
Autor im Porträt
Hannes Nygaard
zur AutorenweltToptitel von Hannes Nygaard
Jenseits der Marsch
Broschiertes Buch
Die Kultkommissare aus Husum ermitteln wieder.Grillsaison in Eiderstedt: Drei befreundete Ehepaare wollen den Sommertag bei einer Gartenparty genießen, als ein weiblicher Gast tot in sich zusammensackt. Bei der Frau handelt es sich um die Schwiegermutter des Gastgebers, die keines natürlichen Todes gestorben zu sein scheint. Kommissar Große Jäger schaltet sich ein, um der Sache auf den Grund zu gehen - und wird dabei Zeuge, wie die bürgerliche Fassade gefährlich zu bröckeln beginnt.…mehr
14,00 €
Das Ostseekartell
Broschiertes Buch
Dreckige Deals an der Förde.Ein Jugendlicher gerät in die Fänge der Drogenmafia. Eine Polizistin kämpft bis zur Selbstaufopferung gegen die Szene und wird zwischen den Fronten der konkurrierenden Drogenkartelle zerrieben. Als auch noch politisch und wirtschaftlich motivierte Dritte mitmischen, entsteht ein Flächenbrand, den nur einer löschen kann: Kriminalrat Lüder Lüders vom Landeskriminalamt Kiel.…mehr
14,00 €

© Britta Schmitz
Hannes Nygaard
Nygaard, HannesHannes Nygaard ist das Pseudonym von Rainer Dissars-Nygaard. 1949 in Hamburg geboren, hat er sein halbes Leben in Schleswig-Holstein verbracht. Er studierte Betriebswirtschaft und war viele Jahre als Unternehmensberater tätig. Hannes Nygaard lebt auf der Insel Nordstrand. www.hannes-nygaard.deKundenbewertungen
Tod in der Marsch
Ich habe diesen Krimi durch zu Fall in einer Buchhandlung im Urlaub gefunden. Und da ich aus der Gegendkomme in der die Story spielt hat er mich sehr interressiert. Und ich bereue es nicht ihrn gelesen zu haben. Hannes Nygaard kann sehr gut die Orte beschreiben und wenn man sich dort auskennt, weiß man genau wo man sich gerade befindet. Auch die Storie ist sehr spannend geschrieben, bis zum Schluß rätselt man doch wer der Täter ist oder war, obwohl man zwischendurch eine Ahnung hat, wird man am Schluß eines besseren belehrt. Ich freue mich schon sehr auf die anderen Bücher von Hannes Nygaar und hoffe das ihm noch so einige Fälle um die Husumer Kripo Truppe einfallen
Jenseits der Marsch
Bewertung von katikatharinenhof am 19.02.2023
Auf gute Nachbarschaft ?!
Über Eiderstedt liegt der leichte Hauch von Gegrilltem und eine kleine, aber feine Grillsause in in vollem Gange. Diese nimmt ein jähes Ende, als Renate von Jarchow leblos in ihrem Stuhl zusammen sinkt. Der herbeigerufene Arzt möchte sich nicht festlegen und stellt den Totenschein mit einer ungeklärten Todesursache aus. Kommissar Große Jäger steht zunächst vor einem Rätsel, denn alle Anwesenden sind gut miteinander befreundet und zudem Nachbarn, die sich wirklich gut verstehen. Doch erstens kann man niemand hinter die Stirn schauen und zweitens bröckelt die Fassade...
Hannes Nygaard lädt zum nachbarschaftlichen Grillen ein und lässt verführerische Grillaromen durch die Seiten ziehen. Es ist ein wirklich gemütliches Stelldichein, an dem seine Leser:innen teilhaben dürfen. Und doch ist die Stimmung irgendwie angespannt und unterschwellige Misstöne sind zu vernehmen, die in kleinen Sticheleien ihren Ausdruck finden.
