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Titus Müller
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Die Dolmetscherin
Broschiertes Buch
Mit Fakten und Fiktion erzählt Titus Müller eine große Geschichte vor dem Hintergrund historischer Ereignisse
Asta arbeitet als Dolmetscherin im Kurhotel »Palace« in Mondorf-les-Bains, wo die US-Armee gefangengenommene Nazi-Größen interniert. Am 20. Mai 1945 reist ein neuer Gast an. Er bringt 16 Koffer, eine rote Hutschachtel und seinen Kammerdiener mit. Es ist Hermann Göring, Oberbefehlshaber der Luftwaffe und Hitlers designierter Nachfolger. Asta übersetzt bei den Verhören, reist dann mit nach Nürnberg zu den Prozessen und wird jeden Tag im Gerichtssaal anwesend sein, die abscheulichsten Dinge zu hören bekommen und sie zudem ins Englische übertragen müssen. Umso empfänglicher ist sie für Leonhard, ein junger, sensibler Mann, der ihr sanft den Hof macht. Doch seine Vergangenheit ist undurchsichtig und er stellt verdächtig viele Fragen zu den Prozessen ...…mehr
Asta arbeitet als Dolmetscherin im Kurhotel »Palace« in Mondorf-les-Bains, wo die US-Armee gefangengenommene Nazi-Größen interniert. Am 20. Mai 1945 reist ein neuer Gast an. Er bringt 16 Koffer, eine rote Hutschachtel und seinen Kammerdiener mit. Es ist Hermann Göring, Oberbefehlshaber der Luftwaffe und Hitlers designierter Nachfolger. Asta übersetzt bei den Verhören, reist dann mit nach Nürnberg zu den Prozessen und wird jeden Tag im Gerichtssaal anwesend sein, die abscheulichsten Dinge zu hören bekommen und sie zudem ins Englische übertragen müssen. Umso empfänglicher ist sie für Leonhard, ein junger, sensibler Mann, der ihr sanft den Hof macht. Doch seine Vergangenheit ist undurchsichtig und er stellt verdächtig viele Fragen zu den Prozessen ...…mehr
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Die Dolmetscherin (eBook, ePUB)
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Mit Fakten und Fiktion erzählt Titus Müller eine große Geschichte vor dem Hintergrund historischer Ereignisse Asta arbeitet als Dolmetscherin im Kurhotel »Palace« in Mondorf-les-Bains, wo die US-Armee gefangengenommene Nazi-Größen interniert. Am 20. Mai 1945 reist ein neuer Gast an. Er bringt 16 Koffer, eine rote Hutschachtel und seinen Kammerdiener mit. Es ist Hermann Göring, Oberbefehlshaber der Luftwaffe und Hitlers designierter Nachfolger. Asta übersetzt bei den Verhören, reist dann mit nach Nürnberg zu den Prozessen und wird jeden Tag im Gerichtssaal anwesend sein, die abscheulichsten Dinge zu hören bekommen und sie zudem ins Englische übertragen müssen. Umso empfänglicher ist sie für Leonhard, ein junger, sensibler Mann, der ihr sanft den Hof macht. Doch seine Vergangenheit ist undurchsichtig und er stellt verdächtig viele Fragen zu den Prozessen ...…mehr
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Titus Müller
Titus Müller, geboren 1977, studierte Literatur, Geschichtswissenschaften und Publizistik. Mit 21 Jahren gründete er die Literaturzeitschrift »Federwelt« und veröffentlichte seither mehr als ein Dutzend Romane. Er lebt mit seiner Familie in Landshut, ist Mitglied des PEN-Clubs und wurde u.a. mit dem C.S. Lewis-Preis und dem Homer-Preis ausgezeichnet. Seine Trilogie um »Die fremde Spionin« brachte ihn auf die SPIEGEL-Bestsellerliste und wird auch von Geheimdienstinsidern gelobt.Kundenbewertungen
Das verborgene Weihnachtskind
Bewertung von misspider am 10.10.2024
Eine Weihnachtsgeschichte, in der eine KI mitspielt, hat mich neugierig gemacht, genauso wie das wunderschöne Cover, das diese ungewöhnliche Kombination auf subtile Weise darstellt. Der Umstand, dass das Buch in einem christlichen Verlag erschienen ist, hat mich skeptisch gemacht. Aber ich bin positiv überrascht worden: die Rolle der KI, die Mitgefühl entwickelt, ist richtig gut umgesetzt worden, und es werden nebenbei sowohl positive als auch negative Aspekte von Künstlichen Intelligenz dargestellt, ohne zu werten. Ein christlicher Aspekt mag auch enthalten sein (wie schon der Verlag vermuten liess), jedoch nicht so aufdringlich dass es mich gestört hätte. Und so entwickelt sich eine wunderbare Geschichte über Menschen, die zwar im selben Haus nebeneinander her wohnen, aber nicht miteinander.. Bis zu diesem Weihnachten, wo sich die Ereignisse überschlagen und die Menschen zwingen, zusammenzuhalten. Dabei lernen sie nicht nur ihre Nachbarn, sondern auch sich selbst besser kennen. Der Schreibstil hat mich sofort begeistert und die Geschichte war absolut ungewöhnlich - und ungewöhnlich gut.
