
Autor im Porträt
Johann W. von Goethe
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Faust
Gebundenes Buch
Nele Heaslip über "ihren" Faust: Goethes Faust ist für mich einer der bedeutendsten Texte der deutschen Literatur. Es ist zugleich auch ein Text, an den man sich sehr gewöhnt zu haben scheint - ein Text, in dem jeder zweite Vers zum geflügelten Wort geworden ist, den man in der Schule tausendmal wiederkäuen musste, der auf der Bühne auf tausend verschiedene Weisen inszeniert worden ist. Man könnte glatt dem Irrtum verfallen, dass mit dem Faust nun nichts Neues mehr anzufangen sei, und dass man ihn endlich getrost archivieren könne. Ich denke dagegen, dass wir mit Goethes Faust niemals fertig sind. Ich denke, dass der Faust sich jeder neuen Zeit, jeder neuen Gesellschaft auf neue Weise offenbart. Oder eben auf alte Weise - denn auch das Altbewährte kann so innovativ über die Gegenwart hereinbrechen wie das Nie Dagewesene. Die besten Geschichten sind diejenigen, die sich immer wieder erzählen lassen, und dabei nichts von ihrem Zauber verlieren. Deswegen war es mir auch wichtig, Goethes Text in dieser grafischen Inszenierung so weit wie möglich beizubehalten. Hier spielt die Geschichte des verzweifelten Gelehrten, der eine Wette mit dem Teufel eingeht, in drei sich abwechselnden Zeitebenen - im Mittelalter, im Nationalsozialismus und in der Gegenwart. Die Idee für die Dreiteilung der Handlung ergab sich für mich nach und nach - doch sobald ich anfing, zu zeichnen, bemerkte ich mit Erstaunen, dass der Rest wie von selbst geschah. Faust machte sich selbstständig und passte sich den neuen Zeitebenen an, als wäre er eigens für sie geschrieben worden - das Stück nahm Bedeutungen an, die ich zuvor kaum darin vermutet hatte. Und es ergaben sich gesellschaftskritische Fragestellungen über die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt, Individuum und Gesellschaft und um die (Dis)kontinuität von Täter- und Opferrollen, die auf die heutige Zeit so gut zutreffen wie einst auf Goethes Zeit. Vielleicht bedeutet das, dass wir uns in diesen 217 Jahren Faust kaum verändert haben - als Menschen und als Gesellschaft. Das würde jedenfalls meine Ansicht bestätigen, dass der kluge, übermütige, weit- und kurzsichtige Heinrich Faust den Menschen selbst verkörpert. Der Mensch, der sowohl in seiner sensiblen Weitsicht die Fähigkeit aufweist, die Welt von ihren zahllosen, menschengemachten Konflikten zu erlösen - als auch in seiner Unersättlichkeit die Tendenz, sie tiefer ins Verderben zu stürzen.…mehr
32,00 €
Italienische Reise: Mit zeitgenössischen Illustrationen
Buch mit Leinen-Einband
In seinem Reisebericht »Italienische Reise« beschreibt Johann Wolfgang von Goethe seinen Italienaufenthalt zwischen September 1786 und Mai 1788. Das ursprünglich zweiteilige Werk basiert auf seinen Reisetagebüchern, entstand jedoch erst wesentlich später, zwischen 1813 und 1817. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) ist auch 190 Jahre nach seinem Tod noch der bekannteste und meistgelesene deutsche Dichter. Goethes literarisches Schaffen umfasst u.a. Gedichte, Romane und Novellen, Dramen, autobiografische Prosa sowie naturwissenschaftliche Schriften.…mehr
13,00 €

Bild: Wikipedia
Johann W. von Goethe
Johann Wolfgang Goethe (seit 1782: von; 28. 8. 1749 Frankfurt a. M. - 22.3. 1832 Weimar) hat als Lyriker, Prosa-Autor und Dramatiker Epoche machende
Werke des Sturm und Drang und der Klassik mit europaweiter Wirkung
verfasst. Von Herzog Karl August von Sachsen-Weimar für den Weimar Hof
verpflichtet, wo er u. a. für das Theater zuständig war, prägte er in der
Zusammenarbeit mit Schiller besonders die Epoche der Weimarer Klassik.
Goethes Interessen erstreckten sich auch auf unterschiedlichste
Wissenschaften, zu denen er umfangreiche Schriften beitrug.
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Kundenbewertungen
Der Erlkönig
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Diese Ausgabe der Reihe „Poesie für Kinder mini“ bringt Kindern die Ballade des Erlkönig von Johann Wolfgang von Goethe näher. Auf handliche Weise mit wunderschönen Bildern ist dieser bekannte Ritt hier erzählt.
Tatsächlich hatte ich zu meiner Schulzeit keinerlei Berührung mit dem Erlkönig, insofern habe ich mich nun auf diese schöne Ausgabe davon gefreut. Die Reihe „Poesie für Kinder“ kenne ich generell schon, von der neuen Mini-Reihe war es jetzt die erste Ausgabe, die ich kennenlernen durfte.
Mit wunderschönen und verständlichen, dennoch phantasievollen Zeichnungen wird diese bekannte Ballade hier erzählt. Der geläufige Text ist auf die vielen Bilder gut aufgeteilt. Die Ballade ist in ihrer ursprünglichen Fassung enthalten.
Die Altersempfehlung für dieses Buch liegt bei sieben Jahren, was durchaus gut passen kann. Wir haben es früher gelesen, allerdings mit spontan abgeändertem Schluss. Mit sieben Jahren ist man für den eigentlichen Schluss (totes Kind) dann schon etwas empfänglicher, wenngleich es natürlich schon heftig ist.
Mir hat die Umsetzung hier gut gefallen, ich mag es, wie man Kindern bekannte Werke in dieser Form näher bringt. Zumal die handliche Größe absolut toll dafür ist.
Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.