigen Dingen komplett daneben lag und so bekommt der Leser einige überraschende Wendungen geboten. Trotzdem kann ein aufmerksamer Leser diesmal das ein oder andere Detail erahnen ohne das einem das die Spannung oder das Lesevergnügen nimmt.
FaziT: ein atmosphärisch dichter, hervorragend recherchierter und erzählter historischer Krimi, der wie alle Bände der Reihe pure Lesefreude beschert!
Die Schrift des Todes / Matthew Shardlake Bd.6
Bewertung von Havers am 02.03.2016
Kriminalromane, die im London der Tudorzeit angesiedelt sind, gibt es viele. Und glücklicherweise sind auch unter deren Autoren einige mit historischer Vorbildung zu finden. So auch der englische Schriftsteller C. J. Sansom, der eine Karriere als Anwalt und einen Doktortitel in Geschichte vorweisen kann. Ideale Voraussetzungen für die Reihe, die er um den buckligen Advokaten Matthew Shardlake kreiert hat und die mittlerweile auf sechs Bände angewachsen ist.
„Die Schrift des Todes“ spielt im Jahr 1546, die letzten Monate der Regentschaft Heinrichs VIII. sind angebrochen. Der von Schmerzen geplagte und dem Tod geweihte Monarch ist mittlerweile unberechenbar geworden, worunter nicht nur seine unmittelbare Umgebung zu leiden hat. Seit seinem Bruch mit Rom werden auf sein Geheiß hin wechselweise Papisten und Ketzer verfolgt, gerade so, wie es ihm in den Sinn kommt. Sich offen zur Religion zu bekennen, gleich welcher Couleur, ist in diesen Tagen lebensgefährlich. Das muss auch Anne Askew erfahren, eine gläubige Protestantin, die nach Folter und Prozess auf dem Scheiterhaufen landet.
Wie sie ist auch Catherine Parr, Heinrichs sechste Frau und Königin, eine Anhängerin der neuen Lehre, eine Reformerin. Sie ist eine gebildete Frau, die sich nicht nur mit Askew ausgetauscht, sondern auch ihre Gedanken zu diesen Themen niedergeschrieben und in Druck gegeben hat. Ein schwerer Fehler, wie sich herausstellt, denn das Buch wird ihr gestohlen. Und wenn ihre Feinde oder ihr Gemahl von dessen Inhalt Kenntnis erlangt, wird sie auf dem Schafott landen. Nur einer kann ihr in dieser Situation helfen, und das ist Matthew Shardlake, den sie von früher kennt – und der ihr bedingungslos ergeben ist, hegt er doch romantische Gefühle für die Königin. Unterstützt von seinem langjährigen Mitstreiter Jack Barak und dem jungen Gehilfen Nicholas macht er sich auf die Suche. Ein gefährliches Unterfangen, wie er schon bald feststellen muss.
„Die Schrift des Todes“ behandelt ein spannendes Kapitel der englischen Geschichte. Ein Religionskrieg, der das Land spaltet, ein tyrannischer König, der die Menschen in Angst und Schrecken versetzt – Sansom schildert diese Atmosphäre detailliert, aber mit Fingerspitzengefühl. Ob das nun die Beschreibungen der Paläste oder die des Lebens bei Hofe sind– der Autor lässt Bilder vor den Augen der Leser entstehen, die umso intensiver sind, wenn man die Lokalitäten in und um London kennt, wie beispielsweise Hampton Court Palace. Und auch die historischen Fakten werden exakt wiedergegeben und fügen sich nahtlos in die fiktionale Geschichte ein. Hier wird Historie lebendig – bleibt zu hoffen, dass C. J. Sansom die Reihe fortsetzt.
Der Anwalt des Königs / Matthew Shardlake Bd.3
Bewertung von tassieteufel am 05.02.2014
König Heinrich VIII ist mit seinem gesamten Hofstaat im Norden Englands unterwegs um dort nach der „Pilgrimage of Grace“ und weiteren Revolten Stärke zu demonstrieren und die Adligen zum Treueschwur zu zwingen.
Matthew Shardlake, der sich eigentlich ganz aus der Politik zurück ziehen wollte, erhält von Erzbischof Thomas Cranmer den Auftrag, nach York zu reisen um dort die Petitionen auszuwählen, die dem König vorgelegt werden sollen. Ein weiterer Grund dieser Reise ist der Gefangene Sir Edward Broderick, dessen sichere Überstellung nach London Matthew gewährleisten soll. Man vermutet bei Broderick, der zu den Aufständischen gehörte, wichtige Geheimnisse, die man ihm unter der Folter im Tower zu entlocken gedenkt. Zwei Aufgaben, die zunächst nicht sonderlich schwierig erscheinen, doch kaum sind Matthew und sein Gehilfe Barak in York angekommen, stürzt der Glaser Oldroyd Matthew vor die Füße und bevor er stirbt, flüstert er dem Anwalt eine mysteriöse Botschaft über den König zu. Als Matthew und Barak herausfinden, dass der Glaser ermordet wurde und in seinem Haus ein Kästchen mit brisanten Schriften finden, geraten beide in große Gefahr und es werden Anschläge auf Matthews Leben verübt.