Fazit: für mich schon jetzt die beste Weihnachtgeschichte des Jahres.
Die Dolmetscherin
Sehr lesenswert
Titus Müller legt in seinem exakt recherchierten, sehr empfehlenswerten Buch „Die Dolmetscherin“ den Focus auf den ersten Nürnberger Prozess, in dem sich die 24 Hauptangeklagten der Planung, der Vorbereitung, der Einleitung und Durchführung eines Angriffskrieges, Verbrechen an der Zivilbevölkerung und Kriegsgefangenen sowie Massenmord in den Vernichtungslagern zu verantworten hatten.
Im Badeort Mondorf-les-Bains, im Großherzogtum Luxemburg, internierte die US-Armee führende Nazi-Größen. Mit Görings Anreise werfen wir einen ersten Blick in das Palace-Hotel, in dem die ersten Verhöre stattfanden. Es war im Mai 1945, kurz nach Deutschlands Kapitulation. Görings Größenwahn kommt durch, er gibt sich auch später, als er nach Nürnberg übergeführt wird, von sich überzeugt, verhöhnt und verachtet die Justiz, führt diese bei jeder sich bietenden Gelegenheit nur zu gerne vor. Er liebt dramatische Auftritte, wähnt sich noch immer – trotz seiner Degradierung - als Hitlers Nachfolger.
Die fiktive Figur Asta ist es, die als Dolmetscherin fungiert. Die gebürtige Deutsche ist in jungen Jahren in die USA ausgewandert, sie beherrscht beide Sprachen perfekt in Wort und Schrift und überzeugt mit ihrem Gespür für sprachliche Feinheiten. Zunächst wird sie in Luxemburg und dann in Nürnberg als Simultandolmetscherin eingesetzt. Ihrer Figur haftet etwas Düsteres an, auch für Geheimdienste ist sie interessant, sie lebt äußerst gefährlich.
Zwischendurch dann ist es Leo, den sie schon in Luxemburg als normalen Kriegshäftling kennenlernt. Ihre Wege kreuzen sich immer wieder, auch er kehrt zurück nach Nürnberg, zu seiner kleinen Familie. Und auch er hat noch eine Rechnung offen, die ihn in riskante Bahnen lenkt.
Titus Müller führt seine Leser von den ersten Verhören in Luxemburg hin zu der Anklage der vier alliierten Mächte, Robert H. Jackson (USA) ist einer der vier Hauptankläger. Die 24 Angeklagten sind hinlänglich bekannt, ich muss sie hier nicht näher bezeichnen. Im Roman allerdings werden uns neben Göring noch etliche der hohen Nazi-Funktionäre in ihren Eitelkeiten und ihrer menschenverachtenden Gesinnung und ihren Taten, die sie vehement leugnen, nähergebracht. Es ist schwer auszuhalten, was diese Massenmörder von sich geben, wie sie sich in ihrer Überheblichkeit auch im Angesicht der drohenden Verurteilung geben.
Und - wir sind im zerbombten Nachkriegsdeutschland. Da ist Leo, der seine Familie in einem Kellerloch wiederfindet. Der Krieg hat nicht nur Städte zerstört, jeder einzelne kämpft ums Überleben. Anhand seines Sohnes und seiner Frau wird die Tragik der Überlebenden offenbart. Und auch Asta hat ein Privatleben, das durch fremde Kräfte in eine äußerst gefährliche Richtung gelenkt wird.
Zunächst haben mich die Hintergründe der Nürnberger Prozesse interessiert. Gelegentlich musste ich innehalten und tief durchatmen, so manch Detail zeigt die inhumane Vorgehensweise der Nazis schonungslos auf. Dennoch will ich es wissen, wie zynisch sie waren, wie barbarisch sie agierten. „Die Dolmetscherin“ ist ein spannender, ein lebendig erzählter historischer Roman, der unsere Geschichte gut lesbar wiedergibt, der gelesen werden sollte.