Das Ganze endet mit dem Tod von Renate von Jarchow und das Rätselraten fängt an. Was auf den ersten Blick noch wie das Zusammentreffen von wirklich guten Nachbarn, die im Verlauf der Jahre zu echten Freunden geworden sind, aussieht, entwickelt sich nach und nach zu einer Büchse der Pandora, die mit den tragischen Ereignis geöffnet worden ist. Der Autor lässt tief in menschliche Abgründe blicken, die bisher hinter dem schönen Schein gewohnt haben.
Da sich alles in der der kleinen Straße abspielt, bewegen sich die Leser;innen mit dem Husumer Kult-Duo im Mikrokosmos und decken immer neue Geheimnisse auf, die nicht nur erkenntnisreich sind , sondern auch teilweise eine unglaubliche Unverfrorenheit ans Tageslicht bringen, mit der hier gelogen wird, dass sich die Balken biegen.
Die Ermittlungen gleichen dem Wühlen im Sündenpfuhl, sodass sie die Gartenzwerge bei Pfeiffers im Garten verschämt die roten Zipfelmützen über die Augen ziehen. Manche Erkenntnisse liegen schon recht früh auf der Hand und führen bei erfahrenen Leser:innen im Krimi-Genre dazu, dass die Auflösung schon zum Greifen nah ist. Jedoch bleibt es bis zum Schluss spannend, welche Hinter- & Beweggründe letztendlich dazu geführt habe, dass Renate von Jarchow aus dem Weg geräumt wurde.
Auf gute Nachbarschaft hinterm Deich ?! Bei Hannes Nygaard wohl kaum, denn er kitzelt das Böse aus den Menschen und macht sie alle zu potentiellen Verdächtigen.
Das Ostseekartell
Bewertung von katikatharinenhof am 29.09.2022
Milieu-Krimi mit unzähligen Verbrechen und jeder Menge Höchstspannung
Das LKA Kiel muss in einem Fall ermitteln, bei der ein 16jähriger durch eine Überdosis ums Leben kam, denn es handelt sich hier um einen astreinen geplanten Mord. Je tiefer die Ermittelnden graben, desto dreckiger wird das Umfeld. Der Schock sitzt tief, als eine Kollegin zum Opfer wird und die ganze Brutalität der Drogenszene zu spüren bekommt. Lüder Lüders muss handeln, um Schlimmeres zu vermeiden, doch die Leichen reihen sich wie blutige Perlen aneinander....
Hannes Nygaard wetzt die Messer und schockiert seine Leser:innen mit einer unglaublichen Brutalität, die in seinem Roman für atemlose Spannung und fast schon traumatisierende Bilder sorgt. Nahezu sprach- & fassungslos werden die Lesenden Zeug:innen, wie sich das organisierte Verbrechen immer wieder neu firmiert und eine Schneise der Verwüstung hinterlässt.
Es sind Gegner, die nicht nur skrupellos und erbarmungslos immer wieder ihre "Marken" setzen und dabei zeigen, dass Verbrechen auch mit einer gewissen Raffinesse und Cleverness geplant und durchgeführt werden. Nach und nach zeigen sich die fein gesponnenen Netze, die weit über die deutsche Grenze hinausgehen. Zwar werden hier einige gängige Klischees bedient, aber in diesem Krimi passen die Schablonen wie die Faust aufs Auge.
Drogenhandel und Geldwäsche sind von langer Hand geplant und Nygaard beleuchtet in seiner Handlung das Milieu mit all seinen Schattenseiten. Ist zu Beginn noch ganz schwer ein Zusammenhang zwischen all den Verbrechen zu erkennen, entwickelt sich immer mehr ein Geflecht aus Gewalt, Grausamkeit und fast schon barbarischen Rachefeldzügen. Ich muss ehrlich gestehen, dass mein Nervenkostüm manchmal ziemlich gelitten hat und mir die Bilder der gepeinigten Polizistin schwer zu schaffen machen. Sie haben mir beim Lesen regelrecht körperliche und seelische Qualen bereitet und ich musste das Buch zur Seite legen, um das Gelesene sacken zu lassen.
