
Autor im Porträt
Virginia Woolf
zur AutorenweltToptitel von Virginia Woolf
Vom Kranksein
Broschiertes Buch
Kranksein hat sein Gutes: Virginia Woolf, die große englische Schriftstellerin, denkt über eine zutiefst menschliche Erfahrung nach. Es geht Ihnen besser, wenn Sie das lesen!
Grippe, Zahnweh, Fieber: Jeder weiß, wie es ist, krank zu sein. Wir sind es als Kinder, als Erwachsene, im Alter sowieso, als Frauen, als Männer, die Stärkeren nicht anders als die Schwächeren. Und trotzdem spielt diese Erfahrung in unserer Kultur kaum eine Rolle. Dreht sich in der Literatur alles um Liebe, Kampf und Eifersucht. Sind wir hilflos, wenn wir ausdrücken sollen, wie es uns geht, wenn wir nicht gesund sind. Dabei hat Kranksein auch sein Gutes, auch das kennen wir alle: Wir werden wieder wie Kinder, genießen die ungeteilte Zuwendung anderer, sind von den Anforderungen des Alltags befreit, können ungestört lesen, in den Himmel schauen, einfach nur - sein: krank sein.Virginia Woolf war, wie so oft, selbst gerade erst krank gewesen, als sie On Being Ill schrieb. 1926 erstmals erschienen, geriet ihrEssay lange in Vergessenheit und wurde erst spät wieder entdeckt: als Kleinod von rarer sprachlicher Eleganz und verblüffendem Gedankenreichtum.…mehr
Grippe, Zahnweh, Fieber: Jeder weiß, wie es ist, krank zu sein. Wir sind es als Kinder, als Erwachsene, im Alter sowieso, als Frauen, als Männer, die Stärkeren nicht anders als die Schwächeren. Und trotzdem spielt diese Erfahrung in unserer Kultur kaum eine Rolle. Dreht sich in der Literatur alles um Liebe, Kampf und Eifersucht. Sind wir hilflos, wenn wir ausdrücken sollen, wie es uns geht, wenn wir nicht gesund sind. Dabei hat Kranksein auch sein Gutes, auch das kennen wir alle: Wir werden wieder wie Kinder, genießen die ungeteilte Zuwendung anderer, sind von den Anforderungen des Alltags befreit, können ungestört lesen, in den Himmel schauen, einfach nur - sein: krank sein.Virginia Woolf war, wie so oft, selbst gerade erst krank gewesen, als sie On Being Ill schrieb. 1926 erstmals erschienen, geriet ihrEssay lange in Vergessenheit und wurde erst spät wieder entdeckt: als Kleinod von rarer sprachlicher Eleganz und verblüffendem Gedankenreichtum.…mehr
11,00 €
Ein Zimmer mit Balkon
Broschiertes Buch
Wenn sie auf Reisen gehen konnte, war Virginia Woolf glücklich, und sie reiste ausschließlich zum Vergnügen. Anfangs begleiteten sie Freunde und Geschwister, später ihr Ehemann Leonard Woolf: nach Venedig, Florenz, Palermo, Rom, Porto, Sevilla, Delphi, Athen oder Konstantinopel. Sie fuhren mit Bus, Bahn oder Schiff und schreckten auch vor dem Ritt auf einem Esel nicht zurück, obwohl sie letztlich zu der Erkenntnis kamen, dass es sich mit dem Auto am komfortabelsten reiste. Besonders gern brach Virginia Woolf in ihrem Lanchester auf, in dem sie sich wie eine »reiche, konservative, patriotische Hochstaplerin« vorkam. Ihre Erinnerungen hielt sie in ihrem Tagebuch und in Briefen fest; die hier versammelten Aufzeichnungen entstanden zwischen 1904 und 1932.
Mit Virginia Woolf zu reisen bedeutet, ihre heitere, vergnügte Seite kennenzulernen und an ihrer Freude und ihrem Staunen teilzuhaben. »Beschreibungen sind gefährlich und verlockend«, schrieb sie. »Was man festhält, ist im Grunde die eigene Geistesverfassung.« Und gerade das macht ihre Reiseberichte so faszinierend.