Die Dolmetscherin
In Titus Müllers neuestem Roman schreiben wir das Jahr 1945. Der Zweite Weltkrieg ist endlich vorbei und die Menschen möchten wieder aufatmen und leben. Doch die Nazigrößen, die das furchtbare Morden der letzten Jahre zu verantworten haben, sollen nicht ungeschoren davonkommen, sondern für ihre grausamen Taten Rede und Antwort stehen. Hier kommt die junge Dolmetscherin Asta Maschner ins Spiel, die zunächst in Mondorf-les-Bains und anschließend in Nürnberg mit ihren guten Sprachkenntnissen übersetzen soll. Auf der Anklagebank sitzt die Elite des NS-Regimes, allen voran der selbstgefällige Hermann Göring, Reichsmarschall und selbsternannter Nachfolger Hitlers. Jeder der Angeklagten hat seine eigene Verteidigungsmethode, schuldig fühlten sich die wenigsten. Den Vogel schießt jedoch Göring ab, indem er die Anklagenden mit seinen immer wieder ändernden Taktiken hart an ihre Grenzen bringt. Die begangenen fast nicht beschreibbaren Taten sind nichts für schwache Nerven und so merkt auch Asta schnell, dass sie ab und zu Abstand gewinnen muss. Da tritt Leo in ihr Leben, der ihr Kraft zu geben scheint, obwohl er selbst am Ende ist …
Wie von dem bekannten Autor Titus Müller gewohnt, merkt man auch an diesem auf wahren Tatsachen basierenden Roman, dass wieder akribisch recherchiert wurde. Auf faszinierende Weise nimmt er mich mit auf eine Reise ins zerbombte Nürnberg vor achtzig Jahren und gewährt mir einen Platz in der ersten Reihe des Gerichtssaals der Nürnberger Naziprozesse. Obwohl ich im Vorfeld schon einiges darüber gehört hatte, merkte ich doch schnell, dass es hier nicht nur darum geht, den Einzelnen zu verurteilen. Nein, diesmal geht es auch um das große Ganze nämlich das Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Geschickt strickt Müller zudem eine Geschichte über die zerrissene Familie rund um genannten Leo und den kleinen Robert, die aufzeigt, wie wenig von dem Wunsch der überlebenden Bevölkerung „einfach nur zu leben“ Wirklichkeit ist. Der Winter ist klirrend kalt, die Wohnmöglichkeiten „few and far between“ und Nahrung und Kohle Mangelware.
Wenn man nun also achtzig Jahre später zurückblickt, ist es umso weniger zu verstehen, was gerade um uns herum, besonders auch in der Ukraine, geschieht. Hat denn wirklich niemand aus der Geschichte gelernt? Titus Müller hat mit „Die Dolmetscherin“ jedenfalls mal wieder ein Werk geschaffen, das aufrüttelt, das bewegt und eigentlich ein wenig Hoffnung vermitteln sollte. Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass das gelungen ist und es viele Menschen erreichen möge.
Lieber Titus, von mir bekommst du beeindruckte fünf von fünf Sternen verbunden mit dem Wunsch, dass dein Buch viel Erfolg haben möge. Ich freue mich heute schon auf das nächste Werk aus deiner Feder und sage bis dahin mal „see you later …“
C.S. Lewis - Ein Leben in Briefen
„Wer alles durchschaut, sieht nichts mehr.“ (Clive Staples Lewis)
Clive Staples Lewis (1898-1963), vielen unter C. S. Lewis für Die Chroniken von Narnia“ bekannt, war ein irischer Schriftsteller, der einen Lehrstuhl für Englische Literatur an der University of Cambridge hatte und ebenso am bekannten Magdalen College der University of Oxford lehrte. Lewis unterhielt enge Freundschaften zu vielen Menschen, u. a. zu J. R. R. Tolkien und Hugo Dyson, deren Einfluss ihn schließlich sich zum Christentum bekennen ließ.
