
Autor im Porträt
Sinclair Lewis
zur AutorenweltToptitel von Sinclair Lewis
Elmer Gantry
Broschiertes Buch
"Elmer Gantry" ist ein sozialkritischer Entwicklungsroman des Literaturnobelpreisträgers Sinclair Lewis aus dem Jahr 1927.
16,29 €
Die Hauptstraße
Broschiertes Buch
"Main Street" ist ein satirisch-sozialkritischer Roman von Sinclair Lewis aus dem Jahr 1920. Sein Erscheinen war eines der sensationellsten Ereignisse der amerikanischen Verlagsgeschichte. 1922 erschien eine deutsche Übersetzung mit dem Titel "Die Hauptstraße. Carola Kennicotts Geschichte", weitere deutsche Übersetzungen wurden 1927 und 1963 veröffentlicht. 1996 erschien eine Neuübersetzung unter dem Titel "Main Street. Die Geschichte von Carol Kennicott".…mehr
12,79 €

Sinclair Lewis
Sinclair Lewis (* Sauk Centre 1885, † Rom 1951) wurde mit Romanporträts der amerikanischen Gesellschaft bekannt, in der er deutliche Kritik an den Zuständen seiner Zeit übte. Lewis arbeitete als Journalist und reiste viel. Sein literarischer Durchbruch gelang ihm 1920 mit dem Roman "Hauptstraße", einer Satire über das Kleinstadtleben im Mittleren Westen der USA. Das Werk leitete eine Serie von fünf großen Romanen ein, die alle satirische Schilderungen repräsentativer Typen in den USA der 1920er-Jahre enthalten. 1930 wurde Sinclair Lewis als erstem Amerikaner der Literaturnobelpreis verliehen.Kundenbewertungen
Main Street
Bewertung von sommerlese am 27.07.2018
Dieser Roman spielt Anfang des 20. Jahrhunderts, als gerade die ersten Autos aufkamen und Flugzeuge noch der Zukunft angehörten. Die Kleinstadtbewohner waren Bauern mit eurpopäischen Wurzeln, sie arbeiteten hart, lebten bescheiden, besuchten ihre Kirchen und pflegten kleinbürgerliche Geselligkeit.
Der Roman erzählt die Geschichte von Carol Kennicott, einer jungen Frau mit Idealen, sie möchte etwas in ihrem Leben bewegen. Als sie 1910 einen Landarzt heiratet und mit ihm aufs Land zieht, nach Gopher Prairie in Minnesota, wird schnell deutlich, dass Carol sich hier inmitten der kleingeistigen und spießigen Bewohner nicht wohl fühlt. Die Menschen sehen in allen Zugezogenen nur Außenseiter, lästern über alles Neue und können kaum Toleranz aufbringen. Doch Carol lässt sich so schnell nicht entmutigen, sie ist engagiert genug und versucht immer wieder, durch Kulturangebote wie Tanzabende, Theater und Bibliothek frischen Wind in das öde Landleben einziehen zu lassen. Immer wieder scheitert sie, wird belächelt und bekommt nur schräge Blicke der anderen Bewohner zugeworfen. Weltgewandtheit kann man nicht vermitteln, es muss auch gewollt sein. Das gilt auch für ihren Ehemann, der anfangs noch von ihrer sprühenden Lebendigkeit begeistert war und sich auf dem Land wieder in einen spießigen Dörfler verwandelt, für den Frauen nur für Haushalt und Kinder zuständig sind.
Es war ermüdend, wie häufig Carols Aufmüpfigkeit für Veränderungen ständig gegen eine Wand von Widerstand von Seiten der provinziellen Hinterwäldler lief. Es war ein Auf und Ab von Anpassung und Aufstand gegen die Engstirnigkeit der Kleinstädter. Daneben sorgten einige schöne landschaftliche Beschreibungen für etwas Abwechslung, doch weiterführende Handlungen konnte ich nicht erkennen. Insofern musste ich mich ziemlich durch das Buch mühen.
Unterschiedliche Charaktere sind reichlich vorhanden, allesamt mehr oder weniger austauschbar.
Vom Schreibstil her lässt sich der Roman sehr gut lesen, insgesamt ist er allerdings viel zu ausgeschmückt und weitschweifig, wenn man bedenkt, das einige Handlungen immer nach dem gleichen Schema ablaufen. Letztendlich ändert sich nicht viel an der Ausgangssituation in Gopher Prairie.
Als der Roman 1920 erschien war er wohl ein "reaktionäres" Buch, heutzutage ist das nicht unbedingt nachvollziehbar. Für mich erscheint dieses Buch als eine Zustandsbeschreibung vom amerikanischen Mittelstand, den man auch heute noch in provinzieller Lebensart vorfindet.
Allerdings kann man gesellschaftskritische Romane auch anders darstellen, dafür hätte dieses Buch den Nobelpreis für Literatur vielleicht nach heutiger Ansicht nicht unbedingt verdient. Doch darüber möchte ich mit keine Kritik anmaßen, die Zeiten für kritische Literatur haben sich jedoch gewaltig geändert, was man von den dargestellten urbanen Kleinbürgern nicht unbedingt behaupten kann. Die gibt es noch immer.
Dieses Buch wirkt melancholisch und trägt durchgängig die Hoffnung auf Veränderung in sich. Die Protagonistin Carol ist kritisch, hinterfragt vieles, möchte Dinge verändern, darin ist sie schon fast fanatisch. Sie ist gegen das Spießertum, doch sie lebt ein ebensolches Leben. Es geht ihr um den Wert des Lebens. Doch sie kämpft gegen Windmühlenflügel an, ihre Bemühungen scheitern von Mal zu Mal.
Ein melancholisch wirkender Roman, der den Zeitgeist der 1920er Jahre wiedergibt und trotzdem heute noch aktuell erscheint. Insgesamt wirkt die Handlung allerdings recht langatmig, denn sämtliche Hoffnung auf Verä