…mehr
Mit Virginia Woolf zu reisen bedeutet, ihre heitere, vergnügte Seite kennenzulernen und an ihrer Freude und ihrem Staunen teilzuhaben. »Beschreibungen sind gefährlich und verlockend«, schrieb sie. »Was man festhält, ist im Grunde die eigene Geistesverfassung.« Und gerade das macht ihre Reiseberichte so faszinierend.
…mehr
12,00 €
Virginia Woolf
Woolf, VirginiaVirginia Woolf kam am 25. Januar 1882 als Adeline Virginia Stephen in London zur Welt. Sie war Tochter einer großbürgerlichen Familie und hatte schon früh Kontakt zu namhaften Literaten ihrer Zeit. Als junge Frau unterlag sie allerdings auch den Bedingungen der viktorianischen Gesellschaft, die für Frauen nur einen sehr beschränkten Wirkungsbereich vorsah - etwas, das Virginia Woolf nicht akzeptieren sollte. Sie verfasste Literaturkritiken und Essays, war Mitglied der legendären Bloomsbury Group, in der Autoren wie auch Wissenschaftler, Ökonomen und Künstler zusammenkamen, um zu diskutieren und sich auszutauschen. 1912 ehelichte sie Leonard Woolf. Ihren Debütroman 'The Voyage Out' (Die Fahrt hinaus) legte sie 1915 vor, zwei Jahre darauf gründete sie mit ihrem Mann den Verlag 'Hogarth Press'. Wenige Jahre später hatte sie bereits internationale Bekanntheit als Schriftstellerin erlangt. 'Mrs Dalloway' (1925), ihr vierter Roman, zählt zu ihren bekanntesten Werken. Erwurde 1997 erstmals verfilmt und bildet die Grundlage für den 1999 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Roman 'The Hours' (Die Stunden) von Michael Cunningham. Trotz ihres Erfolgs war Woolf Zeit ihres Lebens von psychischen Krisen gezeichnet, die sie immer wieder in tiefe Depressionen stürzten. Am 28. März 1941 nahm sich Virginia Woolf das Leben. Ihre avantgardistischen Werke machen sie zu einer der bedeutendsten Autorin der klassischen Moderne.Kundenbewertungen
Mrs Dalloway
Ich liebe dieses Buch! Virginia Woolf zeichnet die Innenwelt ihrer Protagonist*innen überaus lebendig und facettenreich. Dadurch war die erste Lektüre die reinste Freude und beim zweiten Mal staunte ich, wie dicht und üppig dieser Text gewebt ist. Also: echte Literatur in ihrer schönsten Form!
Und ich liebe diese Ausgabe! Denn dass sich die Schönheit dieses Werks auch dem deutschsprachigen Leser erschließt, verdanken wir Hans-Christian Oesers Übersetzung. Wie gut diese tatsächlich ist, habe ich schätzen gelernt, nachdem ich sie, teilweise auch unter Zuhilfenahme des englischen Textes, mit anderen Übersetzungen verglichen habe.
Als ich den Roman das erste Mal lesen wollte, las ich drei Ausgaben an, und Oesers Übersetzung setzte sich gegen die von Walter Boehlich (Fischer) und gegen die von Kai Kilian (Anaconda) durch.
Ich weiß nicht genau warum das so war, und ich weiß erstrecht nicht, welche Übersetzung letztendlich ‚objektiv‘ die beste ist. Ich weiß nur: Oesers Übersetzung war es, die mich letztlich in das Buch hineingezogen hat. Ich kam in einen guten Lesefluss – was, da es sich ja nun mal nicht um konventionelle und leichte Lektüre handelt, doch eindeutig zu ihren Gunsten spricht.