In „C. S. Lewis – Ein Leben in Briefen“ lernt der Leser den Ausnahmeliteraten durch den Autor Titus Müller auf ganz besondere, persönliche Weise kennen, denn das Buch beinhaltet eine Chronologie von Briefen des Schriftstellers an einen Personenkreis wieder, der sich aus Familienmitgliedern, Freunden und Kollegen zusammensetzt. Anhand der Korrespondenz, die Müller für seine Sammlung zu diesem Buch auswählte, darf der Leser den berühmten Literaten auf sehr intensive Art kennenlernen. Lewis schreibt nicht nur über das Wetter oder Bücher, die ihn besonders interessierten, sondern gibt in seinen Briefen vor allem viel von seinem persönlichen Leben, Empfinden und seinen Gedankengängen zu den unterschiedlichsten Themen preis. Dabei sticht vor allem auch seine Einstellung zur Religion hervor, denn Lewis war lange Zeit Theist, bevor er sich dem Christentum zuwandte und dieser Glaube ihn nachhaltig prägte.
Durch die sehr spezielle Briefauswahl durch Titus Müller wird dem Leser eine Persönlichkeit in ganz besonderer Weise präsentiert. C. S. Lewis pflegte zwar regen Kontakt zur Außenwelt, war aber lieber für sich und hing seinen vielen Interessen nach, die ihn auch gedanklich forderten. Man könnte ihn als eigenbrötlerisch bezeichnen, doch damit wird man diesem Ausnahmeliteraten nur bedingt gerecht. Nach der Lektüre der Korrespondenzsammlung hat der Leser einen wunderbaren und vielseitig interessierten Charakter näher kennengelernt sowie einige seiner intelligenten Gedankengänge für sich selbst verinnerlicht.
Titus Müller ist mit „C. S. Lewis – Ein Leben in Briefen“ ein außergewöhnliches Buch gelungen, das viele Literaturbegeisterte und vor allem Anhänger des Autors faszinieren wird. Absolute Leseempfehlung für einen wahren Lesegenuss der ganz besonderen Art!
Das verborgene Weihnachtskind
Bewertung von anne am 04.12.2024
Eine ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte
„Das verborgene Weihnachtskind“ ist alles andere als eine klassische Weihnachtsgeschichte. Titus Müller entführt die Leserinnen und Leser in eine Zukunft, in der Technik unseren Alltag dominiert und Weihnachten ein (fast) vergessenes Fest ist. Im Zentrum stehen ein KI-gesteuertes Haus, höchst unterschiedliche Nachbarn und ein unerwarteter Überfall, der ihre Wege kreuzt und alles auf den Kopf stellt.
Die kurze Geschichte überzeugt durch ihre Leichtigkeit und eine überraschende Erzählweise, die die Leser immer wieder in unerwartete Richtungen führt. Persönlich hat mir besonders die Ausführung des „Charakters“ der KI gefallen.
Müllers Sprache ist flüssig und angenehm zu lesen, was das Buch zu einer echten Wohlfühllektüre macht. Es ist eine Geschichte voller unerwarteter Wendungen, die traditionelle Weihnachtsklischees gekonnt umgeht, dabei aber die Bedeutung von Gemeinschaft und Wärme nie aus den Augen verliert.
„Das verborgene Weihnachtskind“ eignet sich besonders für Leser, die ungewöhnliche Geschichten mögen und bereit sind, sich auf etwas Neues einzulassen. Die futuristische Kulisse, kombiniert mit einer überraschend warmherzigen Botschaft, macht das Buch zu einer Empfehlung für alle, die eine außergewöhnliche Weihnachtslektüre suchen.
Das verborgene Weihnachtskind
In nicht allzu ferner Zukunft möchte die schüchterne Julia einen Brief schreiben, denn sie hat sich in den alleinerziehenden Nachbarn mit der kleinen Tochter verliebt. Die benötigte Hilfe erbittet sie von einem weiteren Nachbarn, einem älteren Mann, der der hauseigenen KI keinen Zugang zu seiner Wohnung erlaubt.
Gewohnt flüssig beschreibt Titus Müller die Situation, die entsteht, als drei Männer das Mädchen entführen wollen, um den Vater zu erpressen, natürlich ebenfalls mit Hilfe von KI. Die hauseigene KI wird empathisch dargestellt. Sie sammelt so viele Informationen über die Bewohner des Hauses wie möglich, um sie in allen Situationen unterstützen zu können. So kann sie auch dem kleinen Mädchen helfen und zahlt dafür einen hohen Preis.
Titus Müller spricht in seiner nur 100 Seiten schmalen Geschichte viele Themen an. Im Vordergrund steht natürlich die KI mit ihren Vor- und vor allem Nachteilen. Aber auch die Themen Alter, Geschenke, Bücher und natürlich Weihnachten und sein Ursprung kommen nicht zu kurz. Nicht zu vergessen sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, die in dieser Geschichte völlig unterschiedliche Personen vereinen können – zumindest für einen Abend.