Wie die Vorgängerbände so besticht auch der 3. Fall für Matthew Shardlake durch seine bildhafte und atmosphärisch dichte Schilderung der Tudorzeit und die Verknüpfung von realen Personen und Ereignissen mit fiktiven Figuren und Geschehnissen. Wieder ist es dem Autor wunderbar gelungen, seinen Krimifall in die realen Geschehnisse so einzubetten, so dass sich daraus ein Szenario ergibt, von dem man sich vorstellen könnte, dass es tatsächlich so passiert sein könnte. Die Stimmung im Norden ist sehr angespannt, der König ist nicht gern gesehen und die Vertrauten Heinrichs haben alle Hände voll zu tun, um die Sicherheit des Königs zu gewährleisten. Diese ablehnende und auch bedrohliche Stimmung wird vom Autor wunderbar vermittelt, ebenso die Situation der einfachen Leute und auch die Beweggründe der Verschwörer werden deutlich und überzeugend geschildert. Sehr gelungen ist auch die Beschreibung des großen Reisetrosses um den König, das schwierige Leben in dem gewaltigen Gefolge von tausenden Menschen und Tieren und die sich daraus ergebenden logistischen Schwierigkeiten und Probleme. Hier kann man als Leser in eine lange vergangene Zeit abtauchen und deren Turbulenzen und Unwägbarkeiten miterleben. Die beschriebenen Kerker und Folterszenen geben dem Buch etwas düsteres und bedrückendes, tun aber ein Übriges um die Authentizität zu verstärken.
Die Krimihandlung rund um den ermordeten Glaser und die Verschwörung gegen den König ist spannend, wendungsreich und voller Überraschungen. Durch die Vielzahl der beteiligten Charaktere und die diversen Verdächtigen wird der Fall allerdings recht komplex und vielschichtig so dass man beim Lesen auch etwas aufpassen muß, um nicht den Überblick zu verlieren.
Die Figur des Anwalts Shardlake, der schon in den vorangegangenen Bänden die Sympathien des Lesers auf seiner Seite hatte, wird hier weiter ausgebaut. Matthews Umdenkprozess in Bezug auf Cromwells Reformen, der schon in den Vorgängern begann, schreitet hier weiter fort. Der einst glühende Reformator hinterfragt immer mehr die Motive der Mächtigen und die damit verbundenen Machenschaften. Er selbst muß auf Grund seiner Behinderung Demütigungen und Hänseleien ertragen, wie er damit umgeht, hat ihn mir nur noch mehr ans Herz wachsen lassen und macht gespannt auf die noch folgenden Teile.
FaziT: Band 3 überzeugt durch einen absolut realistisch wirkenden historischen Hintergrund in den man als Leser eintauchen kann und einen spannenden und wendungsreichen Krimifall, der mit verblüffenden Wendungen ein ungetrübtes Lesevergnügen bietet und sich wohltuend aus der großen Masse an historischen Krimis heraushebt!
Der Pfeil der Rache / Matthew Shardlake Bd.5
Zum Inhalt:
Der Rechtsanwalt Matthew Shardlake wird von der Königin beauftragt, sich eines Falles anzunehmen, den eine ehemalige Angestellte der Königin an diese herangetragen hatte. Deren Sohn, Michael Calfhill wurde in seiner Wohnung erhängt aufgefunden. Er war der frühere Lehrer der Kinder Emma und Hugh Curteys, die seit dem Tod ihrer Eltern bei der Familie Hobbey als deren Mündel leben. Als nach einer Pockenepidemie Emma stirbt, zieht die Familie aufs Land und entlässt den Lehrer. Als dieser nach Jahren einen Überraschungsbesuch bei der Familie macht, findet er ein großes Unrecht vor und will die Vormundschaft für Hugh beantragen. Kurz danach ist er tot.
Master Shardlake und sein Schreiber Jack Barak machen sich gemeinsam mit dem Anwalt der Familie Hobbey auf den Weg zu ihnen aufs Land, um festzustellen, welches Unrecht dem jungen Hugh widerfahren ist, das Michael Calfhill nicht ruhen ließ.
Selbst nach einer Befragung Hughs kann Master Shardlake keine Vernachlässigung, Misshandlung oder Ungereimtheit feststellen. Er tappt im Dunkeln und doch ahnt er, dass die Familie ein furchtbares Geheimnis hat.
Parallel zu diesen Ermittlungen versucht Shardlake Informationen über Ellen zu bekommen, eine Bekannte, die in einer Irrenanstalt ohne Einweisungspapiere sitzt.