Wozu diese Übersetzung jedoch den größten Kontrast bildet, ist die bei Manesse verlegte – und aus mir absolut unerfindlichen Gründen von der Kritik gefeierte – Übersetzung von Melanie Walz (siehe meine Rezension dort)
Gegen diese hebt sich Oeser sowohl mit einer schönen Sprache als auch mit einer angemessen wortgetreuen Übersetzung deutlich ab. Er kommt, wie ich finde, dem Original sehr nahe und wirkt dennoch modern genug, um uns den 100 Jahre alten Klassiker nahezubringen.
Etwas schade finde ich nur, dass bei allen drei Augaben von Reclam ein Anmerkungsapparat fehlt. Er ist zwar meiner Erfahrung nach nicht nötig, um das Buch mit Genuss zu lesen, aber doch hilfreich, um Einzelheiten besser einordnen zu können. (Ich konnte mich trotzdem nicht zu 4 Sternen durchringen, aber der fünfte glänzt etwas matter)
Hier greife man ergänzend zu einer der englischsprachigen Ausgaben: ich finde z.B. die 67 Anmerkungen von Penguin Classics vollkommen ausreichend, aber wenn man es gaaanz genau wissen will, ist die International Student Edition der Norton Library mit ausführlichem Begleittext und 155 detaillierten Anmerkungen eine überaus reichhaltige Quelle.
Die Wellen
Der 1931 veröffentlichte Roman „Die Wellen“ ist das wohl bekannteste Werk der amerikanischen Schriftstellerin Virginia Woolf (1882-1941). In der Erzähltechnik ist es ein äußerst radikales Werk, da die Autorin hier völlig auf einen Erzähler, eine greifbare Handlung oder einen Schauplatz verzichtete.
Der gesamte Roman besteht aus den inneren und kunstvollen Monologen von sechs recht unterschiedlichen Charakteren (drei Männer und drei Frauen), die sehr sinnlich und poetisch ihr gemeinsames Leben heraufbeschwören. Im Bewusstsein von Bernard, Louis, Neville, Rhoda, Jinny und Susan spiegeln sich Erlebnisse und Erfahrungen von der frühen Kindheit bis ins reife Erwachsenalter wider. „Die Wellen“ ist also gewissermaßen ein Entwicklungsroman.
Der Entwicklungsprozess der einzelnen Personen wird in neun Phasen dargestellt, denen jeweils symbolhafte Schilderungen von Tages- und Jahreszeiten an der Meerküste gegenübergestellt werden. So entspricht die frühe Kindheit dem Frühlingsmorgen oder die Schulzeit dem Frühsommer. Eingebettet in den verlässlichen Rhythmus der Natur, kommen so in diesem experimentellen Werk viele Geschichten zusammen, wie die Wellen in einem Ozean. Es ist ein Roman, der in lyrischer Prosa daherkommt und vom Leser viel Aufmerksamkeit verlangt, dafür aber mit einer erstaunlichen Lektüre belohnt wird. Immerhin wird „Die Wellen“ heute als das Werk angesehen, in dem Virginia Woolf ihre neuartige Erzähltechnik zur Vollendung bringt.
Mrs Dalloway
Insgesamt haben wir es mit 20 verschiedenen Perspektiven zu tun, aus denen der Tag gesehen wird und die sich zu einem Panorama Londons von vor 100 Jahren verdichten. Dabei blickt Woolf ins Innere ihrer Figuren und stellt bruchstückhaft völlig verschiedene Gedanken und Eindrücke nebeneinander. Die Erzählsplitter und die vielen unterschiedlichen Themen wie beispielsweise die Spanische Grippe machen das Buch interessant und lassen den Leser den Gang durch die Stadt fortsetzen. Es entsteht dabei das Bild einer Gesellschaft im Wandel, die vielen Erschütterungen ausgesetzt ist.
Dieser experimentelle, noch heute sehr modern wirkende Roman hat das Romanschreiben im 20. Jahrhundert maßgeblich mit verändert und lohnt sich allein deshalb schon.
Mehr anzeigen »