Fazit: eine wunderbare Geschichte, ein Mix aus Science Fiction, Krimi und dem Ursprung und dem Geist der Weihnacht, die sich ausgezeichnet als Geschenk eignet
Das verborgene Weihnachtskind
Alte Werte in neuen Zeiten
KI Athena ist für die Überwachung eines Hochhauses zuständig, wobei sie nicht nur die Kontrolle über die Einwohner übernommen hat, sondern normalerweise auch Fremden den Zugang zu dem Wohnhaus versperrt. Inzwischen weiß sie alles über die Lebensumstände und Eigenheiten der Hausbewohner, doch es gibt auch einen, der sich nicht überwachen lassen will und eigene Vorkehrungen getroffen hat, um dies zu verhindern. Als sich eine fremde KI in den Mikrokosmos des Hauses einhackt, um finsteren Gestalten für die Entführung eines Kindes Zugang zum Haus zu ermöglichen, finden sich ausgerechnet vier Nachbarn derselben Etage zusammen, die vorher nie miteinander zu tun hatten. Ausgerechnet der KI-Verweigerer Heinrich gewährt den Nachbarn nebst dem Kind Asyl, wo sie nicht nur Schutz genießen, sondern auch die alten Weihnachtsbräuche wieder in Erinnerung gerufen werden. Und KI Athena zeigt plötzlich, dass auch sie doch ein Herz besitzt...
Titus Müller hat mit “Das verborgene Weihnachtskind” eine zauberhafte Geschichte vorgelegt, die trotz ernüchternder Zukunftstechnologie und daraus resultierender allumfassender Kontrolle mit Menschlichkeit, Empathie und dem Geist der Weihnacht überzeugen kann. Der Erzählstil ist flüssig, bildhaft und feinfühlig, der Leser versinkt sofort in den Seiten, um die beängstigende Überwachung mitzuerleben, aber auch die Anonymität des Hochhauses in sich aufzunehmen, wo man seinen nächsten Nachbarn nicht mehr kennt und auf sich allein gestellt ist. Doch gerade der unvorhergesehene Notfall – die geplante Entführung eines Kindes reicher Eltern - lässt die vorher fremden Nachbarn zu einer Gemeinschaft werden. Heinrich, der sich der Zukunftstechnologie verweigert und sein Leben, wie er es immer kannte, selbst in der Hand behalten will, lädt Fremde, darunter die junge Junika, in seine Welt ein, um ein Verbrechen zu verhindern. Gleichzeitig bringt er mit seinem Weihnachtsbaum, den Büchern und den Weihnachtsliedern bei seinen Besuchern alte, lange vergessene Erinnerungen an die Oberfläche. Titus Müller malt nicht nur ein erschreckend realistisch wirkendes Bild über die nahe Zukunft mit KI, sondern öffnet die Herzen seiner Leser mit christlichen Werten wie Hoffnung, Menschlichkeit, Nächstenliebe und Zusammenhalt, während er gleichzeitig die Spannung innerhalb seiner Handlung auf einem hohen Level hält.
Die Protagonisten sind sehr lebensecht gezeichnet und vermitteln dem Leser das Gefühl, sie zu kennen. Heinrich ist ein Urgestein, der sich nicht verbiegen lässt, das Herz am rechten Fleck hat und sich für andere einsetzt. Junika ist ein Kind des neuen Zeitalters, aber sie lässt sich von alten Traditionen und Emotionen einfangen. KI Athena wirkt effizient, kühl und organisiert, doch am Ende zeigt auch die Technik, dass sie zu Gefühlen fähig ist.
“Das verborgene Weihnachtskind” ist eine futuristische Weihnachtsgeschichte, die die nahe Zukunft ins Haus des Lesers bringt, doch dabei nie verzagt, sondern vielmehr hoffnungsvoll bleibt. Wunderschön erzählt mit viel Herz und Optimismus, aber auch mit Denkanstößen für den Leser, wie weit er den Zukunftstechnologien sein Leben anvertrauen will. Absolute Leseempfehlung – einfach wunderbar!
Die Dolmetscherin
Agentin Asta übersetzt und ermittelt - Nürnberger Prozesse lebendig erzählt
Mitreißender Geschichtsroman um die Agentin und Dolmetscherin Asta. Sie ermittelt gegen die Nazis und gerät immer mehr zwischen die Fronten.
