Autor im Porträt

Toptitel von Claude Simon

Die Akazie



Broschiertes Buch
Frankreich, 1919. Auf einem Soldatenfriedhof sucht eine Witwe mit ihrem Sohn das Grab ihres Mannes, eines gefallenen Offiziers. Zwanzig Jahre später wird der Sohn selbst in den Krieg eingezogen, auf dem Weg zur Front führt er sich sein Leben vor Augen: Er war Anarchist, Partisane im Spanischen Bürgerkrieg und schließlich Kavallerist wie der Vater - immer in Uniform, nie er selbst. Und nun befürchtet er zu sterben, ohne wirklich gelebt zu haben. Mehrmals wird sein Regiment angegriffen, und er gerät mit den wenigen Überlebenden in deutsche Gefangenschaft. Jahre später, nach erfolgreicher Flucht, blickt der Protagonist auf die Akazie vor seinem Fenster und beginnt, sein Leben aufzuschreiben.
In seinem wohl persönlichsten Buch erzählt Claude Simon die eigene Lebens- und Familiengeschichte. Als Sohn vergegenwärtigt er, stellvertretend für den Vater und für zwei Generationen, das Trauma des Krieges. Gleichzeitig reichen die Schilderungen weit über eine autobiografische Spurensuche hinaus. Mit den Mitteln der Sprache leistet Simon Widerstand gegen die Sinnlosigkeit der Gewalt und beschwört dabei Erinnerung als Grundbedingung menschlichen Daseins.
Seit dem Erscheinen von Das Gras (1958) galt Simon als einer der wichtigsten Vertreter des Nouveau Roman, der sich von den traditionellen Erzählformen des 19. Jahrhunderts abwandte und die europäische Literatur der Nachkriegszeit entschieden prägte. Beeinflusst von Paul Cézanne übernahm Simon Techniken der Malerei und schuf so erste literarische Collagen. Nicht zuletzt für diese innovatorische Kraft wurde er 1985 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
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Der Fisch als Kathedrale



Gebundenes Buch
Zwischen 1980 und 1993 hat der Literaturnobelpreisträger Claude Simon in öffentlichen Vorträgen über vier Dinge gesprochen, die seine Laufbahn als Schriftsteller bestimmt und geleitet haben: über Marcel Proust, über Leitsterne in Dichtung, Kunst und Musik, über das Schreiben und über das Gedächtnis. Was Simon selbst als zwanglose Plaudereien bezeichnet hat, ist ein literarisches Vermächtnis wie es nur wenige gibt. Wer diese Gedanken liest, darf beglückt erfahren, wie sich das Labyrinth der Literatur und ihrer Epochen, der Kunst und ihrer Erscheinungsformen anhand weniger skizzierter Leitlinien, fast wie beim Reden entstandene Gedanken, die Simon nie als verbindliche Wahrheiten versteht, in das geordnete Erscheinungsbild eines französischen Gartens verwandelt.Claude Simon, geboren 1913 in Tananarive, Madagaskar, erhielt 1985 den Nobelpreis für Literatur. Er starb 2005 in Paris.…mehr

 

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Claude Simon

Claude Simon (* Tananarive/Madagaskar 1913, † Paris 2005) verlor früh seine Eltern. Nach Schule und Militärdienst reiste Simon durch Europa - zu Beginn des Zweiten Weltkriegs diente er in der Kavallerie, geriet in Gefangenschaft, konnte fliehen und schloss sich dem Widerstand an. Auch literarisch beschäftigte ihn das Thema Krieg und die Frage, was er mit Menschen macht, zeitlebens - u. a. in "Die Straßen in Flandern" (1960) oder "Die Akazie" (1989). Simon, bedeutender Vertreter des "nouveau roman" und stark an Malerei interessiert, erhielt 1985 den Nobelpreis für Literatur. Die Schwedische Akademie würdigte sein Schaffen, in dem er die "Kreativität eines Poeten und eines Malers" vereine. Als einer der wichtigsten Romane Claude Simons gilt "Geschichte" (1967).