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Autor im Porträt
Hilary Mantel
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Sprechen lernen (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
In >Sprechen lernen derben Klatschmäulern geplagten Orte«, die zum Schauplatz eben jener Momente werden, die den jungen Protagonisten und Protagonistinnen noch lange in Erinnerung bleiben. Momente, die ihr Leben für immer prägen werden: das Verschwinden des leiblichen Vaters, die neue Identität der Mutter, das plötzliche Verlorengehen und das mühsame Sprechenlernen. Leicht, aber voller Hintersinn und mit gnadenlosem Witz gewährt uns die zweifache Booker-Preisträgerin einen erzählerischen Einblick in die Rätsel ihrer Kindheit und Jugend, ohne sie je in Gänze aufzulösen. »Diese Erzählungen bergen Welten, die so groß sind wie die der längsten Romane Mantels.« THE NEW YORK TIMES BOOK REVIEW…mehr
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18,99 €
Sprechen lernen
Gebundenes Buch
In 'Sprechen lernen' folgen wir Hilary Mantels Figuren ins England der Fünfziger- und Sechzigerjahre, betreten abgelegene Dörfer und Schrottplätze, besuchen altmodische Kaufhäuser und Klosterschulen. Es sind diese unscheinbaren, »von rauen Winden und derben Klatschmäulern geplagten Orte«, die zum Schauplatz eben jener Momente werden, die den jungen Protagonisten und Protagonistinnen noch lange in Erinnerung bleiben. Momente, die ihr Leben für immer prägen werden: das Verschwinden des leiblichen Vaters, die neue Identität der Mutter, das plötzliche Verlorengehen und das mühsame Sprechenlernen. Leicht, aber voller Hintersinn und mit gnadenlosem Witz gewährt uns die zweifache Booker-Preisträgerin einen erzählerischen Einblick in die Rätsel ihrer Kindheit und Jugend, ohne sie je in Gänze aufzulösen.»Diese Erzählungen bergen Welten, die so groß sind wie die der längsten Romane Mantels.«THE NEW YORK TIMES BOOK REVIEW…mehr
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© John Haynes
Hilary Mantel
HILARY MANTEL, geboren 1952 in Glossop, gestorben 2022 in Exeter, England, war nach dem Jurastudium in London als Sozialarbeiterin tätig. Für ihre Romane >Wölfe< (2010) und >Falken< (2013) wurde sie jeweils mit dem Booker-Preis, dem wichtigsten britischen Literaturpreis, ausgezeichnet. Bei DuMont erschien außerdem u. a. die Autobiografie >Von Geist und Geistern< (2015) und zuletzt der dritte Band der Tudor-Trilogie >Spiegel und Licht< (2020).Kundenbewertungen
Spiegel und Licht / Tudor-Trilogie Bd.3
Habe Band eins und zwei schon gelesen und konnte das Erscheinen des dritten Bands kaum erwarten. Bin gespannt wie Mantel die eigentlich aus der Historie schon bekannte Geschichte zuende erzählt. Seit Harris' Cicero Trilogie habe ich kein so fesselnd neu erzähltes Historienpanorame mehr gelesen.
Spiegel und Licht / Tudor-Trilogie Bd.3
Bewertung von Havers am 15.05.2020
Englische Geschichtsschreiber/Historiker sind schon eine seltsame Spezies. Beeinflusst vom Zeitgeist wurde ein Richard I. (Löwenherz) jahrhundertelang idealisiert, Richard III. hingegen in Grund und Boden verdammt. Ähnliches widerfuhr auch Thomas Cromwell, dem schillernden Staatsmann und mächtigen Ratgeber Heinrichs VIII., der in Hilary Mantels Tudor-Reihe im Mittelpunkt steht.
„Spiegel und Licht“ ist der abschließende Band der Trilogie und richtet den Fokus auf die letzte Lebensjahre Cromwells, beginnend nach der Hinrichtung Anne Boleyns 1536, an deren Sturz er maßgeblich beteiligt war. Zuerst gilt es für ihn, denn sein König braucht eine neue Gefährtin, eine die ihm endlich den ersehnten Thronfolger schenkt. Cromwells Hilfe ist wieder einmal gefragt. Jane Seymour erfüllt die Erwartungen hinsichtlich der Geburt des männlichen Nachkommens, aber sie stirbt im Kindbett. Anna von Kleve, Ehefrau Nr. 4, erfüllt Heinrichs Erwartungen allerdings nicht, und diesen „Missgriff“ verzeiht er Cromwell nicht. Dessen Macht schwindet nun Tag für Tag, aber man fragt sich, ob er, geblendet von Aufstieg und Position, das nicht sieht oder nicht sehen will. Sich nicht vorstellen kann, dass sich sein König, gegen ihn wenden wird. Wie es endet ist bekannt. Die Gunst seines Königs verloren, der für ihn „Spiegel und Licht der Christenheit“ ist, wird er des Hochverrats und der Ketzerei angeklagt und schuldig gesprochen und muss schließlich 1540 den Gang zum Schafott antreten.
Hilary Mantel lässt uns mit ihrer Cromwell/Tudor-Trilogie tief in die englische Renaissance eintauchen. Natürlich hält sie sich an die verbrieften Daten und Ereignisse, vermeidet aber dabei das kitschig-romantisierende Klischee, das fast allen historischen Romanen anhaftet. Ihr Cromwell ist zwar ein Mann ohne Skrupel, wenn es um die Unterstützung des Königs geht, hat aber auch eine Vision, die sich aus dem Erlebten speist. England soll besser werden, und deshalb bedarf es einer Erneuerung der Kirche, um damit den Einfluss des Papstes zurückzudrängen.