Mit Asta ist dem preisgekrönten Titus Müller eine faszinierende Figur gelungen! In seinem Buch mit dem Titel „Die Dolmetscherin“, das im Heyne Verlag erschienen ist, arbeitet sie 1945 als Dolmetscherin im Kurhotel Palace in Mondorf-les-Bains. Dort hält die US-Armee Nazi-Größen gefangen und verhört sie. Göring gibt sich wie ein König und bringt insgesamt 16 Koffer mit. Er ist höhnisch, herablassend und arrogant, keineswegs demütig. Asta übersetzt bei den Verhören, reist dann mit nach Nürnberg zu den Prozessen und wird jeden Tag im Gerichtssaal die Aussagen ins Englische simultan übersetzen. Sie kämpft mit jeder Menge Widrigkeiten. Verständlich ist ihre Wut über das Herausreden und Verharmlosen der Schuldigen. Keine leichte Aufgabe, als Dolmetscherin neutral zu bleiben.
Spannend finde ich bei der Figur Asta, dass sie für verschiedene Geheimdienste arbeitet und dabei aber ihre eigene Rechnung offen hat. Sie ist Göring als Kind begegnet. Eine Verwandte, die für sie eine Art Mutterersatz war, wurde zu Tode gefoltert. Asta ist mutig und entschlossen, die Täter hinter Gitter zu bringen. Sie trifft im Kurhotel Leo. Er interessiert sich ebenso wie sie für bestimmte Informationen. Die Anziehung zwischen den beiden ist offensichtlich. Er hat zwar einen Sohn, aber seine Frau hat nicht auf ihn gewartet und sich in seiner Abwesenheit einem anderen zugewendet. Leo kümmert sich neben seinem Auftrag in Nürnberg um Robert, so weit das möglich ist. Ein tröstlicher Abschnitt, als Robert in die Schule kommt und er sich über den Besuch seines Vaters freut. Leo und sie bringen sich in Gefahr und die Spannung wächst.
Es kommen viele Figuren zu Wort bzw. ihre Perspektive wird eingenommen. Die Erzähl-Perspektiven sind genial ausgewählt und sehr eindrücklich. Ich finde es spannend, wie der Transport der Gefangenen beschrieben wird und auch das Geschehen im Gericht. Es gibt viele Details und ich konnte die Bilder der Szenen deutlich vor mir sehen. Alles ganz präzise recherchiert und mittendrin finden wir die fiktive Asta, die über sich hinauswächst für das hehre Ziel. Göring will, dass Asta eine Nachricht herausschmuggelt. Ist es eine verschlüsselte Botschaft? Asta hat etwas zu verlieren und auch die Beziehung zu Leo macht sie angreifbar. Sie wird von allen Richtungen unter Druck gesetzt.
Klar wird auch, dass der gefährliche Nazi Naujocks buchstäblich über Leichen geht. Der Prozess geht inzwischen ans Eingemachte. Das Buch nimmt Fahrt auf und das Erzähltempo erhöht sich. Titus Müller erzählt gekonnt die harten Fakten, verpackt in einer brillanten Geschichte um die Dolmetscherin und Agentin Asta, die einem so nahe ist, als wäre sie eine Nachbarin oder eine Freundin. Das berührt und bringt einen zum Nachdenken. Ab wann ist man ganz auf der falschen Seite? Ab wann gibt es kein Zurück mehr? Wird Asta in der Notlage wirklich zur Verbrecherin, wie die, die sie verabscheut und bekämpft? Können Leo und Asta die Entführung von Göring aus der Haft noch verhindern? Der letzte Teil ist ein großartiger Showdown. Alle Fäden werden geschickt zusammengeführt.
Fazit: Am Ende steht die Erkenntnis, dass Hass nicht mit Hass beantwortet werden darf. Mir gefällt, dass auch noch erklärt wird, welche historischen Fakten wie in die Geschichte eingebunden wurden. Insgesamt ein beeindruckendes und informatives Buch über die traumatische deutsche Geschichte, das sich faszinierender Weise ganz leicht lesen lässt.
C.S. Lewis - Ein Leben in Briefen
Bewertung von LaNasBuchclub am 04.02.2022
Wie schafft man es, aus einer solch umfangreichen Sammlung von Briefen genau jene herauszupicken, die sich eignen ein ganzes Leben zu illustrieren? Ein reichlich schweres Unterfangen, besonders wenn es um eine so außergewöhnliche Person wie C.S. Lewis geht, das Herausgeber Titus Müller ungewöhnlich gut gelungen ist. In liebevoller Sorgfalt hat er aus den unzähligen Briefen, die Lewis im Laufe seines Lebens an Freunde und Familienmitglieder geschrieben hat, eine Auswahl getroffen und ermöglicht dem Leser damit einen ganz ungewöhnlichen Einblick in Gedanken, Herz und Seele des großen Autors.