Nygaard versteht es aber immer wieder, die grausamen Szenen mit einem sehr spannenden Plot und auch dem ein oder anderen Schmunzler abzumildern und gerade die wilden Verfolgungsjagden sind sehr temporeich und gut zu lesen.
Bis zum Schluss bleibt der Drahtzieher im Verborgenen und die Auflösung überrascht und macht nachdenklich. Denn wer garantiert, dass es nicht genau so im Tagesgeschehen ablaufen könnte ? Der Krimi überzeugt mit jeder Menge Höchstspannung, unzähligen Verbrechen und einem sehr gut recherchiertem Milieuhintergrund, aber ich muss leider wegen der für mich zu brutalen Bilder einen Stern abziehen.
Tod in der Marsch
Tod in der Marsch ist der dritte "Hinterm Deich Krimi" von Hannes Nygaard, den ich innerhalb von vier Wochen gelesen habe. Das Ermittlerteam finde ich sehr gelungen, die Charktere werden prima herausgearbeitet. Die Figuren bei "Tod in der Marsch" sind teils stark überzeichnet, besonders das Mitarbeiterteam, aber auch die Führungsspitze und der Finanzbeamte. Obwohl ich kein Küstenmensch bin, finde ich die Beschreibungen sehr gut und das Lesen macht viel Spaß.
Tod in der Marsch
»Man hört so viel von Kindesentführung, schoss es Frau Pohl durch den Kopf. Doch sie beruhigte sich gleich selbst wieder: Quatsch! Nicht bei uns. In Husum gibt es so etwas nicht.«
Hauptkommissar Christoph Johannes wird aus Kiel nach Husum versetzt. Die Arbeit der Polizei dort stellt normalerweise keine allzu große Herausforderung dar, doch diesmal ist es anders. Eine junge Frau und ihre kleine Tochter werden vermisst und Christoph und seine Kollegen merken schnell, dass etwas Furchtbares geschehen sein muss.
Die Suche nach den Vermissten führt die Beamten in ein kleines Dorf, in dem das Leben sicher und das Umfeld idyllisch erscheint. Vorausgesetzt natürlich, man gehört zur alteingesessenen Dorfgemeinschaft…
Dieser Krimi hatte mich thematisch und von der Örtlichkeit her sehr gereizt. Gerne hätte ich eine noch bessere Bewertung abgegeben, doch erscheint mir speziell die Krimihandlung arg vorhersehbar, hielt für mich keine großen Überraschungen bereit.
Wenn man aber über die Krimihandlung hinausblickt, wird es interessant. Hier dreht sich alles um Opfer, Außenseiter und gesellschaftliche Verlierer. Das vermeintlich gesunde Volksempfinden hat schnell einen Schuldigen ausgemacht, Christoph und sein Team hingegen suchen weiter den wahren Täter. Eine Auflösung gibt es, ein glückliches Ende sieht aber anders aus. Insofern erscheint das Buch leider sehr realistisch.
Einer von Christophs Kollegen scheint ein interessanter Charakter zu sein, seine Aktivitäten und sein Verhalten ließen mich manches Mal grinsen. Er befindet sich in einer nördlichen Küstenregion und benimmt sich wie im vielzitierten Wilden Westen. Die übrigen Charaktere, auch Christoph selbst, blieben blass und erscheinen auch nicht gerade vielschichtig. Ich sehe hier aber trotzdem Entwicklungspotential und werde daher schauen, wie es im Folgeband weitergeht.
Fazit: Als Krimi nur Durchschnitt, aber eine sehr gute Milieustudie. Ich gebe der Reihe mit Band 2 eine weitere Chance.
Mehr anzeigen »