Seine Nachforschungen werden dadurch erschwert, dass sich bei Portsmouth die gesamte englische Armee versammelt, da die Invasion durch die französische Marine kurz bevor steht.
Meine Meinung:
Dieser Roman ist bereits Teil 5 einer Reihe um den Anwalt Matthew Shardlake. Für mich war es das erste Buch, was ich von Sansom gelesen habe. Es fiel mir nicht schwer, mich mit den Personen vertraut zu machen. Es gab zwar Andeutungen aus den Vorbänden, da sie aber nicht ungedingt relevant für diese beiden Fälle waren, konnte ich es auch ohne Vorkenntnisse gut verstehen.
Der Protagonist Shardlake wird hier als geradliniger und wahrheitsliebender Anwalt gezeichnet. Er entwickelt ein Gespür für die Fälle, er weiß, dass etwas nicht stimmt und lässt nicht locker, bis er dem Geheimnis auf die Spur kommt. Das macht ihn menschlich und sympatisch. Selbst als sein Leben bedroht wird und er in Gefahr gerät, in die Vorkommnisse der französischen Invasion mit involviert zu werden, geht er seinen Weg weiter.
Ein wunderbar historisch recherchierter Roman wird hier vorgelegt. Er spielt in der Zeit des 16. Jahrhunderts zu Zeiten Heinrich des VIII. Der Autor hat keine Mühen gescheut, dem Leser die Kunst des Bogenschießens nahe zu bringen und uns u.a. an seinem Wissen über die französche Invasion teilhaben zu lassen. Das Schiff "Mary Rose" hat er so genau beschrieben, dass ich mir ein Bild vom Schiff vorstellen konnte, was in etwa dem ensprach, wie es wirklich ausgesehen haben muss lt. Bilder aus dem Internet.
Erwähnen möchte ich noch das für meine Begriffe sehr schön gestaltete Cover des Buches. Es hat im Buchladen eine magische Anziehungskraft auf mich.
Einen Punkt Abzug gibt es aber, weil ich es ein wenig langatmig fand, bis er sich endlich auf den Weg machte, um zur Familie Hobbey zu kommen. Das hätte man sicher ein wenig straffen können.
Pforte der Verdammnis / Matthew Shardlake Bd.1
1537: Im Kloster Scarnsea wird Robin Singleton, der Kommissar des Königs, geköpft aufgefunden. Thomas Cromwell beauftragt den in seinen Diensten stehenden Anwalt Matthew Shardlake den Mörder zu finden, und die Arbeit Singletons zu Ende zu führen.
Nachdem Heinrich VIII sich vom Papst losgesagt und sich zum Oberhaupt der Kirche Englands ernannt hatte, wurde eine Reihe Reformen eingeführt, u. a. sollten die Klöster aufgelöst werden. Dies ging natürlich nicht ganz ohne Widerstand vonstatten. Der Autor greift in diesem ersten Band der Reihe um den Anwalt Matthew Shardlake, der selbst ein überzeugter Reformer ist, dieses Thema auf.
Der Autor lässt Matthew in Ich-Form erzählen, so dass man als Leser:in seine Gedanken und Emotionen hautnah erfährt. In diesem Band erfährt man auch viel von Matthews Hintergrundgeschichte. Er ist ein sympathischer Mann, mit einem körperlichen Leiden geschlagen, der im Laufe des Romans einen Teil seiner Ansichten überdenken muss, Mitgefühl und Empathie zeigt, aber auch für seine Überzeugungen einsteht.
Der historische Hintergrund ist gut eingebaut, nimmt aber weniger Raum ein als in den beiden nachfolgenden Romanen, die ich bereits gelesen habe. Das liegt aber auch zum Teil daran, dass die Geschichte fast ausschließlich in Scarnsea stattfindet, also an einem örtlich sehr begrenzten Schauplatz. Dadurch ist auch das Figurenensemble sehr begrenzt, und so kann man sich als Leser:in auch gut Gedanken über die Hintergründe der Tat bzw. der Taten, denn es bleibt nicht bei einem Mord, machen – mögliche Täter gibt es einige.
Dem Autor gelingt es, mich in die Geschichte zu ziehen. Die Geschichte spielt in einem schneereichen Winter, die entsprechende Atmosphäre kann man spüren, und durch den bildhaften Erzählstil meint man fast, selbst dabei zu sein. Die Charaktere sind im übrigen alle gut gezeichnet.
Am Ende ist alles aufgelöst, und man erfährt auch etwas über das Danach. Im Anhang gibt es zudem einen kurzen aber lesenswerten historischen Nachtrag des Autors.
Der erste Band der Reihe um einen Anwalt zur Zeit Heinrichs VIII hat mir gut gefallen, die beiden nachfolgenden Bände mochte ich aber noch lieber – somit kann ich die gut recherchierte Reihe auf jeden Fall empfehlen.
Mehr anzeigen »