‚C.S. Lewis – ein Leben in Briefen‘ ist im Großen und Ganzen eine Biografie des berühmten „Narnia“-Schriftstellers und doch ist dieses Buch außergewöhnlich und viel mehr, fängt es doch den ganzen Werdegang seiner Person auf eine so faszinierende und authentische Weise ein.
Im Wesentlichen teilt sich das Buch in drei Abschnitte, angefangen mit einer kompakten aber hinreichend ausführlichen Biografie des Autors C.S. Lewis, gefolgt von den Briefen, die zweifellos das Herzstück des Buches sind und abschließend kurzen Biografien seiner Briefpartner.
Besonders die Biografie zum Einstieg fand ich sehr passend, da man so mit ausreichend Kontext versorgt wird, um die folgenden Briefe richtig zu verstehen. Mir persönlich hat das sehr geholfen, da ich bis dahin einfach zu wenig über den Schriftsteller wusste.
Die Sammlung an Briefen hat sich als wahre Schatzkiste entpuppt. Sie schaffen ein so ehrliches, unverfälschtes Bild des Autors und ich bin begeistert, dass dieses Buch sich nicht darauf beschränkt die „Eckdaten seines Lebens einzufangen“, sondern seine Seiten darin investiert, Lewis‘ Persönlichkeit widerzuspiegeln. Seine Briefe sind leidenschaftlich, humorvoll, sind gefüllt mit seinen theologischen Gedankenspielen und regen auch den Leser zum Denken an. Sie lassen seine innige Verbundenheit zu seinen Briefpartnern lebendig werden. Lassen ihn lebendig werden.
Durch die chronologische Anordnung der Briefe ist es ganz so, als würde man mit dem Autor gemeinsam groß werden. Ich fand sehr faszinierend zu begleiten, wie sich seine Denkweise entwickelte, welchen Gedanken er Raum gab, wovon er sich begeistern ließ. Insbesondere seine Liebe zu Büchern hat mich immer wieder mitgerissen und begeistert. Man kann ihn wirklich Stück für Stück auf seinem Werdegang, in seiner Entwicklung begleiten.
An dieser Stelle möchte ich allerdings auf die Worte des Herausgebers verweisen. In seinem Vorwort schreibt Titus Müller: „Ich las die Briefe nicht am Stück, sondern genoss sie wie ein Dessert in kleinen Portionen“. Eine Anmerkung, die ich mir zu Herzen genommen habe, als ich in die Briefe einstieg und eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe. Ich kann auch jedem, der sich mit diesem Buch versuchen möchte nur ans Herz legen, es genauso zu halten. Es braucht eine gewisse Zeit sich durch die Briefe zu stöbern. Es sind nicht wenige und wenn man sich nicht die Zeit nimmt, die Briefe und ihre Inhalte auf sich wirken zu lassen, worin besteht dann der Sinn darin, dieses Buch in die Hand zu nehmen?
In anderen Worten, es dauert es zu lesen und das macht es zu keinem Buch „für Zwischendurch“. Wer jedoch bereit ist, die Geduld aufzubringen, wird an jeder Sekunde mit dieser Briefsammlung Freude haben. So war zumindest meine Erfahrung.
„C.S. Lewis – Ein Leben in Briefen“ ist eine wundervolle Biographie und für Fans des Schriftstellers und auch solche, die es möglicherweise werden wollen eine unbedingte Empfehlung. Lewis ist viel mehr, als „nur“ seine Narnia-Bücher und Titus Müller bietet den Lesern einen sehr gelungenen Einblick in dieses „Mehr“.
Die Dolmetscherin
Was für ein Buch, was für ein Lesererlebnis. Dieses Buch wird mit Sicherheit noch sehr lange in mir nachhallen.
"Die Dolmetscherin" erzählt die Geschichte von Asta. Asta ist eine junge Frau, die es schafft als Dolmetscherin die Prozesse von Nürnberg zu begleiten, in welchem die Verbrechen der Nazis aufgearbeitet werden. Nicht nur sprachlich, auch persönlich stößt sie hierbei das ein oder andere Mal an ihre Grenzen. Dabei wächst sie über sich hinaus und erlebt auch herbe Rückschläge. Während der Verhöre und des Prozesses trifft sie auch auf Hermann Göring. Eine Nazigröße, die abgebrühter nicht sein könnte. Aufgewühlt, emotional mitgenommen trifft sie auch auf Leo. Leo, der ihr sofort gefällt, aber auch ein Geheimnis zu haben scheint. Asta hofft, dass sie nicht dem Falschen ihr Vertrauen geschenkt hat.