Da die Autorin im Präsens schreibt und die Ereignisse aus Cromwells subjektiver Sicht schildert, kann der Leser hautnah teilhaben, ist mittendrin, bewegt sich mit dem Protagonisten in dieser spannenden Epoche, teilt dessen Gedanken.
Allen nachdrücklich empfohlen, die sich, wenn auch nur ein bisschen, für die englische Geschichte interessieren. Momentan gibt es im Bereich des literarischen Historienromans nichts Besseres!
Und ich lehne mich jetzt nicht weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass auch dieser abschließende Band, wie bereits die beiden Vorgänger, mit dem Booker Prize ausgezeichnet wird.
Falken / Tudor-Trilogie Bd.2
Vom Strippenzieher im Hintergrund
Auch für den zweiten Teil ihrer Cromwell-Trilogie mit dem Titel «Falken» hat Hilary Mantel 2012 wieder einen Booker-Prize verliehen bekommen, drei Jahre nach dem ersten Teil. Ein weiterer Riesenerfolg für die 2014 von der Queen zur Dame Commander des Order of the British Empire ernannte britische Schriftstellerin. Ein wenig erklärt diese altmodisch wirkende Adelstümelei auch die große Begeisterung der Briten für historische Stoffe, und ‹Dame Hilary› hat da mit ihren historischen Romanen unbestritten Maßstäbe gesetzt. Zumal der ebenso populäre wie berüchtigte Heinrich VIII. auch hier wieder den geschichtlichen Dreh- und Angelpunkt bildet, es geht mal wieder um seine Frauen.
Der englische König hat mit Rom gebrochen, die anglikanische Kirche gegründet und damit endlich seine Scheidung von Katharina von Aragon möglich gemacht. Seine zweite Frau Anne Boleyn und ihr familiärer Clan reüssieren nun bei Hofe, und Lordkanzler Thomas Cromwell, der all dies geschickt und intrigant eingefädelt hat, beginnt durch seine Skrupellosigkeit fast synchron zur neuen Königin ebenfalls einen allseits beneideten Aufstieg. Er wird einer der mächtigsten Männer im England des sechzehnten Jahrhunderts. Aber nachdem auch Anne dem König keinen männlichen Thronfolger schenkt, verliebt sich Heinrich VIII. bei einem Besuch auf dem Stammsitz der Familie Seymour in die stille Jane. Neben der Unfähigkeit seiner Frau, männliche Nachkommen zu gebären, für ihn also ein weiterer guter Grund, sich endlich von Anne zu trennen, er will nun unbedingt Jane Seymour heiraten. Wieder zieht Cromwell im Hintergrund die Fäden und bewirkt, dass Anne Boleyn wegen angeblicher Untreue und Hochverrat zum Tode verurteilt wird.
In der Zeit des Übergangs vom späten Mittelalter zur Renaissance angesiedelt, wird in diesem Roman das Panorama einer höfischen Gesellschaft beschrieben, deren Vorstellungen und Gedanken uns Heutigen völlig fremd erscheinen. Sich eng an die historische Wahrheit haltend beschreibt die Autorin minutiös ein unbekümmert herbei phantasiertes, fiktives Geschehen, das gleichwohl sehr real wirkt, nicht zuletzt auch durch seine sprachlich ‹heutigen› Dialoge. Neben ihrer beneidenswerten Fantasie ist dies insbesondere Hilary Mantels bewährtem Schreibstil zu verdanken. Sie erzählt nämlich konsequent im Präsens und erzeugt damit eine Gegenwart, in die man sich unmittelbar eingebunden fühlt als Leser, man ist quasi Zaungast des komplizierten höfischen und fast undurchschaubaren politischen Geschehens. Welches zudem dann auch noch spannend ist, denn selbst wenn man die Tudor-Geschichte in groben Zügen bereits kennt, kommen dank der akribischen Recherche der Autorin hier noch etliche weitgehend unbekannte Details ans Licht. Fern jeder Romantik und ohne psychologische Tiefenlotungen stattet sie zudem ihre sehr lebendig wirkenden Figuren mit viel Menschlichkeit aus und hält sich als Erzählerin unsichtbar im Hintergrund, wodurch ein fast reportageartiger Prosatext entsteht.
Ein Höhepunkt gekonnten Erzählens ist sicherlich die grausige Hinrichtung von Anne Boleyn, von der kein noch so winziges Detail unerwähnt bleibt, wahrlich nichts für empfindliche Gemüter. In ihrem Nachwort weist die Autorin auf die kontroversen Diskussionen über die näheren Umstände von Annes gewaltsamem Sturz hin und auf die eher spärliche und zudem auch noch unsichere Beweislage. Insbesondere aber geht es ihr um den einflussreichen und undurchschaubaren Sekretär des Königs. Im Nachwort schreibt sie dazu, sie versuche zu zeigen, «wie ein paar entscheidende Wochen aus Sicht Thomas Cromwells ausgesehen haben mögen», dem Strippenzieher im Hintergrund. Und weist mit dem Konjunktiv darauf hin, dass sie da wohl manches ergänzen musste. Ohne Zweifel ist der Königin des historischen Romans mit «Falken» wieder ein großes Werk gelungen. Die Begeisterung deutscher Leser dafür dürfte sich allerdings mangels spezifisch britischen Nationalgefühls in engen Grenzen halten.
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