Titus Müller nimmt uns mit in das dunkelste Kapitel unserer Geschichte. Unmittelbar nach Kriegsende 1945 angesiedelt, erzählt er von einem komplett zerstörten Nürnberg und einem Prozess, der die Kriegsverbrecher ihrer gerechten Strafe zuführen soll. Er nimmt uns mit in die dunkelsten Abgründe der Menschheit und lässt uns Dinge erleben, die so nie wieder passieren dürfen. Schonungslos wird die Vergangenheit in Form des Prozesses erzählt und aufgearbeitet. Hierbei bleibt er historischen Fakten treu und nimmt nur hin und wieder fiktive Änderungen vor. Dies macht die Geschichte extrem glaubwürdig, authentisch und berührend.
Die historische Genauigkeit ist einer der absoluten Pluspunkte dieser Geschichte. Ich habe so viel für mich selbst mitgenommen, gelernt oder mich an Dinge erinnert, die längst in Vergessenheit geraten sind. Und genau deshalb sind diese Geschichten so wichtig. Wir benötigen diese Erinnerungen um zu verhindern, dass sich Geschichte wiederholt. Wir benötigen den Schrecken ungeschönt und direkt vorgetragen, damit wir immer wieder daran erinnert werden, zu was für furchtbaren Dingen Menschen fähig waren. Am Endes des Buches löst der Autor auf, welche fiktiven Dinge er in die Geschichte eingebaut hat und welche echten Personen als Vorbild für seine Charaktere gedient haben. Umfangreicht gibt er nochmal eine geschichtliche Zusammenfassung, die ich für dieses Buch sehr wichtig und passend finde.
Mit Asta hat er eine starke weibliche Hauptperson geschaffen, die stellenweise sichtbar unter dem leidet, was sie erfährt. Besonders schön fand ich die Entwicklung, die sie im Verlauf der Geschichte durchmacht. Sie wächst nicht nur einmal über sich hinaus und hinterfragt ihre eigenen moralischen Grundsätze. Immer wieder kommen auch weitere Personen ins Spiel. Die meisten haben reale Vorbilder und werden genauso gezeichnet, wie sie auch in Wirklichkeit waren. Auch Aussagen, die die Personen in dem Buch tätigen entsprechen der Wahrheit und wurden genauso gesagt.
Elegant verwebt Titus Müller Fiktion mit Realität und dadurch, dass es die Charaktere wirklich gegeben hat, sind diese natürlich extrem authentisch. Vor allem über Hermann Göring erfahren wir in dieser Geschichte sehr viel. Dieser unfassbar schreckliche Mensch wird hier in all seinen Facetten gezeigt. Wusste ich vor diesem Buch nichts über ihn, so bin ich doch um einiges schlauer.
Neben der historischen Präzision schafft es Titus Müller auch ganz leise und zarte Momente in die Geschichte einzubauen. Er erzählt von kleinen Oasen der Hoffnung und das ist wirklich wunderbar gelungen. Ob ein kleine Blume, ein Kinderlachen oder der Zusammenhalt beim Wiederaufbau von Nürnberg. All dies sind kleine aber wunderschöne Lichtblicke die in die Geschichte einfließen und dieser dadurch bei all der Düsternis genau den richtigen Anteil an Hoffnung schenken. Genau diese leisen Moment sind es, die die Geschichte braucht und sie zu einer runden Sache macht.
Ich bin wirklich sehr froh, dass ich diese Geschichte lesen durfte. Mir persönlich hat sie so viel gebracht. Sie hat mich mitgenommen, sie war spannend, sie hat mich emotional leiden lassen. Sie hat mich an den verschiedensten Stellen schlucken lassen und auch nicht geschont, wenn es richtig weh tat. Sie hat mich lernen und nachdenken lassen und sie hat wieder einmal klar gestellt, dass sich diese Dinge niemals wiederholen dürfen. Nie, niemals.
Ein ganz tolles und wichtiges Buch. Ein super angenehmer Schreibstil, der das schwere Thema wunderbar transportiert und an genau den richtigen Stellen Leichtigkeit einbaut. Es wird definitiv nicht mein letztes Buch des Autors gewesen sein und ich freue mich auf alles, was da noch kommt.
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